Die Kursentwicklung der Nikola-Aktie ist seit vielen Monaten eine Katastrophe – und das ist noch recht höflich formuliert. Während die Aktie des Elektro-Lkw-Herstellers bereits im letzten Jahr rund 80 Prozent an Wert verloren hat, ging es seit Jahresbeginn um weitere 60 Prozent in den Keller. Besteht überhaupt noch ein Funken Hoffnung für die Nikola-Aktie?
Geld fehlt und Leute gehen von Bord
Derzeit sieht es nicht danach aus. Nikola braucht Geld – sehr viel Geld. Im vergangenen Geschäftsjahr verzeichnete das Lkw-Startup einen Verlust von fast 800 Millionen US-Dollar. Der Bestand an liquiden Mitteln lag zum Jahresabschluss bei nur noch ca. 235 Millionen Dollar.
Deshalb muss sich Nikola neues Geld auf dem Kapitalmarkt beschaffen. Dazu gibt das Unternehmen rund 90 Millionen Stammaktien zum Preis von 1,12 Dollar aus. In Summe will das Unternehmen ca. 100 Millionen Dollar über die Kapitalerhöhung einsammeln.
Dieses Geld wird jedoch nur für ein paar Monate reichen. Experten gehen nicht davon aus, dass der Lkw-Bauer vor 2025 profitabel arbeiten wird. Aktionäre müssen sich deshalb auf weitere Kapitalerhöhungen, die ihre Anteile verwässern werden, einstellen.
Darüber hinaus schockte Nikola Ende letzter Woche den Kapitalmarkt mit der Ankündigung, dass gleich drei Mitglieder aus seinem Board of Directors (dem Aufsichtsrat) ausscheiden werden. Dabei handelt es sich um Gerrit Marx, den Chef der Iveco-Gruppe, Mark Russell, den Ex-CEO des Unternehmens und Lynn Forester de Rothschild von der Rothschild Investment Company.
Hat Nikola eine Überlebenschance?
Die Expertise der drei Board-Mitglieder wird Nikola in Zukunft fehlen. Zudem ist nach wie vor völlig offen, ob Nikola langfristig im Markt für Nutzfahrzeuge überleben wird. Auch die weltgrößten Lkw-Hersteller sind mit Volldampf dabei, ihre Flotten zu elektrifizieren. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich der Kurs der Nikola-Aktie in den kommenden Monaten erholen wird.
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