Der Abstieg an der Börse vollzieht sich manchmal schneller als befürchtet. Das gilt auch für Chinas Pionier in Sachen Elektrofahrzeuge, Nio. Während im Februar noch Kursstände von mehr als 62 US-Dollar quasi alltäglich waren, hat sich das Blatt mittlerweile gewendet. Die Aktie notiert gerade mal bei rund 35 US-Dollar, also mehr als 40% niedriger als vor acht Monaten. Da sich der Titel momentan in einer Abwärtsphase befindet, ist eine rasche Besserung der Lage unwahrscheinlich.
Die Anleger müssen sich mit ihrem Investment demnach weiter geduldig geben. Statt den schnellen Gewinnen ist jetzt eher Verlustbegrenzung angesagt. Dabei hatte sich das Unternehmen im vergangenen Jahr so lukrativ entwickelt. Zwischen April 2020 und Januar 2021 legte der Kurs um mehr als das Achtzehnfache zu. Vielleicht sollte man die aktuelle Abwertung lediglich als Pause interpretieren, die die Aktionäre letztlich vor zu übermäßiger Gier bewahrt.
Immerhin generierte NIO innerhalb eines kurzen Zeitraums mehr Rendite, als so mancher Konkurrent für seine Eigentümer je erwirtschaften wird.
Auf nach Europa?
Mit einer Offensive will NIO den Automarkt in Europa erobern und dabei auch Tesla große Probleme bereiten. Das Vorhaben ist nicht risikofrei, birgt bei Erfolg aber gleichzeitig riesige Chancen. Unterstützt wird das Unternehmen dabei vor allem von Zahlen, die Mut und Lust auf mehr machen.
Das zweite Quartal fiel beispielsweise besser aus als von Expertenseite erwartet. Mit fast 22000 Fahrzeugen wurden zudem mehr Autos als je zuvor ausgeliefert. Der Ertrag legte im Vergleich zum vorangegangenen Quartal um 100 Millionen Euro zu.
Noch nicht am Ende!
Die Expansion des E-Autoherstellers könnte jetzt erst richtig beginnen. Zusätzliche Produktkapazitäten sind schon in Planung. CEO Li spricht des Weiteren davon, dass das Unternehmensziel sogar höher und offensiver ausfallen könnte, als zunächst angenommen.
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