Die Novo Nordisk-Aktie war in den vergangenen Jahren Everybody’s Darling unter den europäischen Aktien. Seit 2017 kannte sie nur eine Richtung, und zwar bergauf. Doch nach dem Allzeithoch Ende Juni hat das Papier des dänischen Pharmariesen den Rückwärtsgang eingelegt und inzwischen über 20 Prozent an Wert verloren. Ist die Novo Nordisk-Aktie zu teuer geworden oder was stört Anleger inzwischen?
Mehr Wettbewerb und Stress in den USA
Die Bewertung mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von ca. 42 ist zwar recht ambitioniert, aber ein Forward-KGV von knapp unter 30 klingt bereits wesentlich moderater für einen stark wachsenden und hochprofitablen Pharmakonzern. An der vermeintlich hohen Unternehmensbewertung dürfte der Kursrückgang der letzten Wochen aber nicht liegen.
Vielmehr stecken wahrscheinlich zwei Entwicklungen dahinter. Zum einen zeichnet sich immer stärker ab, dass Novo Nordisk und Eli Lilly ihr Duopol im Pharma-Boomsegment der Abnehmspritzen nicht lange halten werden. Viele andere Pharmakonzerne und auch Startups forschen mit Hochdruck an neuen Therapien.
Es ist deshalb nur eine Frage der Zeit, bis aus dem Duopol ein Oligopol mit mehreren Marktteilnehmern wird. Das dürfte nicht nur das Umsatzwachstum von Novo Nordisk beeinträchtigen, sondern auch die Margen unter Druck setzen.
Zum anderen muss der Vorstandsvorsitzende von Novo Nordisk vor dem US-Kongress erscheinen, um die hohen Preise für seine Medikamente gegen Diabetes und Übergewicht zu rechtfertigen. Kein ungewöhnlicher Vorgang in den USA, aber auch keine gute PR.
Nicht zu früh abschreiben
Trotzdem sollten Anleger die Novo Nordisk-Aktie jetzt nicht abschreiben. Der dänische Pharmakonzern hat sich nicht grundlos in den letzten Jahren zum wertvollsten Unternehmen Europas entwickelt.
Vielmehr tun Anleger gut daran, bei stärkeren Kursrücksetzern in die Novo Nordisk-Aktie einzusteigen. Langfristig dürfte es sich auszahlen.
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