Nio-Aktie: Nur noch kurz die Welt retten!

Der chinesische E-Auto-Hersteller verstärkt seine Marketingaktivitäten in Deutschland durch die Zusammenarbeit mit dem bekannten Sänger, während die Aktie unter Druck bleibt.

Auf einen Blick:
  • Prominente Unterstützung für Expansionsstrategie
  • Singer-Songwriter passt zum Nachhaltigkeitsimage
  • Aktienkurs reagiert stärker auf geopolitische Faktoren
  • Finanzielle Herausforderungen bleiben bestehen

Nio tut sich auf dem deutschen Markt noch immer etwas schwer. Damit sich daran etwas ändert, setzt der Konzern auch auf verstärktes Marketing. Auf der eigenen Webseite kündigte das Unternehmen nun an, sich den Sänger Tim Bendzko als Markenbotschafter gesichert zu haben. Bekannt ist Bendzko für Titel wie „Nur noch kurz die Welt retten“.

Nicht nur Nio freut sich auf die Zusammenarbeit. Auch Tim Bendzko äußert sich in der Pressemitteilung sehr positiv und spricht von einer großen Begeisterung für das Thema Elektromobilität. Nach eigener Aussage fährt er selbst seit Jahren Elektroautos. Ob jene von Nio stammen oder nicht, ist der Meldung allerdings nicht zu entnehmen.

Das kann nicht schaden

Wie es um die derzeitige Popularität von Bendzko bestellt ist, entzieht sich leider der Kenntnis des Autors dieser Zeilen. Grundsätzlich passt die Besetzung als Markenbotschafter aber zur angepeilten Message von Nio. Der chinesische Autobauer will mit Themen wie Nachhaltigkeit punkten, ohne dabei Lifestyle aus den Augen zu verlieren. Singer-Songwriter bieten sich dazu wahrscheinlich an.

Schaden dürfte es der Expansion von Nio in Deutschland wohl kaum. Es liefert allerdings keine Impulse, welche die Anleger verzücken würden. Die Nio-Aktie ignorierte das neue Markengesicht komplett und reagierte stattdessen zuletzt auf neue Sorgen um geopolitische Verstimmungen und Handelsstreitigkeiten. Der Aktienkurs gab gestern um 8,6 Prozent bis auf 4,23 US-Dollar nach.

Nio Aktie Chart

Ein weiter Weg liegt vor Nio

Nio wird weiterhin hart daran arbeiten müssen, die hiesige Kundschaft von den eigenen Fahrzeugen überzeugen zu können. Mit einem Durchbruch ist kurzfristig eher nicht zu rechnen, doch eine gesunde Portion Hartnäckigkeit könnte sich noch auszahlen. Allerdings dürfte sich mancher Anleger die Frage stellen, ob der Konzern angesichts tiefroter Zahlen dazu überhaupt in der Lage ist. Fragezeichen dazu sind mit ein Grund dafür, dass die Nio-Aktie noch immer gefährlich nahe in ihrem Jahreshoch notiert.

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