Netflix kennt jeder – und fast jeder nutzt es. Doch für Anleger stellt sich eine ganz andere Frage: Wie steht es um das Geschäftsmodell und die Aktie nach den aktuellen Quartalszahlen? Die Antwort ist vielschichtig. Denn während Netflix finanziell beeindruckt, sorgt die hohe Bewertung für Diskussionen.
Gewinnsprung statt Abowachstum: Netflix erfindet sich neu
Früher ging es bei Netflix vor allem um eines: mehr Abonnenten. Inzwischen hat sich der Fokus verschoben. Im ersten Quartal 2025 lag das Gewinnwachstum klar über den Erwartungen. Der Gewinn pro Aktie lag bei 6,61 US-Dollar – erwartet waren nur 5,71. Doch statt mit Nutzerzuwächsen überzeugte das Unternehmen diesmal mit höherer Effizienz.
Die Abozahlen wurden erstmals nicht mehr im Detail ausgewiesen. Stattdessen betonte Netflix seine Fortschritte bei Margen, Cashflow und Werbeeinnahmen. Der Plan: Aus dem einst verlustreichen Wachstumsmodell wird nun eine profitable Content-Maschine mit Werbegeschäft.
Werbung wird zum Wachstumsmotor
Mit dem Start der hauseigenen „Netflix Ads Suite“ zielt der Streamingriese direkt auf den Milliardenmarkt für digitale Werbung. Das Unternehmen will 2025 acht Milliarden US-Dollar an freiem Cashflow erzielen – ein ambitioniertes Ziel, das auf mehr Monetarisierung pro Nutzer setzt.
Werbung, Preisanpassungen und internationale Expansion sollen den Umsatz weiter treiben. Netflix produziert inzwischen in über 50 Ländern Inhalte und erreicht weltweit über 300 Millionen zahlende Haushalte. Die Führung sieht noch enormes Wachstumspotenzial – sowohl bei der Reichweite als auch beim Werbekuchen.
Solide Bilanz, wachsender Spielraum
Auch bilanziell steht Netflix gut da. Die Verschuldung ist im Vergleich zu EBITDA niedrig, die operative Marge soll 2025 bei 29 % liegen. Rückkäufe eigener Aktien signalisieren zusätzliches Vertrauen ins eigene Geschäftsmodell. Im Gegensatz zu klassischen Medienkonzernen wie Disney oder Comcast trägt Netflix keine Altlasten wie Kabelnetze oder Freizeitparks – ein Vorteil, besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und Handelskonflikte.
Netflix Aktie Chart
Die Bewertung bleibt ein heißes Thema
So überzeugend die Geschäftszahlen auch sind – die Aktie ist kein Schnäppchen. Mit einem 43-fachen Verhältnis zum unverschuldeten Free Cashflow (TTM) und einem 11-fachen Umsatz-Multiple ist Netflix teuer. Wer investiert, zahlt also bereits heute für künftiges Wachstum.
Zwar rechnen Analysten mit einem jährlichen Umsatzplus von rund 15 % bis 2030, doch solche Erwartungen müssen auch erfüllt werden. Und genau hier liegt das Risiko: Sollte Netflix das Tempo nicht halten, wäre die Fallhöhe entsprechend groß.
Konkurrenz schläft nicht
Mit Disney+, Amazon Prime und Co. ist der Streaming-Markt stark umkämpft. Zwar hat Netflix beim Markenwert und bei der globalen Verbreitung Vorteile. Doch Wettbewerber wie Disney sind profitabler – auch deshalb, weil sie ihre Inhalte über verschiedene Kanäle vermarkten können, von Freizeitparks bis Merchandise.
Netflix dagegen bleibt abhängig von neuen Serienhits und der Zahlungsbereitschaft der Nutzer. Bleiben die Blockbuster aus, könnte das Geschäftsmodell ins Wanken geraten.
Kluge Inhaltsstrategie: Weniger ist mehr
Positiv fällt auf: Netflix investiert gezielter in Inhalte. Statt immer mehr zu produzieren, liegt der Fokus auf Wirksamkeit. Im ersten Quartal 2025 sanken die Investitionen in Content um knapp 5 % – bei gleichzeitigem Umsatzwachstum. Das sorgt für operative Hebel und verbessert die Marge. Ein smarter Schachzug in Zeiten knapper Ressourcen.
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