Die Aktie von Nio wirkt weiterhin angeschlagen, doch am Dienstag sendete das Papier ein sehr deutliches Lebenszeichen aus. Um fast zehn Prozent ging es in die Höhe, und das an einem eigentlich eher schwachen Handelstag. Dass tags darauf Gewinnmitnahmen für Abschläge von 3,4 Prozent bis zum Vormittag sorgten, dürfte verschmerzbar sein.
Verantwortlich für die plötzlichen Kursaufschläge sind nicht unbedingt die schwachen Entwicklungen bei Tesla, wie mancherorts vermutet wird. Interessanter dürfte ein Bericht des chinesischen Staatsmediums „Securities Times“ sein, über den hierzulande „Der Aktionär“ berichtete. Darin wird über weitreichende Sparmaßnahmen bei Nio berichtet.
Nio wird schlanker
Nio-Chef William Li will demnach die Kosten straffen und zu diesem Zweck eine interne Managementstruktur namens „Cell Business Unit“ (CBU) aus dem Boden stampfen. Jene soll Investitionen besser erfassen und damit den Grundstein für weitere Einsparungen liefern. Im vergangenen Jahr bemühte sich Nio bereits um Kosteneinsparungen, indem etwa die Service-Belegschaft um 20 Prozent reduziert wurde.
Nio Aktie Chart
An der Börse kommen Sparpläne gut an, denn bei den Absatzzahlen kann Nio ein durchaus überzeugendes Wachstum vorweisen. Die Margen gefallen den Aktionären allerdings weniger, auch aufgrund des immer schärferen Preiskampfs auf dem chinesischen Markt. Weniger Kosten stehen daher ganz oben auf der Prioritätenliste der Investoren.
Noch viel zu tun
Die Nio-Aktie schlägt sich immer besser, bleibt aber weit entfernt von ehemaligen Höchstständen. Auf Jahressicht sind auch jetzt noch Verluste von rund 16 Prozent zu verzeichnen. Mut macht, dass die Absatzzahlen von Elektroautos im laufenden Jahr wieder zulegen konnten, auch wenn die Messlatte zugegebenermaßen eher niedrig lag. Doch solange es Aussichten auf Wachstum gibt, könnte der Aktienkurs auch durchaus noch etwas weiter an seiner Erholung basteln.
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