Am heutigen Tage erscheint mit „The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom“ der jüngste Eintrag der schwer erfolgreichen Videospiele-Serie, welche bereits seit 1986 zuverlässig für glückliche Gesichter bei den Spielern sorgt. Der Titel erntete bereits ein sehr positives Echo in der Fachpresse und wird zumindest von einigen Beobachtern als das nächste Meisterwerk von Nintendo betrachtet. Einmal mehr belegen die Japaner, wie viel Kreativität in ihnen steckt und wie sie mit einfachen Mitteln die Konkurrenz auszustechen verstehen. Es dürfte mit ziemlicher Sicherheit der nächste Millionen-Seller werden.
Das Abenteuer, bei dem ausnahmsweise tatsächlich die titelgebende Prinzessin im Mittelpunkt steht, zeigt aber auch deutlich die Schwächen von Nintendo auf. Das betrifft vor allem die in die Jahre gekommene Hardware der Nintendo Switch. Die Bildrate kommt trotz der vergleichsweise einfachen Bonbon-Optik regelmäßig ins Stottern, die Auflösung ist nicht auf der Höhe der Zeit und auf Scherze wie Anti-Aliasing verzichtete der Hersteller wahrscheinglich notgedrungen.
Nintendo: Nicht mehr lange bis zur Switch 2?
Es wäre also an der Zeit, um die Hardware-Plattform aufzufrischen und mit einer neuen, leistungsstärkeren Generation zu bedenken. Dass eine solche nicht mehr lange auf sich warten lässt, bestätigte Nintendo bereits. Eine Ankündigung soll noch vor Ende des Geschäftsjahres kommen, welches bei dem Konzern im März endet. Weitere Details zu der neuen Konsole wurden aber noch nicht genannt.
Solche wollen aber einige Leaker bereits in Erfahrung gebracht haben. Vor einigen Tagen geisterten Bilder eines PCBs durch die sozialen Medien, welches zur nächsten Nintendo-Konsole gehören soll. Auf Basis davon erstellte die chinesische YouTuberin „小宁子 XNZ“ einen 3D-Druck, der die Konsole zumindest annäherungsweise abbilden soll. Im Kern handelt es sich um eine deutlich größere Switch, die ein wenig an PC-Handhelds wie Steam Deck oder ROG Ally erinnert.
Mehr Leistung für Nintendo
Selbstredend soll die nächste Generation aber auch deutlich mehr Leistung mit sich bringen. Gemunkelt wird über 12 GB Arbeitsspeicher und damit drei Mal so viel wie bei der aktuellen Konsole. Die APU soll erneut von Nvidia stammen und Grafik ermöglichen, die irgendwo zwischen PlayStation 4 und PlayStation 5 liegen soll. Für ein mobiles Gerät wäre das mehr als beachtlich.
Doch solange Nintendo nicht selbst eine Ankündigung vornimmt, handelt es sich freilich nur um Gerüchte. Fraglich ist nicht nur, in welche Leistungsklasse die nächste Konsole kommen könnte. Offen ist auch, ob Nintendo dem Konzept der Switch überhaupt treu bleiben wird. Schließlich experimentierte das Unternehmen in der Vergangenheit nur zu gerne mit neuen und innovativen Eingabemöglichkeiten.
Dreht Nintendo an der Preisschraube?
Munter gekocht wird in der Gerüchteküche auch, wenn es um den Preis der Switch 2, oder wie auch immer das Gerät heißen mag, geht. Nachdem Sony zuletzt die PlayStation 5 Pro für satte 799 Euro ankündigte, wird erwartet, dass auch Nintendo höhere Preisregionen anvisiert. Die Switch ging ihrerzeit für 329 Euro an den Start. Seit 2017 hat sich aber einiges getan und sowohl Inflation als auch steigende Energie- und Materialkosten könnten Auswirkungen zeigen. Verbreitet ist die Ansicht, dass der Preis des neuen Modells sich irgendwo zwischen 400 und 500 Euro einpendeln wird.
Für ein Spielzeug unter dem Weihnachtsbaum wäre das tatsächlich ein stolzer Preis. Möglich ist aber, dass Nintendo die aktuelle Switch noch ein paar Jahre als Budget-Option beibehalten wird. In jedem Fall dürfte im Vordergrund stehen, mit den Konsolenverkäufen Gewinne einzufahren. Das war in der Branche in der Vergangenheit nicht unbedingt üblich. Nintendo hat es aber erfolgreich geschafft, sich vom Subventionsmodell zu entfernen.
Die Spannung ist groß
Dennoch konnten enorme Erfolge gefeiert werden. Die Nintendo Switch hat sich bereits über 142 Millionen Mal verkaufen können und ist auf dem besten Wege, noch in diesem Jahr die Marke von 150 Millionen Einheiten zu durchbrechen. Zu überholen gibt es nur noch den hauseigenen Nintendo DS (ca. 154 Mio.) und die PlayStation 2 (ca. 158 Mio.) wenn es um den Titel als meistverkaufte Konsole aller Zeiten geht. Potenzielle System-Seller wie „Zelda“, „Mario Party“ und „Donkey Kong Country Returns“ könnten dabei helfen, diese Auszeichnung noch einzuheimsen.
Natürlich fallen nach einer derart erfolgreichen Generation auch die Erwartungen an einen Nachfolger groß aus. Die Aktionäre scheinen aber guter Dinge zu sein. Die Nintendo-Aktie hatte im laufenden Jahr ihre Höhen und Tiefen, notierte heute kurz nach Handelsbeginn mit 49,21 Euro aber gut fünf Prozent höher als zu Jahresbeginn. Von hier aus ist es auch nicht allzu weit bis zum Allzeit-Hoch bei knapp 56 Euro. Nur den wenigsten Spieleherstellern ist es gelungen, sich den Rekordkursen aus den Corona-Jahren wieder anzunähern. Nintendo ist da eine angenehme Ausnahme.
Auf Erfolgskurs
Der Fokus der Börse liegt bei Nintendo klar auf der nächsten Konsole, und das aus gutem Grund. Der Konzern legt damit den Grundstein für die Zukunft, möglicherweise für die kommenden zehn Jahre. Ein sauberer Wechsel ist die Grundvoraussetzung, um den positiven Trend an der Börse beizubehalten. Zu hoffen ist, dass der Konzern auf seinen Stärken aufbaut und keine allzu großen Experimente oder irreführende Marketingkonzepte wie bei der gefloppten Wii U setzt. Mit enorm starken Marken in der Hinterhand ist eine weitere erfolgreiche Generation aber im Bereich des Möglichen und damit ist auch der nächste Höhenflug an der Börse kein Ding der Unmöglichkeit.
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