NIO-Aktie: Gamechanger!

Die Aktie des chinesischen E-Autobauers NIO ist zurück, hat seit dem Quartalsbericht gut 30 Prozent zugelegt. An einen Nettogewinn aber ist noch lange nicht zu denken.

Auf einen Blick:
  • Die Nio-Aktie hat binnen einer Woche um mehr als 30 Prozent an Wert gewonnen
  • Der Elektroautohersteller hatte im zweiten Quartal bei der Bruttomarge deutlich zugelegt
  • Der Nettoverlust beim chinesischen Start-up aber bleibt weiterhin immens
  • Bringt die Untermarke Onvo für NIO im Massenmarkt nun den großen Erfolg?
  • Morgan Stanley geht davon aus – und hatte den aktuellen Kursanstieg vorausgesagt

Liebe Leserin, lieber Leser,

es ist genau eine Woche her, dass NIO seine Quartalszahlen präsentierte. Nach einem monatelangen Niedergang war die Aktie des chinesischen Premium-Elektroautoherstellers tags zuvor bei 4,24 US-Dollar aus dem Handel gegangen. Doch was soll man sagen? Die Zahlen aus dem 2. Quartal 2024 waren offenbar ein Gamechanger: Die Nio-Aktie sprang noch am Tag der Veröffentlichung auf 4,85 Dollar – und kletterte seitdem jeden Tag ein wenig höher. Aktuell ist sie bereit bei 5,60 Dollar angekommen. Wie ist ein Kursplus von mehr als 30 Prozent binnen einer Woche zu erklären?

NIO steigert Bruttomarge auf 9,7 Prozent

Es waren offenbar die gedämpften Erwartungen an den Märkten, die von NIO übertroffen wurden. Dabei waren wohl weniger die Gesamteinnahmen von umgerechnet 2,4 Milliarden US-Dollar im Fokus, wenngleich diese einer Steigerung um 98,9 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2023 sowie einem Plus von 76,1 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2024 entsprach. Dies war angesichts der längst vermeldeten Rekordabsatzzahlen, die einem Anstieg um sogar 143,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entsprachen, mindestens zu erwarten. Viel bedeutender war zweifellos die im Jahresvergleich deutlich gesteigerte Bruttomarge.

  • Diese betrug im zweiten Quartal nach NIO-Angaben 9,7 Prozent, verglichen mit 1,0 Prozent im zweiten Quartal 2023 und 4,9 Prozent im ersten Quartal 2024
  • Der Bruttogewinn belief sich auf 232,4 Millionen US-Dollar, was einer Steigerung von irrwitzigen 1.841 Prozent gegenüber 2023 entsprach
  • Auch NIOs Steigerung dieser Kennziffer gegenüber dem ersten Quartal 2024 um 246 Prozent konnte sich wahrlich sehen lassen

NIO häuft weiterhin immense Verluste an

Und doch bilden diese vordergründig beeindruckenden Zahlen nur die eine Seite der Medaille ab, denn NIO arbeitet nach wie vor hoch defizitär. Der Nettoverlust beim Start-up betrug aufgrund hoher Investitionskosten laut Quartalsbericht umgerechnet noch immer 694,4 Millionen US-Dollar, was immerhin einem Rückgang um 16,7 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2023 entspricht. Der Rückgang um 2,7 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2024 liest sich hingegen schon weniger überzeugend.

William Bin Li, CEO von NIO, zeigte sich dennoch gewohnt selbstbewusst: Mit der Auslieferung von 57.373 Elektrofahrzeugen, so vielen wie nie zuvor in einem Quartal, habe man sich mehr als 40 Prozent des Marktanteils im Segment der batteriebetriebenen Elektrofahrzeuge mit einem Preis von über 300.000 RMB (etwa 42.100 US-Dollar) in China gesichert, sagte er. „Die zentralen Wettbewerbsvorteile von NIO in den Bereichen Technologie, Produkt, Service und Community finden bei den Nutzern zunehmend Anerkennung und führen zu einer anhaltend starken Fahrzeugverkaufsleistung“. Das Gesamtliefervolumen für das dritte Quartal werde „voraussichtlich einen weiteren Rekord aufstellen“, so der NIO-Gründer.

Morgan Stanley stufte NIO auf „Overweight“

Dies alles hat den Anlegern offenbar wieder Mut gemacht, eine positive Analysteneinschätzung kam noch dazu. Die US-Investmentbank Morgan Stanley stufte die NIO-Aktie in einem Research-Bericht vom 6. September mit einem „Overweight“-Rating ein. Die Experten erwarteten, „dass der Aktienkurs von Nio Inc. in den nächsten 15 Tagen steigt“, hieß es zum Wochenstart auf dem Branchenportal IT Times. Denn eine zentrale Rolle für ein nachhaltiges Volumenwachstum werde dem Vorstoß von NIO auf den Massenmarkt zukommen – und dieser steht unmittelbar bevor.

Die Rede ist von NIOs Untermarke Onvo, die ihr erstes Modell, den SUV L60, laut cnevpost.com  am 19. September offiziell auf den Markt bringen wird, nachdem die ersten Geschäfte bereits am 1. September eröffnet worden waren. Die Auslieferungen sollen Ende September beginnen, sagte William demnach bei einer Telefonkonferenz.

  • Die Einführungsveranstaltung werde in Hefei in der Provinz Anhui stattfinden
  • Es ist die Stadt, in der sich die beiden Produktionsstätten von NIO befinden

Onvo L60 tritt gegen Tesla Y an

Der Onvo L60 feierte am 15. Mai sein Debüt und konnte dem Bericht zufolge zu einem Vorverkaufspreis von 219.900 RMB (rund 31.000 US-Dollar) inklusive Batterie vorbestellt werden. Damit wurde  der aktuelle Startpreis von Teslas Model Y in China um gut 4.200 US-Dollar unterboten. Und dabei soll es nicht bleiben: Der Onvo L60 werde bei seiner offiziellen Markteinführung etwas günstiger sein als im Vorverkauf, so NIO-Chef Li. Die Vorverkaufsbestellungen übertrafen demnach  die Erwartungen. Wie schon in der Vergangenheit habe er die genaue Zahl der Bestellungen nicht genannt.

Die Analysten waren insgesamt dennoch angetan. Das durchschnittliche  Kursziel für die NIO-Aktie, das Ende August laut aktien-guide noch bei 4,08 US-Dollar lag, kletterte auf aktuell immerhin 6,69 Dollar. Somit erkennen die aktuell 31 Beobachter ein Kurspotenzial von weiteren 20 Prozent.

NIO-Aktie mit fast 50 Prozent im Jahresminus

Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass die Prognosen einst in ganz anderen Dimensionen schwebten: Vor gut einem Jahr gingen die Analysten im Schnitt noch von einem mittelfristigen Kurs der NIO-Aktie von gut 14 US-Dollar aus. In der Tat notierten die Anteilscheine vor Jahresfrist noch bei mehr als 10 Dollar, bevor dann der schleichende Ausverkauf bei NIO begann. Trotz der aktuellen Erholung hat das Start-Up seitdem noch immer knapp die Hälfte seines Börsenwerts eingebüßt.

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