Nikola-Aktie: Unfassbar – das Ende!

Liebe Leserinnen und Leser,

Nikola hat einen unfassbaren Absturz hingelegt. Die Notierungen von Nikola sind gestern „nur“ um -7 % nach unten gerauscht. Das Ende aber ist nah, meinen die ersten Analysten (die schreibenden Analysten jedenfalls). Das Ende des Aufwärtstrends aber ist ganz gewiss vorbei, so viel lässt sich nach menschlichem Ermessen anhand der Signale an den Märkten nun sagen. Die Aktie ist mit dem Abschlag von gestern um über -11 % allein in einer Woche nach unten gerauscht.

Das ist nicht alles. Denn jetzt scheint es mächtig abwärts gehen zu können, sagen die unterschiedlichen Signale zur Aktie von Nikola.

Nikola: Wohin das führen kann

Wohin das führen kann, zeigen die vergangenen Tage und Wochen. Die Aktie hatte umgekehrt auf dem Weg nach oben alle Hindernisse beiseite geräumt, die sich überhaupt aus charttechnischer oder auch aus technischer Sicht denken ließen.

Weitgehend passierte das Ganze ohne Rücksicht auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die haben sich aus der Sicht der Analysten in den vergangenen Wochen eigentlich kaum geändert. So richtig heiß wird die Angelegenheit erst ab Anfang Juni.

Schon damals stand die Aktie von Nikola praktisch vor dem Nichts. Der Titel hatte den Status eines Penny Stocks erreicht, weil die Aktie mit weniger als 1 Euro deutlich im Niemandsland notierte. Das zieht natürlich Spekulanten, wie erfahrene Marktteilnehmer wissen und auch einschätzen können. Nun sieht es so aus, als sollten die Notierungen dasselbe Erlebnis noch einmal durchlaufen.

Auch jetzt ist das Muster ähnlich, nachdem die jüngeren Hochpunkte wieder deutlich verlassen worden sind. Das Chartbild ist an sich eindeutig, so die Meinung von Analysten.

Die Kurse sind auf dem Weg, die wichtigsten Signale allesamt zu unterkreuzen.

Dies betrifft auch die Statistik. Die Notierungen sind damit im Anschluss an das zwischenzeitliche Hoch zuletzt wieder klar auf dem Weg dazu, in den sehr roten Bereich überzugehen. Je nachdem, welcher Zeitraum als bedeutend zugrunde gelegt wird.

Dabei ging es in den vergangenen vier Wochen um bereits -54 % nach unten. Umgekehrt ging es in den vergangenen drei Monaten um die genannten gut 100 % aufwärts. Seit Jahresanfang verlor die Aktie aber tatsächlich – wegen des langen Zeitraums ist dies eine bedeutende Aussage – um mehr als -52 %. Damit haben sich die Aussichten vom Jahresanfang wieder bewahrheitet.

Warum es abwärts geht

Letztendlich bewerten auch die Börsen stets die Aussichten und die Chancen für die Notierungen, die sich aus den wirtschaftlichen Gegebenheiten ergeben. Die Aktie von Nikola ist dabei direkt auf dem Weg nach unten gewesen, weil schon zum Beginn des Jahres klar wurde, dass das Unternehmen in diesem Jahr deutliche Verluste hinnehmen müsste.

Dies hat sich bis zum heutigen Tag noch nicht geändert. Das Geschäftsjahr wird insgesamt mit einem klaren Minus enden, wissen die Analysten und wohl auch die Investoren.

• Das Unternehmen Nikola wird einen Umsatz in Höhe von etwa 119 Millionen Dollar einfahren können. Das ist im Vergleich zu den aktuellen Bewertungen am Markt faktisch nichts. Denn die Marktkapitalisierung liegt in Höhe von 951 Millionen Dollar bzw. nunmehr in etwa bei 935 Millionen Dollar.
• Demgegenüber steht nicht nur für heute der geringe Umsatz, sondern auch für das folgende Geschäftsjahr. Tatsächlich wird der Umsatz wohl um das mehr als 3,5 fache steigen und damit 400 Millionen Dollar erreichen. Auch das reicht jedoch nicht, um aus Nikola eine wirtschaftlich attraktive Geldanlage werden zu lassen.
• Denn: Nikola ist dann bei der aktuellen Marktkapitalisierung noch immer ein KUV von „nur“ 4,5 wert. Dies wäre dann akzeptabel, so die Meinung von Value-Analysten dazu in aller Regel, wenn das Unternehmen profitabel wäre. Hier schließt sich jedoch der Kreis.
• Die Verluste im laufenden Jahr werden den Schätzungen nach bei mehr als -620 Millionen Dollar liegen. Im kommenden Jahr sind demgegenüber Verluste in Höhe von -476 Millionen Dollar zu erwarten. Es ändert sich demnach nichts: Die Aktie ist auch bei einem niedrigeren KUV immer noch zu teuer, so die wirtschaftliche Betrachtung.

Dies haben die Börsen mit den niedrigeren Kursen „honoriert“, auch wenn es zwischenzeitlich bergauf ging. Dabei kam es zu hoffnungsvollen Zwischenmeldungen, die allerdings keine nennenswerte wirtschaftliche Bedeutung mehr entfalten konnten. Die Aktie von Nikola ist aus dieser Sicht wahrscheinlich im Sommer schlicht wegen eines zwischenzeitlichen Hypes überbewertet gewesen.

Oder? Einzig Analysten sind derzeit noch immer überzeugt. Die Schätzungen auf Basis der Daten von Marketscreener sind immer noch exorbitant hoch bzw. gut. Die Notierungen sind auf dem Weg dazu, so die Schätzung, sich mehr als zu verdoppeln.

• Konkret liegt das durchschnittliche Kursziel bei fast schon überragenden 2,70 Dollar. Dies wären etwas mehr als 2,40 Euro. Damit hat die Aktie derzeit ein Kurspotenzial in Höhe von 143 %, geht aus den Schätzungen hervor.
• Dies wiederum mag aus Sicht von Investoren übertrieben scheinen. Was aber, wenn die Analysten mit ihren sehr aggressiven Kurszielen auf Basis der kommenden 12 Monate Recht behalten? Die Kurse könnten sich – ausgehend von der Bewertung als neuer Penny Stock – massiv über 1 Euro und dann auch 2 Euro nach oben schieben. Wer hat hier Recht, fragen Investoren, Analysten und Beobachter.

Zahlen wird es dazu erst wieder am 2. November geben. Dann findet die nächste Quartalsbericht-Ergebnis-Veröffentlichung statt.