Bei Nestlé kam es vor wenigen Tagen zu einem echten Paukenschlag, als das Unternehmen ankündigte, sich nach acht Jahren von CEO Mark Schneider zu trennen und stattdessen auf Laurent Freixe als Konzernlenker zu setzen. Offiziellen Angaben zufolge erfolgte die Trennung nach beiderseitigem Einvernehmen. In der Presse und an den Märkten wird aber eifrig darüber gemunkelt, dass es sich doch eher um einen Rausschmiss handelte.
Was auch immer dahinterstecken mag: an der Börse scheint die Aufregung recht schnell wieder zu verfliegen. Die Nestlé-Aktie bewegte sich im frühen Handel am Dienstag kaum vom Fleck und biss sich auf gewohnt niedrigem Niveau bei 95 Euro fest.
Nestlé: Kein Grund zur Aufregung?
Die Analysten der Deutschen Bank sehen derzeit keinerlei Grund dafür, ihre Einschätzung zur Nestlé-Aktie zu überarbeiten. Der Chefwechsel wird auch nicht als Bedrohung angesehen. Die Experten rechnen sogar damit, dass dies langfristig als positiv verbucht werden wird. Das Hauptaugenmerk der Aktionäre liege aber auf kurzfristigen Entwicklungen und Margenzielen.
So bleibt es bei einer neutralen Haltung und einem Kursziel von 95 Schweizer Franken, was umgerechnet etwas mehr als 100 Euro entspricht. Allzu weit ist die Nestlé-Aktie davon nicht entfernt, sodass das Aufwärtspotenzial in den Augen der Deutschen Bank eher begrenzt ausfällt.
Die Herausforderungen bleiben dieselben
Damit preist das Institut letztlich ein, dass sich an der schwierigen Lage von Nestlé nichts geändert hat. Das Unternehmen kämpft weiterhin mit den Folgen der Inflation und dem verstärkten Interesse der Verbraucher an günstigen Handelsmarken. Dadurch werden Möglichkeiten bei weiteren Preiserhöhungen eingeschränkt, was wiederum die Margen unter Druck setzt. Ob der neue CEO dafür eine Patentlösung in der Schublade liegen hat, wird sich erst noch zeigen müssen.
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