NIO-, Li Auto- und XPeng-Aktie: Das kommt überraschend!

Mit den Aktien der chinesischen Autobauer NIO, Li Auto und XPeng ging es vor dem Wochenende stramm abwärts. Zu erwarten war das nicht.

Die Aktien der aufstrebenden, chinesischen Autobauer NIO, Li Auto und XPeng stehen vor einer spannenden Woche: Werden sie den Abwärtstrend vom Freitag stoppen können? Alle drei Titel waren bereits Anfang der vergangenen Woche unter Druck geraten, hatten sich aber wieder stabilisiert. Den Freitag begannen sie im gleichsam im Plus, doch dann drehte plötzlich die Stimmung. NIO und LI Auto verloren an der Nasdaq bis Handelsschluss rund sechs Prozent, die Aktie von XPeng ging mit gut sieben Prozent Minus aus dem Handel. Der Ausverkauf kam überraschend.

NIO & Co laut BOCOM auf dem Weg

Denn just am Vortag hatte sich die Bank of Communications (BOCOM) mit Sitz in Honkong zu den chinesischen Start-ups geäußert – mit positiver Einschätzung. BOCOM-Analyst Angus Chan prognostizierte laut eletric-vehicles.com in seiner Studie, „dass die Handelsumsätze von New Energy Vehicles (NEV) in China in den kommenden Jahren schnell wachsen werden, angetrieben von neuen Modellen, gepaart mit politischen Rahmenbedingungen und hohen Ölpreisen“, wie es hieß. Chan sieht elektrifizierte Fahrzeuge in China in diesem Jahr bei einem Verkaufsanteil von 25,3 Prozent, die 2024 bereits auf 34 Prozent steigen werde.

Der Analyst nannte demnach die reinen EV-Hersteller NIO und XPeng neben dem Plug-in-Hybrid- Hersteller LI Auto aufgrund ihrer „rechtzeitigen Einführung vielversprechender Modelle, starker Finanzierungskapazitäten sowie dem Fokus auf Forschung und Entwicklung mit unterschiedlichen Merkmalen, um eine differenzierte Markenpositionierung zu schaffen“. Der Experte begann das Coverage von XPeng und LI Auto mit einem Buy-Rating, NIO erhielt allerdings nur eine Neutral-Einstufung.

Analyst erwartet hohe Umsätze

BOCOM-Analyst Chan erwartet laut des Berichts, dass alle drei Elektroauto-Hersteller in den kommenden Jahren stark in neue Technologien investieren werden, unter anderem in intelligente Cockpits und autonome Fahrtechnologien. Dem LI ONE-Modell sowie dem kürzlich eingeführten L9-Modell prognostizierte er „hohe Umsätze und höhere Bruttogewinnmargen“. Optimistisch sei er in Bezug auf die autonome Fahrtechnologie von XPeng und den kommenden SUV XPeng G9. Bei NIO sei er hingegen vorsichtig, da einige Modelle in den gleichen Preisklassen konkurrierten.

So kam der kleine Einbruch am Freitagnachmittag durchaus unerwartet. Insbesondere XPeng und NIO rutschten damit auch auf Wochensicht tief ins Minus, LI Auto hielt sich relativ stabil. Das gilt auch für die langfristige Kursentwicklung.

1 Monat6 Monate1 Jahr
Li Auto-1,5%+42,4%+22,8%
NIO-11,3%-13,9%-52,5%
XPeng-15,4%-37,7%-42,4%

Hohe Kursziele für NIO, Li Auto und XPeng

Dabei sind die Analysten insbesondere bei NIO äußerst zuversichtlich. Analyst Jeff Chung von der Citigroup etwa geht laut Der Aktionär bei NIO für das Jahr 2024 von einem Nettogewinn in Höhe von 3,8 Milliarden Yuan aus, umgerechnet rund 570 Millionen US-Dollar. Zudem erwartet der Experte ein durchschnittliches Gewinnwachstum von 50 Prozent zwischen 2024 und 2026. Das Kursziel setzte er auf 41,10 Dollar. Nach einem Schlusskurs von 19,26 Dollar am Freitag sieht der Citigroup-Analyst somit ein Aufwärtspotenzial bei der Nio-Aktie von aktuell 113 Prozent.

Doch die Citigroup ist mit dieser Einschätzung nicht allein. Laut marcetscreener.com erwarten die Analysten von der Aktie des Tesla-Herausforderers mit Sitz in Shanghai mehr als von den Wettbewerbern.

  • NIO-Aktie – Mittleres Kursziel, 33,18 US-Dollar, Kurspotenzial: 72,5%
  • LI Auto-Aktie – Mittleres Kursziel, 45,64 US-Dollar, Kurspotenzial: 32,8%
  • XPeng-Aktie – Mittleres Kursziel, 29,57 US-Dollar, Kurspotenzial: 36,8%

NIO wehrt sich gegen Vorwürfe

Daran ändern auch die jüngst aufgekommenen Vorwürfe gegen NIO nichts: Leerverkäufers Grizzly Research LLC hatte das Unternehmen am 28. Juni 2024 beschuldigt, seine Bilanzen künstlich aufzublähen. NIO wies dies prompt zurück, kündigte am 11. Juli allerdings an, einen unabhängigen Ausschuss zu bilden, um eine Untersuchung bezüglich der im Leerverkäuferbericht erhobenen Behauptungen zu veranlassen. Noch liegen offiziell keine Erkenntnisse vor. Dafür allerdings die Absatzzahlen aus dem Juni – und diese sind nicht zu verachten.

Mit 12.961 verkauften E-Fahrzeugen verzeichnete NIO einen Anstieg bei den Zulassungen um 60,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, dies war nach eigenen Angaben zugleich ein neuer Auslieferungsrekord. Im gesamten zweiten Quartal hatte der Hersteller einen Anstieg um 14,4 Prozent bei den Auslieferungszahlen vermeldet, und das trotz Lieferkettenproblemen und Teil-Lockdowns in China. Darunter waren auch Auslieferungen in Norwegen, wo NIO im September 2021 den Vertrieb in Europa begonnen hatte.

NIO startet im Oktober in Deutschland

Und das soll erst der Anfang sein: Laut Spiegel will NIO noch im Oktober 2024 den Verkauf in Deutschland starten und einen ersten Showroom in Berlin eröffnen. Mit der Limousine ET7 werde der Markteintritt im größten europäischen Automarkt erfolgen. „Am Berliner Breitscheidplatz an der Gedächtniskirche soll dann das erste Nio House eröffnen, ein aufwendiger Showroom, der etwa Konferenzräume und Bars beherbergt und Teil eines Klubkonzepts für die gehobene Kundschaft ist“, heißt es.

Auch in Hamburg, München und Frankfurt wollen die Chinesen demnach solche Stores aufbauen. Noch früher, Ende Juli bereits, wird die erste Batteriewechselstation von NIO an der A 8 fertiggestellt, weitere sollen zunächst an Autobahnen folgen, später auch in Städten. Die Möglichkeit, innerhalb weniger Minuten einen leeren gegen einen vollen Akku tauschen zu können, ist ein besonderes Merkmal des Herstellers.

XPeng und Li Auto noch vor NIO

Doch auch bei den chinesischen Wettbewerbern geht es voran. XPeng hat laut Medienberichten seinen Absatz im Juni sogar mehr als verdoppelt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen die Auslieferungen demnach um 133 Prozent nach oben, mit 15.295 E-Fahrzeugen setzte man sich damit sogar vor NIO. Dazwischen platzierte sich Li Auto mit 13.024 Auslieferungen. Der Li Xiang One, das bislang einzig erhältliche Modell des chinesischen Herstellers, ist allerdings kein reines Elektroauto, sondern ein Plug-in-Hybrid.

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