Liebe Leserinnen und Leser,
die Aktie von Nikola marschiert wieder – fast wie in alten Zeiten. Am Dienstag ging es an den Märkten um fast 5 % wieder nach oben. Die Notierungen erreichten die Grenze von annähernd 1,20 Euro. Das erste Risiko ist damit wieder geringer geworden. Die Aktie drohte aus der Sicht der Analysten schon wieder unter die Marke von 1 Euro nach unten zu rutschen. Dann wäre aus der Aktie von Nikola sehr schnell wieder ein Penny Stock geworden. Genau das passierte aber nicht. Die Aussichten für die Zukunft hängen nun auch davon ab, wie stark die Analysten sich durchsetzen, die einen massiven Trend für die Entwicklung der Aktie noch für möglich halten. Die Schätzungen sind fast atemberaubend.
Nikola: Was für Schätzungen
Die Nikola Unternehmung hatte erst vor einigen Wochen eine Aktionärsversammlung abgehalten. Die galt als maßgeblich für die Einschätzung der Chancen des Unternehmens. Besonders zufrieden wirkten die Analysten und vor allem die Aktionäre nicht. Nikola konnte eine Kapitalerhöhung durchsetzen bzw. verkündete deren Genehmigung.
Dies ist aus Sicht von Investoren ein klares Indiz dafür, dass der Konzern Geld benötigt. Dies kann wiederum anhand der aktuellen Zahlen aus den Schätzungen für das laufende Jahr durchaus Relevanz haben.
Der Umsatz wird aus Sicht der Investoren aktuell bei nur 119 Millionen Dollar – unter dem Strich zum Ende des Jahres – taxiert. Dies wiederum kann nicht oder kaum helfen, um die Verbindlichkeiten zu reduzieren, die das Unternehmen aufgebaut hat.
Das Unternehmen hat derzeit eine Nettoverschuldung – bezogen auf die Schätzungen zum Ende des Jahres – in Höhe von ungefähr 384 Millionen Dollar. Damit ist die Verschuldung höher als der Umsatz.
Dies wird sich den Schätzungen für das folgende Jahr nach auch nicht mehr massiv ändern. Denn Nikola hat dann eine Nettoverschuldung, die sich auf 839 Millionen Dollar erstrecken wird. Dies ist bei einem Umsatz von dann 400 Millionen Dollar, nahezu eine Vervierfachung immerhin gegenüber dem laufenden Jahr, ein enormer Betrag. Die Nettoschulden sind auch hoch im Vergleich zur Kapitalisierung von Nikola an den Aktienbörsen.
Die Marktkapitalisierung beläuft sich immerhin auf einen Betrag in Höhe von 1,06 Milliarden Dollar. Die Grenze zu einer Milliarde noch zu halten oder nach den Verlusten der vergangenen Tage wieder zu überholen ist aus Sicht von Investoren zumindest ein signifikantes Ereignis. Damit reduziert sich auch das KUV – bezogen auf die Verluste der vergangenen Tage – wieder deutlich.
Für das laufende Jahr liegt das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) bei etwa 12,2. Für das Jahr 2024 wird das KUV bei 4,75 verortet, da die Umsätze klettern. Das ist aus Sicht der Analysten ein erheblicher Gewinn bezogen auf die Bewertung. Dieses Multiple zeigt wenigstens zum Teil, dass die Chancen auf eine Neubewertung an den Aktienmärkten wieder steigen.
Dennoch: Die Stimmung ist nach der Aktionärsversammlung deutlich schwächer geworden. Die Stimmung zeigt sich auch im Chartbild, bei dem die Untergrenzen doch recht deutlich unterkreuzt worden sind. Die Notierungen haben dabei aktuell die 1-Euro-Grenze noch verteidigen können, die zuletzt Ende Juni einmal kurz getestet worden war. Im Chartbild ist immerhin sichtbar, dass Nikola damit kein Penny Stock geworden ist.
Die Kursstatistik ist dennoch alarmierend. Dabei hat die Aktie im laufenden Monat insgesamt mehr als 50 % eingebüßt. Das ist ein beträchtlicher Abschlag, der für den Titel unverändert bedeutet, auf dem Prüfstand zu sein.
Dabei kann auch nicht täuschen, dass die Aktie innerhalb der vergangenen drei Monate noch immer mit einem Plus von 107 % vorne liegt. Die Notierungen sind im laufenden Jahr seit dem 1. Januar mit einem Minus von -48 % klar im Abwärtstrend.
Hintergrund der unglaublichen Schwankungen im laufenden Jahr sind somit die schwachen wirtschaftlichen Eckdaten, die oben geschildert worden sind. Schwach aber ist auch der Auftritt rund um die Führung. Der CEO hat das Unternehmen verlassen, und vor wenigen Tagen hat Nikola eine weitere Führungskraft aus dem Konzern gehen lassen bzw. deren Abschied angekündigt. Die Führungswechsel bei Nikola kosten auch Vertrauen, wie die jüngste Kursentwicklung nach dem neuerlichen Fall bestätigt hat.
Somit bleiben die Risiken in der Kursentwicklung bestehen. Bei wirtschaftlich schwachen Daten droht quasi jederzeit der Rutsch in den roten Bereich unter die Grenze von 1 Euro. Damit droht permanent auch der Rutsch in das Segment der Penny Stocks, in dem besonders viel spekuliert wird. Das wiederum kann aus Sicht der Analysten der Charttechnik auch nach den sehr jungen Kursgewinnen weiterhin ein Szenario sein, das sich mittelfristig einstellt.
Dem springen die technischen Analysten zur Seite. Immerhin befindet sich die Aktie aktuell noch unterhalb des GD200, der die langfristige Trend-Entwicklung am Markt behandelt. Die Notierungen sind bei 1,19 Euro vom GD200 bei nun 1,66 Euro noch weit entfernt. Auf der anderen Seite gilt immerhin, dass die Aktie nun wenigstens den GD100 als mittelfristig bedeutendes Signal hinter sich gelassen hat. Der schwache Trost: Der GD200 fällt derzeit auch, sodass ein Trendwechsel aus der Perspektive der technischen Analysten jederzeit möglich sein müsste.
Insofern werden die kommenden Tage sehr aufschlussreich. Nach dem Kursrutsch kann sich die Aktie ggf. wieder fangen – dies wäre mit Bezug zum mittleren Kursziel der Analysten, das sage und schreibe 117 % über dem Kurs verläuft, auch wichtig.
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