Die Aktie von NIO schien am Dienstag wieder auf einem guten Weg: Nach einem Schlusskurs von rund 43 Euro am Montag, legten die Papiere des chinesischen Elektroautobauers zunächst auf mehr als 44 Euro zu, doch am Nachmittag drehte sich die Stimmung – und zwar gewaltig. Die Nio-Aktie stürzte regelrecht ab, ging mit einem Minus von annähernd zehn Prozent bei nur noch 39,10 Euro in Frankfurt aus dem Handel. Die Skepsis der Anleger kam völlig unerwartet – hatte doch just zum Monatsanfang ein nicht unbedeutender Akteur seine Meinung zum Tesla-Herausforderer geändert.
Goldman Sachs korrigiert sich
Denn wie die Anlegerseite Der Aktionär am Dienstag vermeldete, hat Goldman Sachs die NIO-Aktie von „Verkaufen“ auf „Neutral“ hochgestuft. „Laut den Analysten wurde die Verkaufsempfehlung im Juli wegen der hohen Bewertung der Aktie ausgesprochen, da diese nicht den damaligen Gewinnerwartungen entsprach“, heißt es in dem Bericht. Im Nachhinein gesehen habe man aber die Vorteile für NIO unterschätzt, so das Eingeständnis. Hierzu gehöre laut des Berichts auch „der Durchbruch im technologischen Bereich“, was etwa den Antriebsstrang anbetreffe. Zudem die Einführung von NIOs neuem Geschäftsmodell „Battery as a Service“.
NIO ein Opfer der US-Politik?
Der kleine Einbruch kommt in der Tat überraschend. Andere Analysten sehen in den Papieren von NIO gar einen Kaufkandidaten. Allerdings gerieten zuletzt mehrere China-Aktien unter Druck, die Aktie von Xiaomi etwa verlor am Dienstag ebenfalls deutlich. Hintergrund ist möglicherweise, dass am Mittwoch im US-Repräsentantenhaus über den so genannten Holding Foreign Companies Accountable Act abgestimmt werden soll. Dieser könnte nach Angaben der Agentur Reuters letztlich sogar ein Delisting von Anteilen chinesischer Unternehmen an US-Börsen innerhalb der nächsten drei Jahre zur Folge haben. Laut Der Aktionär geht es um einen Börsenwert von insgesamt rund zwei Billionen Dollar. Allein NIO kam zuletzt auf einen Börsenwert von mehr als 70 Milliarden US-Dollar.
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