Novo Nordisk-Aktie: Wer wird am Ende Recht behalten?

Die Aktie von Novo Nordisk hat nach Zahlen nur ganz kurz zugelegt. Dabei waren die Ergebnisse so schlecht nicht und die Analysten zufrieden. Die meisten jedenfalls.

Auf einen Blick:
  • Die Novo-Nordisk-Aktie hat nach Quartalszahlen nur ganz kurz positiv reagiert
  • Dabei ist die Geschäftslage beim dänischen Pharmariesen besser als gedacht
  • Die meisten Analysten hielten in der Folge an ihren Kaufempfehlungen fest
  • Ein Beobachter allerdings scherte aus, sein Kursziel liegt bei lediglich 77,10 Euro

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Aktie von Novo Nordisk, Ende Juni noch auf einem Allzeithoch bei genau 140 Euro, hatte danach massiv an Wert eingebüßt. Vor den Quartalszahlen, die am Mittwoch veröffentlicht wurden, war sie gar wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 100 Euro zurückgefallen. Doch der Dänische Pharmakonzern schlug sich dann doch besser als erwartet – und die Novo-Nordisk-Aktie legte direkt nach Bekanntgabe bis auf 109 Euro zu. Die Freude allerdings hielt nur kurz: Aktuell sind die Papiere nur noch gut 100 Euro wert – trotz überwiegend positiver Analysteneinschätzungen. Es gab allerdings auch warnende Stimmen. Wer wird am Ende Recht behalten?

Novo Nordisk macht gute Geschäfte

Denn in der Tat macht der Pharmakonzern weiterhin gute Geschäfte mit seinen wichtigsten Kassenschlagern, den Diabetesmitteln und Gewichtssenkern Ozempic und Wegovy. Konzernweit legte der Umsatz der Dänen im dritten Quartal laut Manager Magazin um 21 Prozent auf 71,3 Milliarden dänische Kronen (rund 9,6 Milliarden Euro) zu, wie Novo Nordisk am Mittwoch in Baegsvaerd mittgeteilt habe. Der Gewinn unter dem Strich kletterte demnach um gut ein Fünftel auf 27,3 Milliarden Kronen, was 3,66 Milliarden Euro entspricht.

  • „Damit schlug sich der Konzern besser als von Analysten erwartet“, so der Bericht
  • Beobachter hatten demnach bei Novo Nordisk mit nachlassendem Umsatzwachstum gerechnet
  • Dies vor allem nach den jüngst enttäuschenden Quartalszahlen des US-Konkurrenten Eli Lilly

Erwartungen im Sommer bereits gedämpft

Doch es kam anders: „Das Umsatzwachstum wird durch die steigende Nachfrage nach unseren GLP-1-basierten Diabetes- und Adipositastherapien angetrieben, und wir bedienen mehr Patienten als je zuvor“, wird Vorstandschef Lars Fruergaard Jorgensen vom Manager Magazin zitiert. Damit traut sich der Pharamriese etwas mehr zu als zuletzt, erwartet für das Gesamtjahr 2024 „nun ein Erlösplus zu konstanten Wechselkursen von 23 bis 27 Prozent“. Im Sommer jedoch hatte der Konzern die Erwartungen bereits gedämpft.

„An fehlender Nachfrage nach den Abnehmspritzen liegt es offenbar nicht“, heißt es. Allerdings falle es Novo Nordisk ebenso wie seinem Konkurrenten Eli Lilly inzwischen offenbar immer schwerer, die Nachfrage zu bedienen. Dabei spielen demnach sowohl Produktionsengpässe als auch die hohen Preise der Medikamente eine Rolle.

Überwiegend hohe Kursziele für Novo Nordisk

Dies allerdings änderte nichts an den grundsätzlich positiven Einschätzungen auf Analystenseite. So beließ etwa die UBS ihre Einstufung für Novo Nordisk nach Zahlen zwar auf „Neutral“. Mit einem Kursziel von 1100 dänischen Kronen (DKK) sieht die schweizerische Großbank mit umgerechnet 147,5 Euro allerdings ein Aufwärtspotenzial von annähernd 50 Prozent. In einer Telefonkonferenz habe der Pharmakonzern für 2025 Wachstum im hohen Zehner-Prozentbereich in Aussicht gestellt, die Schätzungen am Markt lägen aber bei 20 Prozent und die der UBS bei 22 Prozent, schrieb Analyst Jo Walton laut finanzen.net in einer Ersteinschätzung. Die Kursreaktion habe die Aussagen der Dänen „entsprechend reflektiert“.

Allerdings nur kurz, wie sich zeigen sollte. Dabei war die UBS keinesfalls allein in ihrem grundsätzlichen Optimismus. Die US-Bank JPMorgan etwa hat Novo Nordisk mit einem Kursziel von 1050 DKK  sogar auf „Overweight“ belassen – mithin der Kursstand beim Allzeithoch im Juni und somit noch gut 40 Prozent entfernt. Die Erwartungen an das Gesamtjahr und 2025 erschienen nach aktuellen Signalen „weniger risikobehaftet als zuvor“, so Analyst Richard Vosser in seinem am Donnerstag vorliegenden Kommentar. Für den restlichen Jahresverlauf stünden nun Studienergebnisse im Fokus, wie beispielsweise zum Abnehmmittel Wegovy in einer höheren Dosis.

Ein Analyst erwartet deutlichen Rücksetzer

Doch auch andere Häuser sehen in der Aktie von Novo Nordisk ein Papier mit ordentlich Kurspotenzial, wie folgende Auflistung der seit Mittwoch abgegebenen Einschätzungen und Kursziele verdeutlichen:

  • Deutsche Bank: 1000,00 DKK
  • Goldman Sachs: 1040,00 DKK

Doch es gab auch Mahner, die letztlich die Anleger offenbar mehr überzeugten. Das Analysehaus Jefferies etwa sieht in Novo Nordisk nach Zahlen einen Verkaufskandidaten: Die Umsätze des Diabetes-Spezialisten hätten die Erwartungen zwar verfehlt, die Gewinne dagegen lägen darüber, schrieb Analyst Peter Welford am Mittwochmorgen. Die Prognosen für den Umsatz und das operative Ergebnis seien wie erwartet um die Mittelwerte eingeengt worden. Er sieht das robuste Zahlenwerk insgesamt als Erleichterung angesichts der vorangegangenen Kursschwäche der Aktie. Dennoch beließ Welford das Kursziel bei lediglich 575 Kronen, das entspräche 77,10 Euro. Ein Abwärtspotenzial von fast 25 Prozent.

DZ Bank sieht Novo Nordisk als fair bewertet

Wenig Luft nach oben sieht derweil die DZ Bank, die sich am Donnerstag zu Wort meldete. Die Kennziffern des Pharmakonzerns hätten im Rahmen der Erwartungen gelegen, schrieb Analyst Elmar Kraus laut Agenturberichten. “Mit der Enttäuschung beim ‚faktisch leicht gesenkten‘ Ausblick und eher komplizierten Ergebnissen aus klinischen Studien bleibt die Aktie für uns eine Halten-Position“, so Kraus. Zugleich aber senkte er das Kursziel von 855 auf 772 dänische Kronen. Mit umgerechnet 103,52 Euro sieht er die Aktie als derzeit fair bewertet an.

1T
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

Novo Nordisk-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Novo Nordisk-Analyse vom 21. November liefert die Antwort:

Die neusten Novo Nordisk-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Novo Nordisk-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 21. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Novo Nordisk: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Kaufen, halten oder verkaufen – Ihre Novo Nordisk-Analyse vom 21. November liefert die Antwort

Sichern Sie sich jetzt die aktuelle Analyse zu Novo Nordisk. Nur heute als kostenlosen Sofort-Download!

Novo Nordisk Analyse

Novo Nordisk Aktie

check icon
Konkrete Handlungsempfehlung zu Novo Nordisk
check icon
Risiko-Analyse: So sicher ist Ihr Investment
check icon
Fordern Sie jetzt Ihre kostenlose Novo Nordisk-Analyse an

Disclaimer

Die auf finanztrends.de angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information. Die hier angebotenen Beiträge stellen zu keinem Zeitpunkt eine Kauf- beziehungsweise Verkaufsempfehlung dar. Sie sind nicht als Zusicherung von Kursentwicklungen der genannten Finanzinstrumente oder als Handlungsaufforderung zu verstehen. Der Erwerb von Wertpapieren ist risikoreich und birgt Risiken, die den Totalverlust des eingesetzten Kapitals bewirken können. Die auf finanztrends.de veröffentlichen Informationen ersetzen keine, auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtete, fachkundige Anlageberatung. Es wird keinerlei Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden übernommen. finanztrends.de hat auf die veröffentlichten Inhalte keinen Einfluss und vor Veröffentlichung sämtlicher Beiträge keine Kenntnis über Inhalt und Gegenstand dieser. Die Veröffentlichung der namentlich gekennzeichneten Beiträge erfolgt eigenverantwortlich durch Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen o.ä. Demzufolge kann bezüglich der Inhalte der Beiträge nicht von Anlageinteressen von finanztrends.de und/ oder seinen Mitarbeitern oder Organen zu sprechen sein. Die Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen usw. gehören nicht der Redaktion von finanztrends.de an. Ihre Meinungen spiegeln nicht die Meinungen und Auffassungen von finanztrends.de und deren Mitarbeitern wider. (Ausführlicher Disclaimer)