Unser heutiger Interviewpartner ist der CFO der Noratis AG, André Speth.
Die Noratis AG ist Bestandsentwickler von Wohnimmobilien in Deutschland mit dem Motto „Investiert in Wohnen“. Sie investiert insbesondere in die Aufwertung von in die Jahre gekommenen Werkswohnungen, Quartieren und Siedlungen in Mittel- und Kleinstädten, sowie in Randlagen von Ballungsgebieten und legt dabei den Fokus auf technische und kaufmännische Entwicklungsmaßnahmen durch intensives Asset Management, die sowohl den Objektwert steigern, als auch das Wohnklima nachhaltig verbessern.
Herr Speth, momentan wird der Markt von Hilfsprogrammen überflutet. Was denken Sie, wie wirken sich die Programme nachhaltig auf die Finanzierungsbedingungen aus?
Herr Speth: Die Noratis AG ist auf die Bestandsentwicklung von bezahlbaren Wohnimmobilien in Deutschland fokussiert. In diesem Bereich sehe ich keine grundsätzlichen Veränderungen bei den Finanzierungen. Wir kaufen weiter ein und bekommen unverändert interessante Objekte und Portfolios angeboten, die von den Banken auch gerne finanziert werden.
Verstehe, hat Ihr Unternehmen denn generell Veränderungen durch die Corona-Pandemie erfahren?
Herr Speth: Auch wir haben zahlreiche Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter eingeführt, wie zum Beispiel die Arbeit im Home-Office. Zudem haben wir einen Mietersozialfonds geschaffen, in den wir rechnerisch 0,10 Euro je Aktie eingezahlt haben, um Mietern in Not helfen zu können. Insgesamt sind die Auswirkungen von Corona jedoch eher moderat. Wir haben nur vereinzelt Mieter, bei denen wir eine Mietstundung vereinbart haben oder bei denen es zu einem Mietausfall gekommen ist, vorwiegend im Gewerbebereich, der bei uns nur einen sehr geringen Teil der Mieten ausmacht.
Das klingt ja interessant. Inwieweit unterscheiden Sie und Ihr Unternehmen sich denn von anderen Wettbewerbern der Branche?
Herr Speth: Als Bestandsentwickler von Wohnimmobilien verteilt sich unser Cashflow aktuell auf über 2.500 Mieter, Tendenz stark steigend. Wir sind also nicht von einzelnen Mietern abhängig. Zudem sind wir spezialisiert auf bezahlbaren Wohnraum in Sekundärlagen oder am Rande von Ballungsgebieten, wobei wir auf ein attraktives Preis-/ Leistungsverhältnis achten, was sich auch jetzt positiv bei den Mietzahlungen bemerkbar macht. Größere Auswirkungen sehe ich aktuell bei Hotel-, Büro- und Geschäftsimmobilien, aber in diesen Segmenten sind wir nicht aktiv.
Eine sehr gesunde Einstellung, meiner Meinung nach. Wenn wir den Blick jetzt mal von der aktuellen Situation abwenden und in Richtung Zukunft blicken, wo sehen Sie Noratis AG in fünf Jahren?
Herr Speth: Wir wollen unseren Immobilienbestand deutlich ausbauen. Durch den Einstieg von Merz Real Estate Anfang des Jahres haben wir einen Investor an unserer Seite, der diesen Wachstumskurs auch finanziell begleiten möchte. In einem ersten Schritt möchten wir kurzfristig alleine aus der Bestandhaltung heraus profitabel sein, um darauf aufbauend dann eine Mindestrendite aus der Bewirtschaftung zu generieren. Die Veräußerung von entwickelten Bestandsimmobilien bleibt dabei weiter der wesentliche Renditetreiber, lediglich das Verhältnis verschiebt sich zugunsten der stabilen Mieteinnahmen. An unserem 2-Säulen-Modell halten wir also fest, die stärkere Bestandskomponente macht das Geschäft aber noch besser planbar.
Und warum würden Sie als Anleger in die Noratis AG investieren? Was würden Sie potentiellen Anlegern gerne mit auf den Weg geben?
Herr Speth: Wir kombinieren die Vorteile aus der Bestandshaltung von Immobilien, wie stabile Mieteinnahmen, mit denen der Entwicklung von Immobilien, also einer attraktiven Entwicklerrendite. Hiermit ergibt sich ein für Investoren wie ich finde sehr vielversprechendes Investmentszenario. So wollen wir auch in Zukunft attraktive Dividenden ausschütten und zudem den Wert pro Aktie steigern.
Vielen Dank, Herr Speth. Ich denke unsere Leser können sich nun ein gutes Bild von Ihrem Unternehmen und dessen Philosophie machen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für die Zukunft und dass Sie Ihre Ziele erreichen!