Am Dienstag erst war die Aktie der Norwegian Cruise Line von zunächst 14,25 auf 10,31 Euro geradezu eingebrochen – ein Kursverlust von knapp 30 Prozent innerhalb eines Handelstages. Doch die Panik an der Börse hatte ihren Grund: Norwegian hatte zuvor offiziell mitgeteilt, dass die eigenen Wirtschaftsprüfer aufgrund der Covid-19-Pandemie „erhebliche Zweifel“ hätten, ob das Unternehmen überleben könne. Mittlerweile notiert die Aktie wieder deutlich höher bei 11,50 Euro, denn es scheint plötzlich alles ganz anders.
2,2 Milliarden US-Dollar aufgenommen
Kurz nach der Mitteilung, dass das Unternehmen möglicherweise Insolvenz anmelden müsse, habe Norwegian Cruise Line bekanntgegeben, dass man mehr als 2 Milliarden US-Dollar an Finanzmitteln aufgebracht habe, „um sicherzustellen, dass das Unternehmen angesichts der Coronavirus-Pandemie weit über ein Jahr ohne Einnahmen auskommt“, meldet das Wirtschaftsmagazin Forbes. Norwegian verfüge nun über „genügend Liquidität, um das Herunterfahren wegen des Coronavirus zu überstehen“, hieß es. Laut des Berichts hat der Konzern in einer Mischung aus Aktien und Schulden rund 2,2 Milliarden US-Dollar aufgenommen. Die von Goldman Sachs geleitete Runde von Kapitalmarkttransaktionen umfasst laut Forbes ein öffentliches Angebot von Stammaktien in Höhe von 400 Millionen Dollar sowie vorrangige Schuldverschreibungen über insgesamt 1,425 Millionen Dollar.
„Branche wird sich erholen“
Hinzu kommen 400 Millionen US-Dollar durch Schuldverschreibungen bis zum Jahr 2026 durch das Private-Equity-Unternehmen L Catterton. Diese hatte Norwegian Cruise Line bereits im Rahmen der Insolvenzandrohung bekanntgemacht. Die Kreuzfahrt-Industrie habe in der Vergangenheit zahlreiche Herausforderungen gemeistert, „und wir gehen davon aus, dass sich die Branche erholen wird“, ließ sich Scott Dahnke, Co-CEO von L Catterton, zitieren. Laut Forbes verfügt Norwegian nun über eine Liquidität von 3,5 Milliarden US-Dollar.
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