Nestlé-Aktie: Wem könnte Nestlé das Wasser reichen?

Nestlé plant die Ausgliederung seines Wassergeschäfts und kommt damit langjährigen Forderungen der Investoren zumindest ein Stück weit entgegen.

Auf einen Blick:
  • Zum Jahreswechsel will Nestlé sein Geschäft mit Wasser in eine eigenständige Einheit überführen.
  • Sodann soll der Bereich einer strategischen Überprüfung unterzogen werden.
  • Weitere Schritte in der Zukunft bleiben offen.

Das Geschäft mit Tafelwasser und damit verwandten Premiumgetränkten brachte Nestlé in den vergangenen Jahren viel Ärger ein. In diesem Jahr bekam der Konzern es in Frankreich mit Millionenstrafen zu tun, nachdem Vorwürfe um Verstöße gegen Umweltvorschriften und Betrügereien die Runde machten.

Nicht erst seit gestern fordern daher einige große Investoren, dass der Konzern sich von der Einheit trennen sollte. Ganz so weit ist man bei Nestlé noch nicht. Zumindest den ersten Schritt scheint man nun aber gehen zu wollen. Kürzlich wurde angekündigt, das Wassergeschäft zum Jahreswechsel in eine eigenständige Einheit zu überführen. Geleitet werden soll jene dann von Muriel Lienau, die derzeit noch für das Europageschäft von Nestlé Waters verantwortlich ist.

Nestlé stellt das Wasser auf den Prüfstand

Lienau soll sich dann auch um eine strategische Überprüfung des Geschäfts und mögliche Partnerschaften kümmern. Sehr viel konkreter wurde Nestlé bei den weiteren Aussichten noch nicht. Es zeigt sich aber, dass der Nahrungsmittelkonzern die Sparte wohl nicht länger zu seinem Kernsegment zählt.

Es erscheint zumindest vorstellbar, dass man sich davon mittelfristig trennen könnte. Es würde auch zum aktuellen Kurs von Nestlé-Chef Laurent Freixe passen. Dem Unternehmen soll eine Schrumpfkur mit sinkenden Kosten verpasst werden. Einzig in Sachen Marketing planen die Verantwortlichen derzeit mit Mehrausgaben.

In Bewegung

Nestle Aktie Chart

Es lässt sich noch nicht abschätzen, wie sich die neuerlichen Pläne von Nestlé auf den Aktienkurs auswirken könnten. Optimisten erkennen aber, dass das Management vor den gegenwärtigen Herausforderungen nicht die Augen verschließt und Bewegung in die Sache zu kommen scheint. Das könnte einer möglichen Erholung an der Börse durchaus den Boden bereiten. Nötig wäre eine solche zweifellos, ging es doch auf 12-Monats-Sicht um knapp 20 Prozent bis auf 82 Euro am Mittwochmorgen in die Tiefe.

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