Nestlé-Aktie: Neuer Standort, alte Probleme!

Nestlé zieht es in die Frankfurter Innenstadt, doch der schicke neue Deutschland-Sitz sorgt an der Börse bislang nicht für Feierlaune.

Auf einen Blick:
  • Nestlé bezieht neue Räumlichkeiten im Frankfurter Bahnhofsviertel.
  • Dort will der Konzern sich besser auf moderne Arbeitsbedingungen einstellen.
  • Die dringendsten Probleme der Aktionäre werden damit allerdings nicht angegangen.

Die Schlagzeilen der letzten Tage rund um Nestlé drehten sich vor allem um den Bezug des neuen Deutschland-Sitzes in Frankfurt. Der Main-Metropole bleibt der Nahrungsmittelriese treu, zieht aber vom etwas abgelegenen Niederrad in das sehr zentral gelegene Bahnhofsviertel. Dort will sich der Konzern auch daran beteiligen, das eher schmuddelige Image des Viertels aufzuwerten.

Die neuen Räumlichkeiten bieten nur etwa halb so viel Platz wie der vorherige Sitz, was aber zu den Arbeitsbedingungen bei Nestlé passt. Angestrebt wird dort derzeit eine Anwesenheitsquote von 50 Prozent. Den Rest können Angestellte im Homeoffice erledigen. Allerdings wird versprochen, dass selbst dann jeder einen Arbeitsplatz findet, sollten einmal alle Mitarbeiter gleichzeitig vor der Tür stehen.

Nestlé: Alles beim Alten

Innerhalb der kommenden Wochen sollen die Nestlé-Mitarbeiter den neuen Standort Stück für Stück beziehen. Doch für den Konzern ändert sich außer dem Standort nicht viel. Das wissen vor allem den Anlegern, welchen die jüngste Prognosesenkung noch merklich in den Knochen steckt.

Nestlé kämpft mit einer sehr verhaltenen Nachfrage und zumindest für das laufende Geschäftsjahr wird auch nicht wirklich mit Besserung gerechnet. Das macht sich beim Aktienkurs bemerkbar, der zuletzt von einem 5-Jahres-Tief zum nächsten rasselte. Selbst im freundlichen Handel am Montagmorgen konnte das Papier nicht nennenswert zulegen.

Nestle Aktie Chart

Keine Lichtblicke

Als dieser Artikel entstand, markierte die Nestlé-Aktie gerade bei 84,40 Euro ein neuerliches Tief und seit Jahresbeginn ging es damit schon um rund 20 Prozent bergab. Weder die Übernahme des Chefsessels durch Laurent Freixe noch der frische Standort in Frankfurt konnten die Anleger bisher von einer anstehenden Trendwende überzeugen. An der Börse wird weiter auf ganz andere Meldungen gewartet und der Geduldsfaden scheint schon lange gerissen zu sein. Der weitere Verbleib auf der Seitenlinie ist für den Moment wahrlich keine Schande.

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