Nel ASAs Chance und Plug Powers Masterplan – Jetzt steht alles auf dem Spiel!

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wasserstoff-Aktien sind im Kommen. Davon ist im Zusammenhang mit Nel ASA, Plug Power und Co inzwischen häufiger die Rede. Denn Wasserstoff weckt weltweit Begehrlichkeiten. Das lässt sich täglich beobachten. Daher verwundert es nicht, wenn der Wettlauf um Wasserstoff eine immer unerbittlichere Dynamik entfaltet. Darum geht es im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.

Wasserstoff steht mittlerweile exemplarisch für den Begriff Zukunftstechnologie. Davon gehen mittlerweile viele Finanzexperten aus. Daher dürfe niemand mehr im Hinblick auf Wasserstoff die Augen verschließen. So gehe es auf den weltpolitischen Bühnen bei Fragen der Energiesicherheit und -versorgung immer häufiger auch um Wasserstoff. Wenn auch nicht immer explizit.

Grüner Wasserstoff contra Flüssiggas

So sieht man es zumindest auf der Informationsplattform für Investoren „Kapitalerhöhungen“. Aktueller Aufhänger für die Überlegungen ist dabei der „Mega-LGN-Deal“ („n-tv“) zwischen Katar und China. Damit ist das langfristige und umfangreiche Flüssiggasabkommen gemeint, dass die beiden Staat nun geschlossen haben.

China sichere sich dadurch LNG-Lieferungen für die nächsten 27 Jahre aus Katar. Das sei auch eine Mahnung an die deutsche Bundesregierung , die sich ja ebenfalls flüssiges Erdgas (LNG) aus Katar liefern lassen wollte. Denn es zeige, dass die Gasversorgung weiterhin eine teure Angelegenheit sei. Um so wichtiger sei es da, auf Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien zu setzen.

Dazu gehöre dann auch die intensivierte Förderung dieses grünen Wasserstoff seitens der Politik. Denn Wasserstoff könne teilweise das Erdgas ersetzen. Das wiederum stärke Unternehmen wie Nel ASA, Plug Power und andere Wasserstoff-Player. Denn ihre Expertise dürfte beim Aufbau einer dringend notwendigen Wasserstoffwirtschaft samt Infrastruktur unabdingbar sein.

Dergleichen Überlegungen sind für uns natürlich nicht neu. Zumal sie regelmäßig im Newsletter Wasserstoff Briefing zur Sprache kommen. Denn wahrscheinlich hat ausgerechnet Russlands Angriffskrieg gegen Ukraine tatsächlich den Ausbau der Erneuerbaren Energien befördert. Und die Rolle von Wasserstoff in der Energiewende noch mal ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt.

Wasserstoff-Aktien: Comeback seit dem Frühjahr 2024

Kurz danach – im März 2024 – feierten die Werte von Nel ASA, Plug Power und Co dann auch Höchststände an den Börsen. Von einem Comeback der Wasserstoff-Aktien ist dank des erneuten Hypes um Wasserstoff nun kontinuierlich die Rede. Auch die Politik hat darauf regiert und mit ihren Strategien und Gesetzen hohe Erwartungen bei den Wasserstoff-Playern geweckt.

Denn plötzlich gilt vor allem Wasserstoff als die ultimative Lösung für (fast) alle Herausforderungen der künftigen Energiepolitik. Einer Politik, die die weltweiten Klimaziele erreicht und sich gleichzeitig unabhängig von fossilen Energien aus Russland macht.

Wasserstoffwirtschaft: Millionenschwere Märkte

Exemplarisch seien dafür die RepowerEU-Maßnahme der EU und der Inflation Reduction Act (IRA) der USA genannt. Die Ankündigung bzw. Verabschiedung beider Vorhaben ist noch gar nicht so lange her. Und beide Vorhaben haben Unternehmen wie Nel ASA und Plug Power förmlich elektrisiert.

Aufträge, die Nel ASA, Plug Power, aber auch Ballard Power, ITM Power und SFC Energy melden, misst man nicht mehr nur am Auftragsvolumen, sondern auch an ihrer strategischen Bedeutung für die Unternehmen. Dabei geht es um das Potenzial der Aufträge und strategischen Partnerschaften, die es den Player ermöglichen, die millionenschweren neuen Märkte zu erobern.

Daher sind es mutmaßlich diese Überlegungen, die häufig in die Bewertungen von Analysten einfließen, und dann auch immer wieder zu überraschenden Prognosen führen. Dafür ist Wasserstoff-Flaggschiff Plug Power ein gutes Beispiel. Denn trotz aktuell enttäuschender Zahlen im dritten Quartal 2024 gilt das Unternehmen vielen Beobachtern langfristig als ein Gewinner.

Böse Zungen führen das auf das unablässige Klappern von Plug Powers CEO Andy Marsh zurück. Auf dessen wiederholte Ankündigungen großer Vorhaben und Pläne, die aber letztlich keine Substanz hätten. Denn das erkenne man doch an den aktuellen Zahlen von Plug Power. Wir meinen jedoch, dass man Plug Power und Andy Marsh mit dieser Lesart unrecht tut.

Plug Powers Vision

Denn natürlich gehört das Werben für die Vision des Unternehmens bei einem CEO dazu. Und natürlich muss sich auch Plug Power am Ende des Tages an den Zahlen messen lassen. Doch es ist vielleicht für Unternehmenslenker nicht verkehrt, wenn sie über täglichen Börsentellerrand etwas hinausschauen. Kann schließlich nicht jeder so erratisch agieren wie Elon Musk.

Musk gehört übrigens laut eines Berichts des Wirtschaftsportals „Albany Business Review“ zu den bekanntesten Kritikern von Plug Power. Musk soll demnach Wasserstoff-Brennstoffzellen als „Idiotenzellen“ und als „wahnsinnig dumm“ bezeichnet haben. Was nicht verwundert, denn Fahrzeuge, die mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betrieben werden, sind Konkurrenz für Tesla.

„Wasserstoff wirtschaftlich machen“

Wasserstoff und Brennstoffzellen sind für Plug Power hingegen die Kernelemente ihres wirtschaftlichen Handels. Auch das geht aus dem am gestrigen Dienstag erschienen Bericht auf „Albany Business Review“ hervor. Dort zitiert man neben Andy Marsh auch Sanjay Shrestha, den Chefstrategen von Plug Power.

Shresta erläutert Plug Powers Masterplan, mit Wasserstoff und den Brennstoffzellen die fossilen Brennstoffe zu ersetzen: „Was ist der Kern unserer Mission? Wir versuchen, Wasserstoff wirtschaftlich zu machen. Wir versuchen, Wasserstoff einfach zu machen. Und wir versuchen, ihn allgegenwärtig zu machen.“

Plug Power: König der Wasserstoffwirtschaft?

Alternative Energiewirtschaft interessierte Shrestha, laut Bericht ein ehemaliger Analyst, bereits vor seinem Job bei Plug Power. Und hinsichtlicher der Vision von Plug Power gibt er sich maximal opzimistisch: „Wir werden dafür sorgen, dass dies geschieht. Wir werden der König der Kategorie in dieser 10 Billionen Dollar schweren Wasserstoffwirtschaft sein.“

Der Bericht belässt es nicht bei knalligen Zitaten, sondern zeichnet Plug Powers Weg unter Führung von Andy Marsh nach. Einschließlich der damit verbunden Kritik und Risiken. Gerade deswegen liest sich das beeindruckend. Und es verstärkt den Eindruck, dass es für Nel ASA, Plug Power und Co, aber auch für westliche Industrienationen gerade um sehr viel geht.

Wichtige Weichenstellung für Wasserstoff-Aktien

Und quasi, um den Druck zu erhöhen, erscheinen beinah täglich neue Reports, die sich mit den enormen Marktaussichten der gerade hochlaufenden Wasserstoffwirtschaft beschäftigen. Denn auch aus Sicht von Investoren und Anleger finden derzeit wichtige Weichenstellungen statt. Wasserstoff-Aktien dürften dabei eine wichtige Rolle spielen.