Unfassbare 98,2 Prozent verlor die Aktie des norwegischen Billigfliegers innerhalb des vergangenen Jahres. Das ist eine Bilanz zum Vergessen, Anteilseigner hat sie sehr viel Geld gekostet. Lag das Papier noch Mitte Januar bei 4.352 NOK, waren es Anfang Dezember nur noch 30 NOK — eine echte Katastrophe!
Keine andere Fluggesellschaft hatte die Corona-Krise so hart getroffen wie die Norweger. Schon Mitte März wurden 85 % der Flüge storniert. Wenig später beurlaubte das Unternehmen mehr als 7.500 Mitarbeiter.
Rote Zahlen schrieb die Airline schon lange. Doch die Corona-Krise verschärfte die Lage dramatisch, die Verluste vervierfachten sich im ersten Halbjahr. Ende des dritten Quartals lagen die Schulden bei umgerechnet 6,3 Milliarden Euro. Dabei war Norwegian mit fast 40 Millionen Kunden noch 2019 fünftgrößter Billigflieger der Welt
Überlebenskampf
Norwegian Air Shuttle kämpft noch immer ums Überleben. Für zwei Tochtergesellschaften wurde Insolvenz angemeldet. Die Regierung verweigerte dem Konzern eine finanzielle Unterstützung. In Norwegen wurde im Dezember Gläubigerschutz beantragt. Der Konzern will sich restrukturieren.
Eine Woche vor Heiligabend stimmten die Aktionäre auf einer digitalen Hauptversammlung den Finanzierungsplänen des Unternehmens zu. Schulden sollen jetzt in Eigenkapital umgewandelt, Aktien neu bewertet werden. Außerdem plant Norwegian, zusätzliche Aktien auszugeben. Das soll umgerechnet fast 380 Millionen Euro in die leeren Kassen spülen.
Neues Geld, neue Hoffnung!
Das Risiko für Anleger ist natürlich riesig. Offenbar ist dies aber der letzte Strohhalm, nachdem Norwegian Air Shuttle greift. An der Börse jedenfalls wurden die Beschlüsse der Hauptversammlung richtig abgefeiert, der Kurs explodierte.
An der Osloer Börse notieren Norwegian Air Shutte jetzt fast 60 Prozent höher als noch vor einem Monat. Offenbar ist die Hoffnung gewachsen, dass die Maschinen der Airline auch nach dem Ende der Corona-Krise noch abheben.
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