Die Fluggesellschaften zählten weltweit fraglos zu den größten Verlierern der Corona-Pandemie. Besonders heftig in Turbulenzen geriet Norwegian Air Shuttle. Das Unternehmen kämpft gegen die drohende Insolvenz. Sowohl im Heimatland als auch in Irland hatte es Gläubigerschutz beantragen müssen.
Schon im vergangenen Frühjahr rutschte der Billigflieger in die Krise. Und beruhigt hat sich das Geschäft keineswegs. So flog Norwegian auch im Schlussquartal 2020 ein dickes Minus ein, unter dem Strich betrug es umgerechnet 1,6 Milliarden Euro.
Von den 131 Flugzeugen waren durchschnittlich nur noch 15 im Einsatz. „2020 ist ein außerordentlich schwieriges Jahr für die gesamte Flugbranche und für Norwegian gewesen“, bilanzierte Unternehmenschef Jacob Schram bei der Vorlage des Jahresergebnisses.
Grünes Licht für die Neuaufstellung!
Jetzt gibt es immerhin mal gute Nachrichten für die Fluggesellschaft. Ein norwegisches Gericht genehmigte den Plan zur Neuaufstellung des Unternehmens vorläufig. Norwegian Air plant nach eigenen Angaben nun, frisches Kapital einzuwerben. Das Gros der Gläubiger hatte das Vorhaben bereits abgesegnet.
450 Millionen Euro sollen gesammelt werden. Bis Ende Mai könnte diese Kapitalerhöhung über die Bühne gehen. Vielleicht gibt es damit doch noch eine Zukunft für Norwegian Air. Zumindest soll auf diese Weise erst einmal der hohe Schuldenberg abgebaut werden.
Die Gesellschaft will sich de facto neu erfinden. Langstreckenflüge sollen nicht mehr zum Portfolio gehören, Norwegian will sich vielmehr auf Kurzstrecken innerhalb Europas spezialisieren.
Neue Kursverluste!
Am 22. April möchte das Unternehmen die neuen Quartalsergebnisse veröffentlichen. Analysten rechnen auch für den Zeitraum zwischen Januar und März 2021 mit kräftigen Verlusten.
An der deutschen Börse (Tradegate) verlor die Norwegian-Aktie heute (14:45 Uhr) erneut kräftig, büßte 3,1 Prozent ein. Dabei konnten sich die Titel in den vergangenen Wochen etwas berappeln. Auf Jahressicht steht nach wie vor ein Minus von knapp 88 Prozent auf dem Kurszettel.
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