Der Lebensmittelkonzern Nestlé muss sich ständig Kritik gefallen lassen. Sowohl Menschenrechtler als auch Umweltschützer werfen dem Unternehmen immer wieder rücksichtsloses Verhalten vor. Letztere haben in Form der Initiative „Break Free From Plastic“ in diesem Jahr erneut untersucht, welche Plastikverpackungen am häufigsten auf Wegen und in Flüssen vorkommen.
Die gute Nachricht: Nestlé belegt hier nicht den ersten Platz. Diese zweifelhafte Ehre wurde dem Getränkehersteller Coca-Cola zuteil. Nestlé folgt jedoch direkt auf dem zweiten Platz. Dem ohnehin schon angeschlagenen Ruf in der Bevölkerung dürfte das kaum weiterhelfen. Nicht eben weiter hilft die Aussage der Umweltschützer, dass es in Sachen Plastikmüll „null Fortschritt“ gebe.
Die Untersuchungen sind umstritten
Wie ernst die Initiative genommen werden sollte, ist umstritten. Zwar waren freiwillige Helfer in 55 Ländern unterwegs, um Plastikmüll auf den Straßen und anderswo zu untersuchen. Dennoch handelt es sich letztlich um eine Momentaufnahme, die zudem noch subjektiv geprägt sein dürfte.
Nestlé selbst startete in den vergangenen Jahren diverse Maßnahmen, um nicht nur die Menge an verwendetem Plastik zu reduzieren, sondern auch den CO2-Fußabdruck deutlich zu verkleinern. Den Umweltschützern geht das nicht weit genug. Jene stören sich daran, dass überhaupt noch Einwegverpackungen aus Kunststoff verwendet werden.
Was bedeutet das für die Aktie?
Ganz vom Plastik lösen wird Nestlé sich über Nacht nicht. Das ist mit Blick auf das riesige Angebot des Konzerns auch überhaupt nicht möglich. Es ist deshalb davon auszugehen, dass wir in den nächsten Jahren weiterhin viel Kritik zu hören bekommen – sowohl berechtigte als auch unberechtigte.
Dem Kurs der Nestlé-Aktie tut das im ersten Moment kaum weiter weh. Allerdings ist schlechte Publicity nichts, was die Anleger auf die leichte Schulter nehmen sollten. Auch für die wird es in den nächsten Jahren wichtig sein, die Entwicklungen im Umweltbereich aufmerksam zu verfolgen. Am vergangenen Mittwoch ging es mit der Nestlé-Aktie um 0,85 Prozent bergab, womit der derzeitige Abwärtstrend sich unverändert fortsetzte.
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