Wer sich zu Jahresbeginn zu einem Kurs von knapp 0,70 US-Dollar ein paar Netlist-Aktien gönnte, dürfte derzeit mit einem breiten Grinsen unterwegs sein. Mittlerweile ist das Papier auf rund 7 Dollar angeschwollen und hat sich damit im Wert mal eben verzehnfacht.
Es lohnt sich allerdings, auf die Gründe für diesen massiven Kursanstieg zu schauen, der nicht zwingend von langer Dauer sein muss. Besonders steilt geht es seit einigen Tagen aufwärts. Im Juni konnte das Papier zwar bereits bis auf etwas mehr als 2 Dollar zulegen, mit der Performance im laufenden Monat schossen die Bullen aber den Vogel ab.
Kommt bald der Geldsegen?
Der Ausgangspunkt für die enormen Kurszuwächse bei der Netlist-Aktie ist in keiner Weise fundamentaler Natur. Viele blicken gespannt auf eine angebliche Patentrechtsverletzung durch den Suchmaschinenbetreiber Google. Jene soll durch die Nutzung einer bestimmten Speichertechnologie zustande gekommen sein. Aufhorchen lässt, dass der Halbleiterhersteller SK Hynix in einer ähnlichen Sache 2020 rund 40 Millionen Dollar zahlte.
Nun machen sich viele Hoffnungen darauf, dass eine Zahlung von Google deutlich höher ausfallen könnte. Das ist sicher im Bereich des Möglichen, aber alles andere als garantiert. Noch ist nicht absehbar, ob es überhaupt zu einer Zahlung kommt, ganz zu schweigen von der genauen Höhe.
Die Netlist-Aktie sorgt für blühende Fantasien
Nach den initialen Kurssprüngen wurde die Netlist-Aktie sehr schnell im Internet beliebt, wo viele Kleinanleger das Papier schon als das nächste Gamestop handeln. Träumereien von Milliardenzahlungen durch Google sind in den sozialen Medien keine Seltenheit und die Nutzer dort schaukeln sich regelrecht gegenseitig hoch.
Die große Frage lautet, wie lange das Ganze gutgehen wird. Selbst wenn Google zu Schadenersatz verdonnert wird oder es zu einer außergerichtlichen Einigung kommt, fehlt im Anschluss jegliche Grundlage für weitere Kurssprünge. Die Korrektur wird früher oder später kommen, es stellt sich einzig die Frage, wann und in welchem Ausmaß.
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