Netflix-Aktie: Ist das noch zu fassen?

Die Netflix-Aktie schießt am Mittwoch durch die Decke. Zuvor hatte der US-Konzern Rekord-Abo-Zahlen gemeldet. Lesen Sie hier die Details und wie es jetzt weitergeht.

Auf einen Blick:
  • Netflix hatte zum Ende des letzten Jahres mehr als 300 Millionen Abos in petto.
  • Damit ist der Nutzerbestand deutlich über den Erwartungen gewachsen.
  • Die Aktie reagierte mit einem massiven Kursschub.

Die Netflix-Aktie legte am Mittwoch massiv zu. Zur Mittagszeig belief sich das Plus im deutschen Tradegate-Handel auf gigantische 14,6 % (Stand: 22.01.2025, 12:20 Uhr).

Q4 2024: Netflix erzielt neuen Abo-Rekord

Hintergrund ist ein beachtlicher Meilenstein, den der Streaming-Primus am Vorabend präsentierte. Konkret hatte Netflix laut neuen Zahlen zum Ende des letzten Geschäftsquartals 301,63 Millionen Abonnenten (+6,6 % ggü. Q3 24). Das ist ein neuer Rekord für das Unternehmen und auch für die Branche als Ganzes. Zudem übertraf Netflix damit den Analystenkonsens deutlich.

Als Publikumsmagneten erwiesen sich unter anderem diverse Sportevents wie der Boxkampf zwischen Mike Tyson und Jake Paul sowie die neue Staffel der Erfolgsserie Squid Game, die Netflix an Weihnachten veröffentlichte.

Umsatz und Gewinn schießen hoch, Analyst hebt Kursziel deutlich an

Aber auch die neuen Finanzzahlen können sich sehen lassen. Im Schlussquartal 2024 schossen die Umsätze auf Jahressicht um 16 % auf 10,2 Milliarden Dollar nach oben. Der Nettogewinn verdoppelte sich gar auf 1,87 Milliarden Dollar.

Die Analysten reagierten zunächst sehr positiv auf das Zahlenwerk. James Heaney vom Institut Jefferies erhöhte gar sein Kursziel von 1.000 auf 1.200 USD und riet weiterhin zum Kauf. Zum Vergleich: Nachbörslich stieg die Aktie im US-Handel am Dienstagabend auf mehr als 950 USD.

Der Experte sprach von „fast makellosen“ Ergebnissen in Q4. Nie zuvor sei innerhalb von drei Monaten die Abo-Zahl so stark gewachsen (+19 Mio. Abos). Tatsächlich war der bisher größte Quartalszuwachs zum Anfang der Corona-Pandemie und des Stay-at-Home-Trends erzielt worden – damals mit +15 Millionen Abos.

Preiserhöhungen: Keine Abo-Zahlen mehr – Fokus auf Profitabilität

Zur Einordnung: Netflix will künftig keine Angaben mehr zu Nutzerzahlen machen. Damit entfällt ein wichtiger Indikator, der den Aktienkurs in den letzten mehr als 10 Jahren geprägt hat. Die Börse wird sich dann wohl stärker zum Beispiel auf den Gewinn konzentrieren.

Dazu passt, dass der Streaming-Gigant seine Abo-Preise erhöhen will, neben dem Heimatmarkt USA beispielsweise auch in Kanada, Argentinien und Portugal. In der Folge könnten die Abo-Zahlen wieder sinken, der Profit aber im Gegenzug steigen. An der Börse sorgte diese Perspektive laut Beobachtern nun bereits für zusätzlichen Auftrieb.

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