Die Aktie von Norwegian Air Shuttle ist mit einem Abschlag von zwei Prozent auf 1,12 Euro in den Handel am Dienstag gestartet. Noch halten sich die Papiere der in Not geratenen Billig-Airline damit auf Monatssicht leicht im Plus. Von ihrem Zwischenhoch bei 1,28 Euro vom 6. Juli aber ist die Norwegian-Aktie wieder ein gutes Stück entfernt. Der Wechsel an der Vorstandsspitze hat bislang an der Börse jedenfalls nicht für eine nachhaltige Euphorie gesorgt, reichlich Ärger gibt es obendrein.
Streit über Boni bei Norwegian Air Shuttle
Denn wie das Business Portal Norwegen Ende Juni vermeldete, streiten sich der norwegische Staat und Norwegian Air Shuttle AS derzeit „über die Rechtmäßigkeit und die öffentliche Wirkung von Bonuszahlungen, die sich der Vorstand von Norwegian in Millionenhöhe genehmigt hat“. So habe sich der Vorstand die Boni im Herbst 2020 zugesprochen, als die Airline praktisch zahlungsunfähig war. Der Unmut über die Fluggesellschaft ist verständlich.
Denn nur durch Staatsgelder im Rahmen eines Hilfsprogramms während der Corona-Pandemie sowie die Kapitalbeschaffung durch externe Investoren und Umstrukturierungen konnte eine Insolvenz von Norwegian abgewendet werden. „Jetzt steht die Frage, ob die staatliche Unterstützung für die Zahlungen an die Vorstandsmitglieder verwendet wurden“, so das Business Portal. Darüber hinaus mache sich Empörung breit, dass Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt oder entlassen wurden, während sich leitende Angestellte Millionen an Bonuszahlungen genehmigten. Unter ihnen der zurückgetretenen CEO Jacob Schramm, doch auch dessen Nachfolger Geir Karlsen.
Finanzchef nun Norwegian-CEO
Mitte Juni hatte der bisherige Finanzchef die Führung bei Norwegian Air Shuttle übernommen. Karlsen hat laut Manager Magazin die Umstrukturierung von Norwegian erfolgreich geleitet und verfüge „über Kompetenz, Fokus, Vertrauen und Einsatzwillen“. Diese Einschätzung erfolgte allerdings, bevor die Bonuszahlungen in die Diskussion kamen.
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