Nio-Aktie: Bricht jetzt eine neue Ära an?

Der Durchbruch der E-Autos lässt sich endgültig nicht mehr aufhalten. Dass der Sektor auf dem Weg zum Massenmarkt ist, so er dort denn nicht schon längst angekommen ist, lässt sich spätestens daran erkennen, dass es mittlerweile schon regelrechte Preiskämpfe zwischen den Herstellern gibt.

In genau diese will nun ausgerechnet das noch eher junge Nio einsteigen. Der chinesische Konzern ist bisher eher für seine Premium-Stromer bekannt, welche auch an der Börse für einiges an Aufsehen sorgt. CEO William Li will eigenen Aussagen zufolge in Zukunft jedoch auch E-Autos produzieren, die besser und günstiger als die Fahrzeuge von Tesla sein sollen.

Nicht kleckern, klotzen

Derartige Ambitionen untermauern einmal mehr, dass Nio sich mit seinem Status als Nischenanbieter nicht abfinden will. Das Ziel ist ganz klar, rund um den Globus Millionen von Fahrzeugen zu verkaufen. In Europa sollen die ersten Fahrzeuge noch im Laufe des dritten Quartals ankommen.

Beeindruckend ist, welches Tempo die Chinesen bei diesem Vorhaben an den Tag legen. Genau das beeindruckt auch die Anleger, welche der Nio-Aktie lange Zeit einen nicht enden wollenden Aufwärtstrend bescherten. Dass der zuletzt etwas ins Schlingern geraten ist, ist auf diverse Entwicklungen zurückzuführen.

Die Nio-Aktie unter Druck

Im 6-Monats-Vergleich blicken die Anleger von Nio derzeit auf Verluste von gut 23 Prozent. Bei der noch immer nicht ganz durchgestandenen Korrektur spielen Gewinnmitnahmen eine wichtige Rolle. Nach Kursgewinnen von fast 1.500 Prozent (!) im Jahr 2020, war mit solchen nur zu rechnen.

Ebenfalls ein Faktor dürfte die Regulierungswut der chinesischen Behörden sein. Bisher trifft diese in erster Linie Tech-Unternehmen. Beobachter machen sich aber Gedanken darum, dass in Zukunft auch weitere Branchen ins Visier geraten könnten, und zwar vor allem jene, die auch im Ausland große Erfolge feiern. Es mag bisher noch eher abstrakt wirken, doch im schlechtesten Fall könnten Nios Bestreben, den Weltmarkt zu erobern, sich tatsächlich noch als Fluch erweisen – gleichzeitig fehlen für nachhaltiges Wachstum aber auch ernsthafte Alternativen.

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