Liebe Leserinnen und Leser,
vor der neuen Woche dürfen wir uns alle fragen, wohin die Reise nun für den großen KI-Konzern Nvidia gehen wird. Wenn Sie mich als Trendfolger fragen, halten Sie sich fest:
Es sieht sehr schlecht aus, wenn es nach der reinen Lehre geht.
Die reine Lehre würde folgende Prognose für naheligend halten:
- Sie müssten sich auf Kursverluste in Richtung von weniger als 100 Euro einstellen. Dies wiederum könnte einen weiteren Kursverlust antreiben, weil auch die Charttechniker auf den Plan treten.
- Damit könnte sogar ein kleiner Ausverkauf für die Aktie von Nvidia drohen.
Vertrete ich hier also die reine Lehre, die ich Ihnen gleich einmal vor Augen führen möchte, dann müssten Sie heute entweder Short-Papiere kaufen oder aber zumindest die Positionen abstoßen. Wir dürfen gespannt sein, wer hier Recht haben wird.
Nvidia: Was für eine Pleite!
Allein in der vergangenen Woche hat die Aktie noch einmal eine echte Pleite hingelegt. Die Notierungen sind am Ende in einer Woche um sage und schreibe 15,94 % nach unten gerutscht.
Sagen wir es, wie es ist: Die Aktie ist verprügelt worden. Das lässt aufhorchen, zumal mich als Trendfolger. Denn Trendfolger fragen sich in aller Regel nicht, warum ein Trend entsteht. Trendfolger werden bei einem Trend in einen Wert einsteigen, ob long oder Short, und dann darauf warten, ob der Trend sich fortsetzt oder nicht.
Falls der Trend sich nicht verlängert, wird eine solche Position dann einfach verkauft. Wenn ein Trend sich verlängert, dann wird die Position warum auch immer so lange gehalten, bis der Trend eindeutig schwächer wird. Denn die großen Gewinne an den Börsen werden stets in Trends gemacht.
Nur war es jetzt mit dem massiven Kursverlust sicher ein wichtiges Signal:
Nvidia Aktie Chart
Die Kursperformance der Nvidia-Aktie
Nehmen wir uns die Charttechniker, von denen bei 10 Experten 7,8 immer eine eigene Meinung haben werden. Man kann viel sehen, muss sich aber stets für eine Deutung entscheiden. Wir verkünden keine Wahrheiten und keine Religion, sondern suchen einfach nach Trends.
Die Chartanalysten sehen hier also einen Kursverlust von bspw. -23 % in drei Monaten. Das hat den Trend gebrochen, der langfristig sonst so gut funktionierte. Bis zu 147 Euro war die Aktie gestiegen. Mehrere hundert % Gewinn standen binnen eines Jahres zu Buche.
Nun sind für die vergangenen 12 Monate gerade einmal rund 39 % Gewinn zu verbuchen. Und auch die könnten – wir sind bei den Charttechnikern – nun schmelzen. Bei 100 Euro befindet sich wie oben dargestellt eine sogenannten Unterstützung. Eine runde Marke. Wer Trends sucht, wird zumindest vermuten, dass hier markante Stellen sind, die auffallen – Investoren oder gleich Algorithmen, die sich mit Marken beschäftigen müssen.
Also:
Charttechniker würden bei Kursen von weniger als 100 Euro davon ausgehen, dass jetzt eine Ernüchterung einsetzt, die sich verstärken kann. Ein Grund: Auch Algorithmen würden hier mutmaßlich den Wert jetzt verkaufen, wenn er denn deutlich genug unter die Marke von 100 Euro fällt.
Dazu gesellen sich auch die Trendfolger, die mehr auf technische Indikatoren achten, etwa auf den GD100 und den GD200, den gleitenden Durchschnittskurs über 100 Tage oder den gleitenden Durchschnittskurs über 200 Tage. Notiert ein Wert über diesen Marken, wird ein Aufwärtstrend unterstellt. Bei einem Kurs unterhalb dieser Grenzen würde ein Abwärtstrend erkannt werden. Die Aktie sollte sich also im beseren Fall über der jeweils tagesaktuell errechneten 100- oder 200-Tage-Linie befinden.
Der Trend ist abwärts gerichtet
Dem ist allerdings nicht so. Nvidia hat dabei den GD100 um 21,5 % verfehlt, nachdem die Aktie über eine lange Zeit gefallen ist. Der GD200 ist gleich um mehr als 15 % verfehlt worden, auch wenn die Aktie sehr lange oberhalb der Linie verlief.
Der Trend ist am Ende – so die Meinung der technischen Analysten.
Man würde sicherlich aus reiner Trendfolger-Sicht, deshalb die reine Lehre, die ich oben ansprach, direkt verkaufen.
Nur gibt es hier vielleicht eine erklärende Ausnahme. Die Nvidia hat sehr massiv verloren. Die Kurse waren vor allem aus zwei Gründen gefallen.
- Die Börsen haben die Quartalszahlen als schwach betrachtet. Umsatz und Gewinn wuchsen zwar und übertrafen auch die Erwartungen (mehr als 39 Mrd. Dollar Umsatz und über 22 Mrd. Dollar Gewinn vs. der Schätzungen von gut 37,5 bis 38 Mrd. Dollar bzw. rund 19 Mrd. Dollar). Aber das Wachstum läuft nicht mehr so schnell wie früher. Allein das ist schon enttäuschend. Zudem ist die sogenannte Bruttogewinnmarge nicht mehr so attraktiv wie früher.
- Der zweite Grund sind die Chinesen, grob formuliert. Die haben neue KI-Modelle herausgebracht, eines nach dem anderen. Zunächst war es das bekannt gewordene DeepSeek-Modell, das wir nun als DeepSeek 1 bezeichnen sollten. Denn das Update ist schon da. Die Märkte zogen Nvidia und Co. den Stecker, weil die effizienteren Modelle weniger Rechenleistung gebrauchen würden und – das ist der Konjunktiv – damit auch die Nachfrage nach Chips sich reduzierte. Aber: Es kann natürlich sein, dass eine leistungsfähigere Konfiguration sogar mehr Nutzer anziehen wird. Die Börsen haben das aber nicht sehen wollen.
Gerade der zweite Punkt ist bedeutend: Die Nvidia-Ki-Angst kann sich verstärken. Denn nun hat auch Amazon ein Modell auf den Markt gebracht. Auch Alibaba hat ein Modell auf den Markt gebracht. Und so, wie es sich damit zeigt, sind wohl künftig immer mal wieder schnelle Entwicklungen möglich.
Vielleicht haben die Börsen jetzt auch noch Angst vor der nächsten Konkurrenz. Dann allerdings könnte es hier sehr schnell abwärts gehen. Die Notierungen haben dann kaum eine Chance, sich dem Abwärtstrend zu entziehen, der aus der KI-Entwicklung heraus nachvollziehbar sein könnte.
Trendfolger, um das Bild von oben für Sie noch abzurunden, würden als orthodoxe Kämpfer die Aktie direkt verkaufen. Ich bleibe beim Abwärtstrend indes skeptisch. Ob das schon die letzte Wahrheit ist? Dafür ging es viel zu schnell und dafür ist die Aktie unverändert viel zu wichtig am Markt. Das „Ende“ kann auch jederzeit zu einem neuen Turnaround werden.
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