Nokia ist heute ein global führender Anbieter von Telekommunikationsinfrastruktur, Netzwerktechnologie und Softwarelösungen. Das Unternehmen spielt eine Schlüsselrolle in der Entwicklung und Bereitstellung von 5G-Netzwerken und hat sich durch innovative Technologien wie Cloud- und Netzwerkinfrastrukturlösungen weltweit etabliert. Die kürzlich veröffentlichten Zahlen für das dritte Quartal 2024 verdeutlichen aber, dass der ehemalige Handy-Gigant an einigen Stellen zu kämpfen hat.
Umsatzrückgang bei gleichzeitigem Margenzuwachs
Die Nettoerlöse von Nokia gingen im dritten Quartal 2024 um 8 % zurück und erreichten 4,33 Milliarden Euro, im Vergleich zu 4,71 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang war hauptsächlich auf schwächelnde Verkäufe im Bereich Mobile Networks zurückzuführen, besonders in Indien, wo der 5G-Netzausbau 2023 besonders stark war. Trotzdem konnte Nokia seinen Bruttogewinn um 500 Basispunkte auf 45,2 % steigern, was auf Kostensenkungen und eine verbesserte Produktmischung zurückzuführen ist.
| Kennzahl | Q3 2023 | Q3 2024 | % Veränderung |
|---|---|---|---|
| Nettoumsatz (Mrd. €) | 4,71 | 4,33 | -8 % |
| Bruttomarge (%) | 40,2 | 45,2 | +5,0 pp |
| Operative Marge (%) | 9,6 | 10,5 | +0,9 pp |
| Operativer Gewinn (Mio. €) | 416 | 454 | +9 % |
| Freier Cashflow (Mio. €) | -33 | 621 | +1983 % |
Mobile Networks unter Druck
Der Sektor Mobile Networks verzeichnete im dritten Quartal einen signifikanten Rückgang der Erlöse um 19 % gegenüber dem Vorjahr. Dies war vor allem auf die geringere Nachfrage aus Indien zurückzuführen, wo 2023 noch ein starker Ausbau der 5G-Infrastruktur stattfand. Die Bruttomarge konnte jedoch um 500 Basispunkte gesteigert werden, was auf günstigere Produktionskosten und eine verbesserte regionale Verteilung der Verkäufe zurückzuführen ist.
Netzwerk-Infrastruktur zeigt sich stabil
Im Gegensatz zu Mobile Networks konnte die Netzwerk-Infrastruktur von Nokia im dritten Quartal ihre Position behaupten. Die Umsätze in diesem Bereich sanken nur leicht um 1 % und verzeichneten ein marginales Wachstum auf währungsbereinigter Basis. Besonders die Bereiche Festnetz und IP-Netze trugen zu diesem stabilen Ergebnis bei.
Starke Performance bei Nokia Technologies
Einer der auffälligsten Punkte in den Q3-Zahlen war das starke Wachstum bei Nokia Technologies, einem Bereich, der Lizenzgebühren für Patente verwaltet. Hier konnte Nokia seine Erlöse um beeindruckende 36 % steigern, was auf erfolgreiche Lizenzvereinbarungen mit großen Smartphone-Herstellern wie Samsung und Apple zurückzuführen ist.
Verbesserte Rentabilität und Kostenkontrolle
Nokia konnte auch bei der Rentabilität Fortschritte verzeichnen. Der operative Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um 9 % auf 454 Millionen Euro. Besonders hervorzuheben ist die Verbesserung der operativen Marge auf 10,5 %, was auf höhere Bruttomargen und strengere Kostendisziplin zurückzuführen ist.
Starker Cashflow und solide Bilanz
Ein weiteres positives Highlight in den Q3-Zahlen ist der freie Cashflow, der mit 621 Millionen Euro sehr solide ausfiel. Der Nettogeldbestand von Nokia belief sich am Ende des Quartals auf 5,5 Milliarden Euro, was eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr darstellt. Diese solide Liquiditätsposition gibt Nokia weiterhin die Flexibilität, in zukünftiges Wachstum zu investieren.
Nokia Aktie Chart
Ausblick: Wichtige Punkte für Anleger
Obwohl Nokia im dritten Quartal 2024 einige Herausforderungen, insbesondere im Bereich Mobile Networks, bewältigen musste, zeigte sich das Unternehmen dennoch widerstandsfähig und profitabel. Anleger sollten bei den kommenden Quartalszahlen auf die folgenden Punkte achten:
- Erholung im Bereich Mobile Networks: Es bleibt abzuwarten, ob Nokia in Märkten wie Indien, die 2023 noch stark von 5G-Investitionen geprägt waren, wieder auf Wachstumskurs zurückkehrt.
- Lizenzgeschäft: Nokia Technologies könnte weiterhin als starker Umsatztreiber fungieren. Besonders Lizenzvereinbarungen in den Bereichen Smartphones und IoT werden von Bedeutung sein.
- Erholung in der Netzwerk-Infrastruktur: Anleger sollten die Entwicklung dieses Segments genau beobachten, da es ein wichtiger Bereich für zukünftiges Wachstum ist.
- Fortschritte bei der Kostenkontrolle: Nokias Initiativen zur Kostenkontrolle haben sich bisher als erfolgreich erwiesen. Es bleibt spannend, wie sich diese Maßnahmen langfristig auf die Profitabilität auswirken werden.
Nach Veröffentlichung der Zahlen erlebte der Aktienkurs von Nokia an der Börse Helsinki zunächst kräftigen Gegenwind. Der Titel fiel um knapp 5%, bevor sich der Negativtrend am späten Vormittag etwas abschwächte.
Nokia-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nokia-Analyse vom 22. Oktober liefert die Antwort:
Die neusten Nokia-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nokia-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. Oktober erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
