Die Aktie von Windturbinenhersteller Nordex kannte in den vergangenen Wochen nur einen Weg: nach oben! Doch seit einigen Tagen ist den Papieren irgendwie die Luft ausgegangen. Rund neun Prozent verlor Nordex seit dem 4. April, von 15,68 Euro ging es zurück auf aktuell rund 14,30 Euro. Dass es aufgrund des Aufstiegs um mehr als 30 Prozent innerhalb eines Monats zu Gewinnmitnahmen gekommen sein kann, ist anzunehmen. Möglicherweise aber haben die Anleger auch Bedenken wegen eines Mitbewerbers.
Ein Drama mit Ankündigung
Die Hamburger Senvion, einer der zehn größten Windanlagenbauer der Welt, hatte am Dienstag Insolvenz angemeldet. Doch anders als Nordex, das mit immer neuen Aufträgen auf sich aufmerksam machten, hatte sich das Drama bei Senvion laut ARD Börse bereits in den letzten Monaten angedeutet. Wegen Lieferschwierigkeiten hatten die Hamburger demnach die Prognose gesenkt und auch die Veröffentlichung des Jahresabschlusses verschoben. Auch ein Sanierungsgutachten wurde laut des Berichts bereits in Auftrag gegeben. Doch zwischen Hauptaktionär und Kreditgebern gab es offenbar keine Einigung über die weitere Finanzierung des Unternehmens, am Dienstag erklärte sich der Turbinenhersteller für zahlungsunfähig.
Nordex mit Jahresplus von fast 60 Prozent
Senvion ist nun zum Penny-Stock mutiert. Am Donnerstag ging es um rund weitere 12 Prozent nach unten auf knapp 40 Cent. Im Mai 2018 standen die Papiere noch bei 11,66 Euro, das ist ein Minus von rund 97 Prozent. Langfristige Anleger von Nordex hingegen können den aktuellen leichten Rückgang wohl verschmerzen: Aufs Jahr gesehen steht noch immer ein Plus von fast 60 Prozent.
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