Lieber Leser,
zunächst wünsche ich Ihnen und uns allen ein erfolgreiches neues Jahr 2019. Dies wird an den Börsen erforderlich sein. Denn die Verluste im vergangenen Jahr waren gewaltig. Der Dax alleine hat fast 20 % Kursrücksetzer gemeldet. Viel zu viel, so meine ich, um darüber hinwegzugehen. Das ist ein kleiner Crash gewesen. Jetzt sollte dieses Jahr eine Erholung kommen – und die Chancen stehen relativ gut.
Zinsen mit Überraschung….
Vor allem hat es gleich zum Beginn des neuen Jahres eine starke Überraschung gegeben. Donald Trump hatte ja schon längere Zeit gefordert, dass die Zinsen niedrig bleiben sollen. Er hat möglicherweise Gehör gefunden. Goldman Sachs hat in einem Papier berichtet, dass die Fed nun planen könnte, die Zinsen zunächst auf niedrigem Stand zu belassen. Warum?
Die Konjunkturdaten sind nicht so rosig wie gedacht. Der US-Präsident hat wegen mehrerer Umstände Angst um die Exporte:
- Der Brexit macht der GB-Autoindustrie schon jetzt mächtig zu schaffen. Dies könnte auf andere Autoländer übergreifen – etwa die USA.
- Der Handelsstreit mit China ist keineswegs vorbei, er wird wieder aufleben.
- Der „Shutdown“ in den USA, die weitgehende Haushaltssperre, kostet Wirtschaftskraft, viel Wirtschaftskraft. Je länger dieser Zustand andauert, desto teurer wird es relativ für die US-Wirtschaft und deren Präsidenten. Menschen, die kein Einkommen erzielen, können nichts oder wenig ausgeben. Die Konsumenten aber sind für mehr als 60 % der US-Wirtschaft zuständig. Der „Shutdown“ wird erst dann aufgehoben, wenn sich der Präsident mit den Demokraten darüber einigt, wie und ob die Mauer zu Mexiko gebaut wird.
Der Hoffnungsschimmer: Die US-Zinsen bleiben niedrig – außergewöhnlich niedrig….
Quelle: https://fred.stlouisfed.org/series/FEDFUNDS
Hier sehen Sie, wie niedrig die Zinsen im langjährigen Vergleich tatsächlich sind. Von uns wird fast niemand ein solches Kredit- und Konsumparadies je erlebt haben. Die Zinsen sind zwar minimal gestiegen, aber das ist im historischen Vergleich fast unbedeutend. Dementsprechend und spiegelbildlich gut sieht es für Aktien aus.
Es gilt die Faustregel, dass niedrige Zinsen in der Regel Aktienkursen helfen oder helfen können. Die Darlehen werden für Privatkunden und für Unternehmen günstiger. Die Anlagealternativen für die Investoren fehlen. Anleihen bringen kaum Geld. Insofern sehen Sie im Chart oben den Grund dafür, warum es an den Börsen seit vielen Jahren effektiv nach oben geht.
Noch ein Chart dazu: Dow Jones steigt relativ …. Und steigt….
Quelle: www.boerse.de
Sie sehen hier den Dow Jones seit 1985. Während die Zinsen wie oben beschrieben und sichtbar fallen, stiegen die Kurse im US-Leitindex immer weiter. Natürlich gibt es Rücksetzer. Die Finanzkrise im Jahr 2008 ff. war ein solcher Rücksetzer. Aber absolut betrachtet sind solche Entwicklungen nicht dramatisch.
Der langjährige Chart zeigt ebenso, was Sie von den Kursen der vergangenen Wochen halten können – es spielt fast keine Rolle, dass es für den Index etwas nach unten ging. Eine große Korrektur steht an sich nicht an. Nehmen wir es charttechnisch.
Charttechnisch: 40.000 Punkte in wenigen Jahren
Legen Sie gedanklich einfach eine Aufwärtstrendgerade an den Verlauf seit Ende der Finanzkrise im Jahr 2009. Der Dow Jones hat sich seither etwa verdreifacht. Das braucht es gar nicht, um darauf zu kommen, dass die Kurse relativ schnell – binnen noch nicht einmal 10 Jahren – auf 40.000 Punkte und mehr steigen sollten.
Fast schon automatisch, ohne Rückschläge, solange die Zinspolitik bleibt wie sie ist und wie es sich jetzt bestätigt hat.
Profiteure: Biotechnologie
Dies also ist die positive Grundstimmung an den Märkten. Meinen Lieblingssektor kennen Sie: Die Biotechnologie. Die Wirtschaft investiert und forscht, sie floriert und sie gibt immer mehr Geld für die Entwicklung von Lösungen gegen Krankheiten aus. Je besser es uns allen geht, desto mehr können wir in den Kampf gegen die großen Geißeln der Menschheit investieren.
Hier geht es langsam, aber sicher wieder aufwärts. Der „Daxsubsector Biotechnology“ etwa hat in den vergangenen Wochen anders als der Dax einen Boden ausgebildet. Es ging innerhalb von vier Wochen sogar leicht nach oben, genauer gesagt um 1,4 %. Das ist nicht so viel, wie es vielleicht am Jahresende hätte sein sollen, aber doch mehr als beim Dax.
In den zurückliegenden sechs Monaten verlor der Index sogar: Fast 5 %. Damit ist er aber immer noch weit besser als der Dax oder als andere große Indizes. Insofern ist der Index nicht nur attraktiv gewesen, sondern auch vergleichsweise sicher. In den vergangenen 12 Monaten ging es sogar bergauf – um sage und schreibe fast 17 %. Die Aussichten sind also für die nächsten Wochen und Monate auf Basis dieser statistischen Entwicklung sehr viel besser als mit „normalen Aktien“.
Blick in den Index
Sehen wir uns den Index einmal genauer an. Der Index – gleich komme ich auf ein einzelnes attraktives Unternehmen aus dem Sektor – hat in den vergangenen sechs Monaten ein 6-Monats-Hoch bei 780,82 Punkten gehabt. Es fehlen gut 15 %. Das ist das kurzfristige Potenzial im gesamten Index. Übrigens: Dies ist nicht nur das 6-Monats-Top, sondern gleichzeitig der höchste Punkt aller Zeiten, den dieser Index eroberte.
Also zeigt sich gleich eine zweite Riesenchance: Wenn der Index über den Punkt hinaus nach oben steigt, gibt es zumindest aus Sicht der Chartanalysten keine Hürden mehr, die den weiteren Aufstieg aufhalten könnten.
Fazit: Der Index zur deutschen Biotechnologie ist vergleichsweise sicherer als die großen Indizes und bietet enormes Potenzial – und zwar im laufenden neuen Jahr 2019.
Doch wann wird es so weit sein? Hier ist nicht nur der wirtschaftliche Ausblick interessant, den ich eben erwähnte, sondern auch ein Blick auf die sogenannte Zyklik. Dies ist die Abfolge der einzelnen Monate und deren Ergebnisse.
Zyklik bei den Biotechnologie-Unternehmen: Jetzt wird es interessant….
Quelle: www.boerse.de
Die Zahlen zeigen, dass die ersten beiden Monate, hier Januar und Februar, in der Regel besonders stark sind. Die Kurse könnten in diesem Sektor im März nach unten gehen, währen dann im April und im Mai wieder steigende Notierungen zu erwarten sind.
Wenn wir schon bei Statistiken sind: Wir sind in einem Vorwahljahr zu US-Präsidentschaftswahlen. Dies ist in einem Regierungszyklus über eine Legislaturperiode in der Regel das stärkste Jahr. Es ist daher mit Gewinnen in den USA zu rechnen, die eigentlich sogar relativ hoch ausfallen dürften. Dies wird, so es denn so weit kommt, auf die Kurse in Deutschland abfärben. Mit anderen Worten: Sie haben hier einen besonders starken Sektor und eine gute Anschubchance aus den USA. Auch hier wird wieder deutlich, wie gut die Aussichten in diesem Jahr sein dürften.
Die bedeutendsten Unternehmen….
… in diesem Index haben einen hohen Anteil und dürften deshalb für viele von Ihnen besonders attraktiv sein. Der hohe Anteil zeigt, dass die Unternehmen auch in den vergangenen Jahren oft genug gute Ergebnisse zeitigten und deshalb eine höhere Bedeutung im Index angenommen haben.
Anteil der Unternehmen am Daxsubsector Biotechnology
Das heißt, wenn die Kurse bei Medigene fallen oder steigen, hat dies auf den gesamten Index zunächst keinen großen Einfluss. Verkaufen hingegen etwa Fonds die Aktien aus dem Index (aus welchem Grund auch immer), dann dürfte dies vor allem solche Titel wie Qiagen treffen. Auch dies gilt es bei Investitionsentscheidungen stets zu bedenken, meine ich.
Dennoch konzentriere ich mich sehr gerne auf die größeren Unternehmen. Es ist kein Zufall, dass diese in diesem Index und damit im Sektor dominieren.
Meine Empfehlung: Morphosys
Morphosys hat am Montag der neuen Handelswoche einen starken Sprung nach oben gemacht. Es ging um annähernd 6 % nach oben. Deshalb ist die Aktie besonders interessant.
Blicken wir auf den Chart….
Morphosys: Das sieht recht gut aus…
Quelle: www.onvista.de
Im 3-Monats-Chart sehen Sie, dass die jüngsten Aufschläge noch keine Entscheidung zugunsten der Aktie darstellen. Vielmehr ist der Wert lediglich dabei, wieder nach oben zu drehen. Der charttechnische Aufwärtstrend insgesamt ist aber erkennbar. Wichtig ist als Unterstützung die Marke von 90 Euro, noch wichtiger sind indes 80 Euro. Im langfristigen Trend hat der Wert exakt hier einen Widerstand aufgebaut und diesen in eine Unterstützung gedreht. Daher sollte der Titel nicht mehr darunter fallen müssen – in den kommenden Wochen. Nach oben rechne ich mit einem Ausbruch auf mehr als 100 Euro. Diese Marke gilt als „magisch“ und wäre für Chartanalysten ein Grund, an einen weiteren, sehr starken Ausbruch nach oben zu glauben. Damit hat der Wert mindestens Potenzial bis zu etwa 120 Euro, also für 20 %. Darüber wäre dann sogar noch ein weiterer Gewinn möglich.
Wirtschaftliche Betrachtung
Die Kennzahlen des Unternehmens sind zunächst wenig aussagekräftig. Morphosys investiert in die Entwicklung sogenannter anti-körperbasierter Produkte. Es geht um die Bekämpfung schwerwiegender Krankheiten, also Krebs, Infektionen, Entzündungen oder Autoimmunkrankheiten. Die Investitionsprozesse halten an.
Immerhin sind die jüngsten Zahlen relativ gut. Im August meldete das Unternehmen eine Umsatzerwartung in Höhe von 67 bis 72 Millionen Euro. Das Ergebnis sollte statt bei -110 bis -120 Millionen Euro vor Zinsen und Steuern nun etwa -55 bis -65 Mio. Euro erreichen. Zudem sind noch weitere positive Einmaleffekte denkbar.
Insofern sind die wirtschaftlichen Kennzahlen trotz Verlusten im Vergleich zu den Erwartungen relativ gut.
Technische Betrachtung
Daher gewinnt die technische Analyse eine große Bedeutung. Hier werden die Kurse als Grundlage für die Einschätzung der Bewertung am Markt herangezogen. Je nach Ausprägung der Daten ist von einem Abwärtstrend oder einem Aufwärtstrend auszugehen. Da Trends dazu neigen, fortgeführt werden, sind Aufwärtstrends attraktiv.
- Jüngst schaffte es Morphosys, gleich mehrere gleitende Durchschnittskurse über verschiedene Zeiträume zu überwinden. Der aktuelle Kurs liegt also höher als der gleitende Durchschnitt der vergangenen 200 Tage, der vergangenen 100 Tage und der zurückliegenden 38 Tage. Dies wird bei Notierungen zwischen 94 und 96 Euro als Aufwärtstrendsignal betrachtet, wenngleich diese Signale noch relativ schwach sind.
- Die „relative Stärke“ ist bezogen auf 250 Tage inzwischen positiv. Auch bezogen auf die zurückliegenden 30 Tage, also kürzerfristig, ist der Aufwärtstrend hier erreicht. Dies gilt als positives Signal, die Aktie erhält die „volle Punktzahl“.
- Das „Momentum“ für den Maßstab des Kursschwungs ist sowohl in den vergangenen 250 Tagen positiv wie auch bei Betrachtung der zurückliegenden 30 Tage. Wenngleich dieses Signal knapp ist – hier liegen Aufwärtstrends vor.
Damit hat die Aktie aus Sicht der technischen Analysten einen klaren Aufwärtstrend erreicht, der zwar bezogen auf die Kurse nicht eindeutig, aber breit aufgestellt erscheint. Insofern rechnet der Markt nach den jüngsten Kursgewinnen jetzt mit kletternden Notierungen. Wir können uns anschließen. In dieser wichtigen Disziplin ist alles im „grünen Bereich“.
Charttechnische Betrachtung
Charttechnisch betrachtet hatte ich oben bereits diagnostiziert, dass ein Aufwärtstrend vorliegt. Ich gehe davon aus, dass die Unterstützungen nach unten gut aufgestellt sind und die Widerstände über er „magischen Linie“ von 100 Euro rasch geringer würden. Ab 100 Euro wird es daher richtig interessant für Sie.
Meine Gesamtschau….
Unter dem Strich bin ich für das gesamte Aktiengeschehen relativ optimistisch. Die Märkte dürften 2019 erheblich mehr Potenzial haben als noch im vergangenen Jahr. Nur sind die ersten Signale durch fallende Kurse noch nicht strahlen gewesen – doch die meisten Indikatoren sprechen für steigende Notierungen.
Der Sektor schließlich hat sowohl in den vergangenen Tagen, Wochen wie auch Monaten den allgemeinen Markt hinter sich gelassen. Deshalb erwarte ich hier ohnehin einen starken Aufwärtstrend im Vergleich zu anderen Indizes.
Schließlich habe ich mit Morphosys meinen persönlichen neuen Favoriten gefunden. Das Unternehmen hat zum einen bereits einen kräftigen Aufschlag geschafft. Zum anderen aber dürfte die Dynamik noch deutlich stärker werden, wenn die Kurse erst einmal auf mehr als 100 Euro steigen. Viel fehlt nicht mehr. Die Aktie sollte zumindest um etwa 20 % steigen können. Jenseits von 120 Euro kann es sogar durchaus schnell zu deutlich weiter steigenden Kursen kommen. Insofern bietet Morphosys beste Chancen.
Wie groß Ihre Sicherheit ist, zeigt das Renditedreieck, das ich Ihnen hier kürzlich für den gesamten Markt vorgestellt habe. Das „Renditedreieck“ bezieht die Ausstiegskurse (-jahre) auf die Einstiegskurse (-jahre) und ermittelt für jede denkbare Kombination der vergangenen 15 Jahre die Rendite. Es sieht gut aus.
Wann immer Sie eingestiegen wären und dann verkauft hätten, fast immer ist die Kombination „grün“, es ließ sich also Geld verdienen.
Grüne Jahre und Kombinationen: Fast immer verdienen Sie Geld
Quelle: www.boerse.de
Nur, wer 2001 einstieg und vor 2008 verkaufte, musste einen kleineren Abschlag hinnehmen. Auch die Kombination 2002/2003 ist ungünstig. Ansonsten gab es fast nur positive Kombinationen.
Ich darf mich noch einmal selbst zitieren: „Das Renditedreieck zeigt, dass die Kombinationen verschiedener Jahre erfolgreich sind. Am Ende spielt es keine nennenswerte Rolle, wann Sie eingestiegen wären. Die Ergebnisse sind zumeist dauerhaft und gut.“
Daher können Sie in den kommenden Wochen in diesem Sektor weiterhin ganz gelassen Ihre Chancen nutzen. Die Sicherheit ist ohnehin im Vergleich zu zahlreichen anderen Indizes sehr hoch, die Kurse schnitten zuletzt stets besser ab als an den großen Märkten.
Das Dreieck aber deutet zudem an, dass selbst in schlechten Phasen, hier also zum Beispiel 2008 oder 2009 ein Einstieg möglich gewesen wäre, ohne damit Geld zu verlieren. Wichtig ist es dann, wie auch 2001 nach dem Platzen der großen Internet-Blase, nicht die Nerven zu verlieren, sondern angesichts einer mit hoher Sicherheit ordentlichen Substanz die Werte nachzukaufen oder zumindest zu halten. Selbstverständlich kann ein Unternehmen „mal“ mit seinen Prognosen daneben liegen. Nur wird dies in der Regel in einem breit gestreuten Depot nicht auffallen. Daher empfehle ich Ihnen: Investieren Sie gleich in mehrere Werte aus diesem Segment. Dies erhöht Ihre Sicherheit um ein Vielfaches.
Ich wünsche Ihnen dabei Geduld und ein gutes Händchen, vor allem aber auch gute Nerven.
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