Nestlé-Aktie: Konkurrenz für Wegovy und Co.?

Nestlé will mit einem eigenen Produkt auf den Trend von Abnehmpräparaten aufspringen und könnte damit vielleicht einen Nerv treffen.

Auf einen Blick:
  • Nestlé startet den Verkauf von Shots, die den Appetit zügeln sollen.
  • Der Effekt fällt wohl deutlich geringer als bei Medikamenten wie Wegovy aus.
  • Dafür ist das Ganze frei verkäuflich und sehr viel günstiger erhältlich.
  • Die Anleger halten sich jedoch zurück.

Der beispiellose Erfolg von Abnehmmedikamenten wurde vor gar nicht langer Zeit noch als mögliche Bedrohung für Nestlé angesehen. Schließlich führt ein verminderter Appetit nicht eben dazu, dass die Verkaufszahlen von KitKat und anderen Leckereien zulegen würden. Der Schweizer Konzern scheint sich nun gedacht zu haben, auf diesen Trend einfach aufzuspringen, statt ihn zu bekämpfen.

Unter der Submarke „Boost“ führt Nestlé Shots ein, welche den Appetit zügeln sollen. Eingenommen werden soll das Produkt mit dem etwas sperrigen Namen „Pre-Meal Hunger Support“ 30 Minuten vor einer Mahlzeit. Versprochen wird, dass damit das Hungergefühl besser kontrolliert werden kann.

Nestlé: Abnehmhilfe für alle?

Der Effekt wird sehr viel geringer ausfallen als bei verschreibungspflichtigen Medikamenten. Doch hat Nestlé den Vorteil auf seiner Seite, das Produkt bei Portalen wie Amazon anbieten zu können, und dies auch noch zu einem sehr viel geringeren Preis. Ein Paket mit vier Shots soll für 10,99 US-Dollar exklusive Mehrwertsteuer angeboten werden. Sollte das Produkt es nach Europa schaffen, wären vermutlich Preise von um die 15 Euro denkbar.

Die monatlichen Kosten für eine Behandlung mit Wegovy belaufen sich derweil auf über 1.000 US-Dollar in den USA und noch immer rund 300 Euro in hiesigen Gefilden. Mit der Lösung von Nestlé kommen Verbraucher also günstiger weg und die Verfügbarkeit dürfte ebenfalls kein Problem darstellen.

Alles nichts Neues?

Nestle Aktie Chart

Allerdings ist der Ansatz von Nestlé auch nicht unbedingt etwas Neues. Ähnliche Appetitzügler aus dem Bereich der Nahrungsergänzungsmittel gibt es schon seit einer gefühlten Ewigkeit. Der Knackpunkt dürfte daher das Marketing sein. Schafft es Nestlé, sein Produkt als Alternative zu Wegovy und Co. zu etablieren, dürften hübsche Umsätze erzielt werden. Garantieren lässt sich das aber nicht und so reagiert die abgestürzte Aktie nicht weiter darauf. Am Wochenende standen 79,60 Euro auf dem Ticker und damit rund 23 Prozent weniger als vor einem Jahr.

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