Liebe Leserinnen und Leser,
was für eine Pleite für Long-Investoren: Nel ASA ist klar im Abwärtsmodus zurück. Am Freitag ging es um gut -3,8 % in die letzten Handelsstunden. Nichts und niemand scheint die Norweger auf dem Weg nach unten noch aufhalten zu können. Die Kurse sind nun bei ca. 0,48 Euro angekommen und schwach wie selten.
Nel Asa ist dabei aus der Wahrnehmung von Analysten und Beobachtern wohl bei genau jenem Thema gescheitert, das an sich den Aufschwung hätte bringen sollen: Dem Börsengang der Tochter Cavendish Hydrogen.
Das ist der Grund für das Scheitern!
Der Börsengang war relativ überraschend schnell über die Bühne gegangen. Nel Asa hat seine Tochter bei der Börse Oslo angemeldet und konnte daraufhin Punkte an den Börsen sammeln. Die Hoffnung war, dass der Aktienkurs mit anfänglich 29 NOK und einer Marktkapitalisierung von 110 Millionen Euro sich auf dem Niveau stabilisieren würde. Das ist anfangs nicht gelungen.
Die Tochter ist regelrecht eingegangen. Inzwischen jedoch hat sich die Börse zumindest bezogen auf diese Aktie wieder beruhigt bzw. die Kurse sind geklettert. Die Notierungen sind binnen von fünf Tagen um gut 139 % gestiegen. Genau dies dürfte indes das große Fragezeichen eher noch unterstreichen:
Wenn die Papiere derart schwanken, dann sollte dies zu denken geben. Hier sind offensichtlich Spekulanten am Werk. Der Titel wird dabei im Umfang von ca. 2 Millionen Stücken an der Börse Olso gehandelt – täglich.
Das zeigt an, dass die Aktie von Cavendish nicht des Vertrauens wegen so gut aufgestellt ist, sondern aus anderen Motiven. In Summe müssen die Norweger von Nel Asa wohl davon ausgehen, dass ihre Tochter keine außergewöhnliche Börsen-Erfolgsgeschichte etabliert.
Die Notierungen von Nel Asa sind dabei aus der Wahrnehmung von Investoren mutmaßlich inzwischen auch deshalb nicht mehr attraktiv genug gewesen. Es fehlt derzeit ein neuer Hoffnungsschimmer.
Nel Asa im Trend – im falschen
Der Titel ist damit im klaren Abwärtstrend. Durch den Umstand, dass die Marke von 0,50 Euro von oben nach unten durchkreuzt worden ist, verstärkt sich dieser Eindruck noch einmal.
Unterhalb der nun erreichtn 0,48 Euro sind kaum noch nennenswerte Unterstützungen zu sehen. Das bedeutet, zumindest sehen es die Chartanalysten so, dass Nel Asa sich auf den Weg in Richtung von 0,40 Euro machen kann.
Zu bedenken ist, dass die Aktie schon in den fünf Tagen vor dem aktuellen Rückschlag am Freitag -12 % verloren hat. Wichtig ist dabei auch, dass Nel Asa selbst dazu keinen nachrichtlichen Beitrag mehr leistet. Das heißt, der Kurs ist der reinen Stimmung überlassen. Die Aktie hat dabei auch die technischen Indikatoren nach unten durchkreuzt.
So ist die 200-Tage-Linie unterkreuzt worden. Zudem hat die Aktie nun auch noch den GD100 direkt vor Augen. Genau auf Höhe der aktuellen Kurse findet sich der GD100. Würde die Aktie auch diesen Indikator noch verfehlen, verstärkte sich der Abgabedruck.
Fazit: Die Kurse sind stimmungstechnisch nach dem Hoch in Folge der Börsenankündigung für die Tochter Cavendish Hydrogen wieder im Rückzugsgefecht. Der Abwärtstrend ist zumindest für die Charttechniker wie auch für technische Analysten ausgemacht.
Die Kurse würden wahrscheinlich in Richtung von 0,40 Euro sinken, lautet die Erwartung. Dabei wird es aus Sicht der wirtschaftlich orientierten Analysten auch keine Rückendeckung geben.
Denn für das laufende Jahr kündigt sich noch keine Besserung an. Der Titel wird auf einen Umsatz von 182 Millionen Euro geschätzt. Dabei wird das Nettoergebnis auf -38 Millionen Euro taxiert, was bedeutet, die Situation würde sich verbessern, aber nicht „gut“ sein. Der Umsatz soll im kommenden Jahr weiter steigen, 250 Millionen Euro werden in etwa avisiert.
Doch auch das reicht bei weitem nicht, um in die operative Gewinnzone zu kommen.
Das heißt: Der Trend ist wieder gebrochen. Die Aktie kämpft mit einem möglichen massiven Rückgang. Vorsicht ist geboten. Immerhin: Analysten sind bei den Kurszielen wieder zuversichtlicher geworden!
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