Liebe Leserinnen und Leser,
endlich einmal eine „gute“ Nachricht für Nel Asa und Co. Die Produktion von Wasserstoff durch Strom, also durch Elektrolyseure, soll vorangehen. Nel Asa stellt Elektrolyseure her und könnte theoretisch profitieren. Der Kurs legte a Donnerstag in den ersten Stunden fast 1 % zu, zeigt sich also tatsächlich absolut betrachtet kaum betroffen.
Aber immerhin: Nach schweren Tagen kann es jetzt ein bisschen Erleichterung geben, so die Hoffnung.
Nel Asa: Gute Nachrichten zuerst
Die schlechten Nachrichten stapeln sich regelrecht um die Branche und auch um Nel Asa. Daher ist diese Nachricht aus Deutschland zumindest ein Hoffnungsschimmer oder eine interessante Note.
Das Energiewirtschaftliche Institut der Uni Köln (EWI) hat festgestellt, dass in Deutschland immer mehr Elektrolyse-Anlagen geplant würden. Diese produzieren durch den Einsatz von – in Zukunft „grünem“ – Strom Wasserstoff.
Der Vorteil dieser Technologie: Damit kann Strom bspw. aus der Windkraft in Wasserstoff verwandelt und a) transportiert sowie b) gespeichert werden, eben in Form von Wasserstoff. Die grüne Energiewende (nicht im politischen, sondern im technischen Sinne) fußt u.a. deshalb auf Wasserstoff. Nel Asa produziert Elektrolyseure und darf sich insgesamt in einer möglichen Wachstumsbranche zu Hause fühlen.
Die Regierung in Deutschland würde bis 2030 eine Gesamtleistung von 10 Gigawatt Elektrolyseur-Anlagen installieren wollen. Das ist ein enormer Fortschritt, der in den öffentlichen Diskussionen bis dato eher untergegangen ist.
Denn: Bis August 20123 lag die avisierte Menge bei 8,7 Gigawatt. Das ist insofern ein guter Hinweis für Nel Asa und Co., als die Branche nicht durch Wachstumsphantasien aufgefallen ist.
Allerdings gibt es noch immer größere Zweifel. Allein der Auftraggeber der Studie, E.ON, äußerte sich nicht euphorisch. So würde ein großer Unterschied zwischen den geplanten Projekten sowie den Investitionsentscheidungen selbst bestehen. “
Von 88 angekündigten Projekten liegt nur für 16 Projekte mit einer geplanten Erzeugungsleistung von insgesamt 0,3 Gigawatt eine finale Investitionsentscheidung vor – und damit für nur rund drei Prozent der angekündigten Elektrolysekapazität“, heißt es dazu. Ein Hemmnis sei der Umstand, dass noch nicht ausreichende Fördermittel bereitgestellt würden, sprich: Es fehlt an staatlichen Geldern.
Zudem würden aktuell noch „Transport- und Speicherinfrastruktur“ fehlen – also genau jene Elemente, die den Einsatz von Wasserstoff in der Energiewende und in der Produktion bzw. Verarbeitung von grünem Strom unabdingbar sind. Der Weg, den das Land Deutschland noch gehen müsse, sei lang.
Denn die bis dato installierte Kapazität liegt erst bei 66 Megawatt, also 0,066 Gigawatt.
Nun steht es jedem frei zu überlegen, ob dies ein Gegenbeweis ist oder ob hier eine gigantische Chance für die Industrie vorliegt. Auch Nel Asa könnte schließlich davon profitieren.
Norweger haben enttäuscht
In der Realität haben die Norweger zuletzt enttäuscht. Das betrifft sowohl die Aktivitäten im ersten Quartal wie auch die Rückblicke auf das vergangene Geschäftsjahr. Erst am Dienstag hat Nel Asa seine Jahreshauptversammlung ausgetragen.
Die aktuelle Sicht ist ernüchternd. Im ersten Quartal ist vor allem die Auftragssituation von außen kritisch beleuchtet worden. Die Umsätze – basierend auf einer eher enttäuschenden Auftragssituation – sind nur um 13 % im Vergleich zum vorhergehenden Quartal gestiegen. Wenn die Umsatzsteigerungen wie geplant für das laufende Jahr gelingen sollen, dann müsste – linear betrachtet – der Umsatz allerdings um rund 20 % oder bis zu 25 % angestiegen sein. Das gelang ersichtlich nicht.
Die Auftragslage selbst gibt noch keine Hinweise darauf her, dass dies gelingen könnte. Denn die Auftragseingänge wie auch der Bestand sind sogar rückläufig. Das hat die Börse mit einem anhaltenden Abwärtstrend quittiert oder besser gesagt: Fortgeschrieben.
Nel ASA Aktie Chart
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Bis dato ist nicht zu erkennen, dass das Unternehmen an den Aktienbörsen wieder zurück in die Spur finden kann. Auch der kleine Gewinn am Donnerstagvormittag hilft noch nicht. Die Kurse befinden sich allenfalls noch im Umfeld der Marke von 0,40 Euro und können auf diese Weise vielleicht noch die absolute Untergrenze verteidigen. Diese schützt noch davor, auf den tiefsten Stand des laufenden Jahrzehnts zu rutschen.
Der findet sich in Höhe von 0,37 Euro und würde zu einer Marktkapitalisierung von nur noch gut 600 Millionen Euro führen. Am Ende stellt sich die Frage, ob Nel Asa mit 600 oder wie aktuell ca. 670 Millionen Euro fair bewertet wäre. Optimisten, die auf den Ausbau der Infrastruktur setzen (siehe oben), werden ein Vielfaches an Potenzial für die gesamte Branche und damit auch für Nel Asa erkennen.
Weniger Zuversichtliche verweisen auf die Realität. Dem avisierten Umsatz von knapp 190 Millionen Euro im laufenden Jahr stünden im besten Fall Verluste von knapp 50 Millionen Euro gegenüber. Wenn die Zahlen überhaupt erreicht würden, so die Anmerkungen.
Mit anderen Worten: Für das Unternehmen wird es an den Aktienbörsen noch einen massiven Kampf um Vertrauen geben. Klar ist aber auch, dass es weiterhin Analysten gibt, die große Entwicklungen erwarten.
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