Bereits Anfang des Jahres machten Berichte die Runde, laut denen Nestlé über Jahre hinweg verunreinigtes Wasser illegal gefiltert und als natürliches Mineralwasser verkauft habe. Davon sollen auch bekannte Marken wie „Perrier“ betroffen gewesen sein. Der gemeinnützige Verein Foodwatch strengte kurz darauf eine Klage gegen den Lebensmittelgiganten an.
Wie Foodwatch auf seiner eigenen Webseite mitteilt, ging diese Klage in der vergangenen Woche zu Ende und Nestlé soll nun zwei Millionen Euro Strafe zahlen. Das geht den Aktivisten allerdings nicht weit genug. Sie rechnen vor, dass dies für den Konzern angesichts eines Gewinns von 11,2 Milliarden Schweizer Franken (ca. 11,8 Millionen Euro) gerade einmal einen Verlust von 99 Minuten bedeuten würde.
Foodwatch behält Nestlé im Visier
Zudem wird berichtet, dass Foodwatch durch das Gericht eine höhere Entschädigung von Nestlé in Aussicht gestellt wurde, sollte die Klage fallengelassen werden. Darauf wollte man sich aber offenbar nicht einlassen. Stattdessen sollen nun bereits weitere Aktionen in Planung sein, welche allerdings noch nicht näher ausgeführt wurden.
Für Nestlé scheint das Ganze erst einmal glimpflich ausgegangen zu sein. An der Börse sorgt das aber nur für wenig Freude, da das Unternehmen noch mit ganz anderen Baustellen zu kämpfen hat. Die schlechte Konsumstimmung und die Inflation haben Spuren hinterlassen und die weiteren Aussichten schwer eingetrübt. Die Aktie rasselte seit Jahresbeginn um gut 17 Prozent bis auf 87,60 Euro zum Wochenende in die Tiefe.
Nestle Aktie Chart
Auf Sparflamme
Eine größere Gegenbewegung zeichnet sich derzeit nicht ab. Zwar kündigte Nestlé bekanntlich vor Kurzem an, CEO Mark Schneider durch Laurent Freixe zu ersetzen. Ob der neue Chef allerdings ein Patentrezept hat, um die höhere Preissensibilität bei den Verbrauchern zu überwinden und wieder auf Wachstumskurs zu kommen, das ist für den Moment noch vollkommen offen.
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