NextEra Energy: Erneuerbare Energien treiben starkes Gewinnwachstum

NextEra Energy steigert Gewinn im Q3 2024 um 10 % und baut seine erneuerbaren Energieprojekte aus.

Auf einen Blick:
  • Nettogewinn von 1,85 Mrd. USD, Gewinn pro Aktie bei 0,90 USD.
  • 3 Gigawatt neue erneuerbare Energieprojekte in der Pipeline.
  • Optimistische Aussichten: bereinigter Gewinn pro Aktie 2024 zwischen 3,23 und 3,43 USD.

NextEra Energy, ein weltweit führender Anbieter sauberer Energie, konnte im dritten Quartal 2024 beeindruckende Ergebnisse präsentieren. Das Unternehmen, das sowohl durch seine Tochtergesellschaft Florida Power & Light (FPL) als auch durch NextEra Energy Resources (NEER) stark im Bereich erneuerbare Energien aufgestellt ist, verzeichnete ein deutliches Umsatz- und Gewinnwachstum. Trotz der Zerstörung durch mehrere Hurrikane in Florida konnte NextEra seine operative Stärke unter Beweis stellen und lieferte solide finanzielle Ergebnisse.

Umsatz und Gewinn auf Wachstumskurs

Im dritten Quartal 2024 erzielte NextEra Energy einen Nettogewinn von 1,85 Milliarden USD, was einem Gewinn pro Aktie von 0,90 USD entspricht. Dies stellt eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahresquartal dar, in dem der Gewinn bei 1,22 Milliarden USD und der Gewinn pro Aktie bei 0,60 USD lag. Auf bereinigter Basis konnte das Unternehmen seinen Gewinn um 10 % auf 1,03 USD pro Aktie steigern. Der Gesamtumsatz stieg auf 7,57 Milliarden USD, was ebenfalls einen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr darstellt.

NextEra Energy Q3 2024 vs. Q3 2023 Kennzahlen

KennzahlenQ3 2024Q3 2023% Veränderung
Umsatz (in Milliarden USD)7,577,17+5,6 %
Nettogewinn (in Milliarden USD)1,851,22+51,6 %
Bereinigtes EPS (in USD)1,030,94+9,6 %
Freier Cashflow (in Millionen USD)96852+1762 %

Florida Power & Light: Solide Basis trotz Hurrikans

Die Tochtergesellschaft Florida Power & Light (FPL) trug mit einem Nettoeinkommen von 1,29 Milliarden USD maßgeblich zum positiven Ergebnis von NextEra bei. Dies entspricht einem Anstieg von rund 9 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. FPL investierte weiterhin kräftig in die Modernisierung und den Ausbau des Stromnetzes, was dazu beitrug, die Folgen der Hurrikane Helene und Milton zu minimieren. Dank erheblicher Investitionen in Smart-Grid-Technologien konnte das Unternehmen den Großteil der betroffenen Haushalte innerhalb weniger Tage wieder mit Strom versorgen.

Besonders positiv zu vermerken ist, dass FPL durch seine Investitionen in Solarenergie und Batteriespeicher dazu beitrug, die Kraftstoffkosten zu senken und somit stabile Strompreise zu gewährleisten. Die Kundentarife liegen nach wie vor rund 40 % unter dem nationalen Durchschnitt, was die Wettbewerbsfähigkeit von FPL unterstreicht.

NextEra Energy Resources: Wachstum im Bereich erneuerbare Energien

NextEra Energy Resources (NEER), die Sparte für erneuerbare Energien, verzeichnete im dritten Quartal ein Nettoergebnis von 1,22 Milliarden USD und konnte ihre Pipeline um weitere 3 Gigawatt an erneuerbaren Energieprojekten und Speicherlösungen erweitern. Damit beläuft sich die Projektpipeline auf insgesamt 24 Gigawatt. Die Nachfrage nach Solar- und Windenergie bleibt hoch, und das Unternehmen hat mit zwei Fortune-50-Kunden Rahmenvereinbarungen über die Entwicklung von Projekten mit bis zu 10,5 Gigawatt Leistung unterzeichnet.

Diese Expansion in erneuerbare Energien stellt einen entscheidenden Wachstumsfaktor für NextEra Energy dar und unterstreicht die Position des Unternehmens als weltweit größter Erzeuger von Wind- und Solarenergie.

Nextera Energy Aktie Chart

Starke finanzielle Aussichten bis 2027

CEO John Ketchum zeigte sich optimistisch und betonte, dass NextEra Energy weiterhin stark aufgestellt sei, um von der wachsenden Nachfrage nach sauberer Energie zu profitieren. Das Unternehmen erwartet, dass sich der bereinigte Gewinn pro Aktie bis 2027 im oberen Bereich der Prognosen bewegen wird. Für das Jahr 2024 geht NextEra von einem bereinigten Gewinn pro Aktie zwischen 3,23 und 3,43 USD aus, mit einem jährlichen Dividendenwachstum von rund 10 % bis mindestens 2026.

In der Analystenkonferenz zu den Q3-Zahlen sprach der CEO über die mögliche Wiederinbetriebnahme des Duane Arnold Kernkraftwerks durch NextEra Energy. Diese Entwicklung könnte das langfristige Wachstumspotenzial des Unternehmens weiter stärken, vor allem im Hinblick auf eine diversifizierte Energieproduktion.

1. Strategische Diversifizierung des Energieportfolios

NextEra Energy ist bekannt für seine führende Rolle im Bereich erneuerbare Energien, insbesondere bei Wind- und Solarprojekten. Die Erwägung, ein nukleares Kraftwerk wieder in Betrieb zu nehmen, stellt eine strategische Diversifizierung dar, die das Unternehmen nicht nur auf erneuerbare Energien, sondern auch auf nukleare Energie stützt. Diese Diversifizierung könnte das Risiko im Energieportfolio des Unternehmens verringern und gleichzeitig eine verlässliche, CO2-freie Energiequelle hinzufügen.

2. Technologische Einfachheit und Kostenüberlegungen

CEO John Ketchum betonte, dass das Duane Arnold-Kraftwerk ältere Technologie verwendet, was die Reaktivierung vereinfachen könnte. Dies weckt Hoffnungen, dass die Kosten für die Wiederinbetriebnahme attraktiv sein könnten. Dies ist besonders wichtig, da Kernkraftwerke generell für hohe Kosten bei Bau und Betrieb bekannt sind. Wenn NextEra diesen Prozess effizient umsetzen kann, könnte das Projekt langfristig wirtschaftlich rentabel sein.

3. Risiken und Herausforderungen

Trotz der Optimisten gibt es auch skeptische Stimmen, wie der Analyst Julien Dumoulin-Smith von Jefferies betont. Er weist auf die Schäden am Kraftwerk und die hohe Wettbewerbsfähigkeit der Windenergie in der Region hin, die das Projekt potenziell unwirtschaftlich machen könnten. Da das Kraftwerk nur 600 MW Leistung bietet, könnte der wirtschaftliche Nutzen durch die Verfügbarkeit von Windenergie in Iowa in Frage gestellt werden. Dies stellt ein Risiko dar, das sorgfältig abgewogen werden muss, bevor NextEra endgültig in das Projekt investiert.

4. Bedeutung für das Q3-Ergebnis und den Ausblick

NextEra hat zwar im dritten Quartal Gewinnprognosen übertroffen, die Umsatzziele jedoch verfehlt. Die Diskussion über die Reaktivierung des Duane Arnold-Kraftwerks zeigt, dass das Unternehmen weiter nach neuen Möglichkeiten sucht, um langfristig seine Ertragsbasis zu diversifizieren und auszubauen. Während die erneuerbaren Energien nach wie vor im Vordergrund stehen, könnte ein erfolgreicher Wiedereinstieg in die Kernenergie den Umsatz und die Gewinnmargen in der Zukunft positiv beeinflussen.

5. Wettbewerbsdruck durch Rivalen

Der Umstand, dass Constellation Energy ebenfalls plant, ein nukleares Kraftwerk (Three Mile Island) wieder in Betrieb zu nehmen, zeigt, dass die Kernenergiebranche möglicherweise eine Renaissance erlebt. Dies könnte zu einem Wettbewerb in Bezug auf Kernenergieprojekte führen. Allerdings bleibt offen, wie die U.S.-Regulierungsbehörden solche Projekte unterstützen und wie sie sich auf die Investitionen und die Kostenstruktur auswirken werden.

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