Zwei Millionen Euro zahlte Nestlé vor Kurzem, um Reibereien um verbotene Filtermethoden für „natürliches“ Mineralwasser zu den Aktien legen zu können. Die Organisation foodwatch ist damit allerdings alles andere als einverstanden. Bereits vor einigen Tagen bezeichnete man die Strafe dort als „lächerlich“.
Angesichts eines Umsatzes von 11,2 Milliarden Schweizer Franken (ca. 11,9 Milliarden Euro) im vergangenen Jahr verdiene Nestlé die verhängte Strafe in gerade einmal 99 Minuten, wie die Aktivisten auf ihrer eigenen Webseite vorrechneten. Nun wurde angekündigt, einmal mehr Anklage zu erheben, wobei neben Nestlé auch Sources Alma ins Visier genommen werden.
Nestlé: Beide Augen zudedrückt?
Aufgefordert werden die zuständigen Behörden, alle Wassersorten von Nestlé genauer zu untersuchen. Beim letzten Verfahren traten lediglich nur einige Marken in den Vordergrund, darunter Vittel und Contrex. Perrier wurde hingegen nicht berücksichtigt, obwohl es eben hier im Frühjahr zu einem großen Rückruf aufgrund von Verunreinigungen mit schädlichen Bakterien kam.
Zumindest in den Augen der Kritiker scheinen die Gerichte mit dem größten Lebensmittelkonzern auf dem Planeten erstaunlich sanft umzugehen. Ob sich daran mit dem neuerlichen Vorstoß etwas ändern wird, das lässt sich wohl nur abwarten. Die Anleger zeigen sich kaum beeindruckt, haben aber ohnehin mit ganz anderen Sorgen zu kämpfen.
Den Kunden scheint die Laune zu vergehen
Nestle Aktie Chart
Nicht nur bei Mineralwasser, sondern auch bei vielen anderen Produktkategorien kämpft Nestlé momentan mit einer tendenziell sinkenden Nachfrage. Die Vorwürfe von foodwatch sind für die Nestlé-Aktie da ein noch eher geringes Problem, zumal negative Publicity zu dem Unternehmen schon fast fest dazu gehört. Solange Margen und Absatzzahlen nicht überzeugen können, dürfte die Nestlé-Aktie am Boden bleiben. Die meisten anderen Faktoren treten hingegen in den Hintergrund.
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