Erst Ende Juli hatte die Nestle-Aktie einen weiteren erheblichen Dämpfer abgekommen, von dem sie sich bisher längst nicht erholen konnte. Noch immer scheint der Börse das im Juli veröffentlichte, problematische Zahlenwerk Bauchschmerzen zu bereiten.
Der Schweizer Lebensmittelgigant hat im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang von 2,7 % Prozent hinnehmen müssen, auch wegen ungünstiger Wechselkurseffekte. Bereinigt darum reichte es Nestle immerhin für ein schmales Wachstum von 2,1 %.
Nestle: Kunden lassen Markenprodukte häufiger linksliegen
Das Management begründete die schwache Entwicklung mit geringeren Preiserhöhungen im zweiten Quartal. Im ersten Halbjahr beliefen sich die Erhöhungen auf insgesamt nur noch 2,0 %, während sie in den ersten drei Monaten bei 3,4 % lagen. Deshalb musste Nestle seine Umsatzprognose absenken. Das Management betonte zudem, dass viele Verbraucher weiterhin zurückhaltend beim Kauf von Markenprodukten im Lebensmittelbereich seien.
Zur Einordnung: Im Zuge der hohen Inflation galt Nestle eigentlich als einer der Profiteure. Doch der Konzern kann die hohen Preiserhöhungen offenbar nicht halten, ohne noch mehr Kunden zu verlieren. Unter anderem bei Tiernahrung und Kaffee, die einen großen Teil des Wachstums ausmachen, musste Nestle Rabatte gewähren. An anderen Stellen – etwa bei Fertigprodukten oder Milcherzeugnissen – sanken die Preise gar unabhängig von den Rabatten.
Analyst betont enttäuschendes Wachstum
Zum fünften Mal in Folge habe Nestle die Wachstumserwartungen aus eigener Kraft verfehlt, monierte Analyst Guillaume Delmas von der Schweizer Bank UBS. Der Experte senkte sein Kursziel nach den Zahlen von 117 auf 95 Franken. Zum Vergleich: Am Dienstagmittag notierte der Titel bei 88,3 Franken (Stand: 13.08.2024, 12:30 Uhr).
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