Liebe Leserinnen und Leser,
eine enorme Verwirrung löste zuletzt die Aktie von Nikola aus. Nach sehr schwachen Tagen geht es plötzlich immens nach oben. Die Notierungen konnten am Donnerstag einen Gewinn von über 34 % vermelden. Noch am Vormittag sah es für den Titel nicht gut aus. Schon seit Tagen ging es praktisch permanent nach unten. Die Börsianer sprachen davon, dass das Vertrauen fehlen würde.
- Der Kursgewinn von über 28 % binnen weniger Stunden macht denn auch stutzig. Eine neue Nachricht war an den Börsen zumindest nicht direkt zu hören oder zu lesen.
- Die Kursgewinne haben aber immerhin in einer Beziehung für Nikola enorm geholfen. Dies wird vor allem die Chartanalysten freuen. Denn der Wert ist über die Hürde in Höhe von 1 Euro nach oben geklettert. Das ist fast schon sensationell stark!
- Nikola ist damit dennoch nicht im Aufwärtstrend angekommen. Die enormen Kursschwankungen der vergangenen Tage inklusive des Geschehens am Donnerstag ist mit etwas Vorsicht zu genießen. Wer hat hier aus welchen Motiven gekauft und wie weit reicht die gute Stimmung – dies wäre die korrekte Frage angesichts der vollkommen unerwarteten Kurs- und Geländegewinne.
Die Kursanalysten klatschen in die Hände – Nikola
Immerhin fällt aber ins Auge, dass es ohnehin schon optimistische Kräfte rund um Nikola gegeben hat. Die US-Amerikaner können sich – wenn sie dies beachten sollten – darauf berufen, dass die Analysten, die den Kurs beobachten, aktuell sehr zufrieden sein dürften. Deren Schätzungen lt. Marketscreener gehen in jene Richtung, die der Titel nach schwachen Wochen am Donnerstag dann – endlich – wieder nahm.
- Aktuell erwarten die Analysten demnach ein Kurspotenzial in Höhe von 210 %! Nach Abzug der Effekte vom Donnerstag dürfte der Aktienkurs dennoch nahe an dem Kurspotenzial von 200 % punkten, so ist jedenfalls nach Ansicht der Daten anzunehmen. Die Kurse sollen nach den Vorstellungen der Analysten ein Kursziel in Höhe von 2,70 Dollar haben. Noch am Donnerstagvormittag lagen die aktuellen Kurse von Nikola bei 0,87 Dollar. Nun wird ein Dollar-Kurs von deutlich über 1,10 Dollar erreicht. Dennoch fehlen bis zum Kursziel der Analysten noch hohe und höchste Gewinne.
Die Entwicklung der vergangenen Tage aber hinterlässt ohnehin Rätsel.
- Nikola hatte vor allem deshalb verloren, so ist anzunehmen, weil das Unternehmen zum einen erhebliche Verluste produziert. Zum anderen wird das Unternehmen demnach auch durch das Führungschaos einiges an Unruhe produziert haben. So war im Umfeld der jüngsten Aktionärsversammlung der CEO von Nikola zurückgetreten. Dies wiederum ist aus Sicht der Beobachter sicherlich ein Problem, wenn es um die fehlende Kontinuität des Unternehmens und seiner Führung generell geht.
Auch die Schwankungen im Kursverlauf sind beeindruckend – weder positiv noch negativ. Zur Erinnerung: Noch innerhalb der vergangenen vier Wochen lautete der Kurs in der Spitze auf 1,89 Euro. Die Aktie fiel aber im selben Zeitraum – vor wesentlich kürzerer Zeit noch – auf 0,71 Euro.
Die Schwankungen hingen letztlich nicht mehr mit den wirtschaftlichen Eckdaten zusammen.
Das Chartbild zeigt, wie sich der Trend offenbar immer mal wieder selbst verstetigte – dies gilt sowohl auf dem Weg nach oben wie auch auf dem anschließenden erneuten Weg nach unten.
Die Kursstatistik unterstreicht diesen Befund. Die Notierungen waren innerhalb von vier Wochen nun unter dem Strich (bis auf die Bewegung am Donnerstag) um mehr als -54 % nach unten durchgesackt.
Dabei hat Nikola trotz der zwischenzeitlich enormen Kursgewinne nun wieder bezogen auf drei Monate einen Kursverlust in Höhe von -3 % zu verzeichnen.
Die Kursperformance der Nikola-Aktie
Seit dem 1. Januar ging es für die Aktie von Nikola um deutliche -63,2 % nach unten. Dies sind schlechte Ergebnisse, die allenfalls zum wirtschaftlichen Status Quo passen.
Dies scheint des Pudels Kern.
Der Konzern wird im laufenden Geschäftsjahr ein deutliches Minus von mehr als 600 Millionen Dollar erwirtschaften. Dies zumindest geben die aktuellen Schätzungen zu der Aktie her. Damit hat die Aktie aus Sicht der wirtschaftlich orientierten Analysten ohnehin einen großen Makel.
Denn das Nettoergebnis wird sich im kommenden Jahr mit dem avisierten Verlust von -476 Millionen Dollar nicht nennenswert verbessern lassen. Damit steht auch die Bewertung nach der Kennzahl KUV auf dem Prüfstand.
Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV), das die Umsätze von 119 Millionen Dollar im laufenden Jahr sowie 400 Millionen Dollar im kommenden Jahr annimmt, wird mit 9,5 und für das nächste Jahr dann mit 3,96 angenommen. Solche KUV sind für gewöhnlich bei soliden, substanzstarken Unternehmen nicht ungewöhnlich. Hier jedoch verbrennt Nikola permanent Geld – dies ist eine dann vor diesem Hintergrund erstaunliche Bewertung.
All diese Punkte führen zumindest bei den wirtschaftlich interessierten und orientierten Analysten im Fall von Nikola stets zu Fragezeichen. Eine besondere oder neue Gewinnnachricht war jedenfalls in den frühen Abendstunden gestern Abend nicht zu hören.
Deshalb ist der Kursanstieg um mehr als 20 % ausgesprochen bemerkenswert. Die Kursgewinne wurden zudem minimal nach unten zurückgeführt, als sich der Abend seinem Ende neigte und an einigen Börsen schon nicht mehr gehandelt wurde.
Auch dies lässt Fragezeichen zurück! Ist die Aktie zu früh und zu schnell wieder durch die Decke gegangen? Kursanalysten mit ihren Kursprognosen von mehr als 200 % würden wahrscheinlich dennoch verneinen. Die Stimmung unter diesen Analysten ist zumindest den Verlautbarungen nach offenbar weiterhin gut – dies jedenfalls ist der Eindruck.
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