Nel Asa: Das war ein Knall!

Liebe Leserinnen und Leser,

Nel Asa hat am Dienstag an einem kleinen Comeback gearbeitet. Die Aktie aus Norwegen schaffte es immerhin, einen Kursanstieg von mehr als 5 % zu realisieren – bis zu den Mittagsstunden. Danach gab der Titel wieder etwas ab, ohne allerdings die Gewinne insgesamt unter den Tisch fallen lassen zu müssen. Am Ende stehen Gewinne von immerhin gut 2 %. Ob dies reicht? Die Aktie wird noch etwas arbeiten müssen, um wieder in bessere Gefilde zu kommen. Es gibt aber zahlreiche Gründe dafür, dass es von nun an deutlich besser werden kann.

Nel Asa: Die positiven Aspekte!

Zuletzt sah es für Nel Asa immer wieder nach einem absoluten Reinfall an den Aktienmärkten aus. Die positiven Aspekte aber überwiegen am Ende die absolute Skepsis. Ein Crash in dem Sinne, dass die Aktie vom Markt genommen werden müsste, ist nicht unmittelbar in Sicht. Immerhin, würden Investoren und Analysten sagen, die den Norweger teils tatsächlich deutlich bessere Aussichten zusprechen.

Das Chartbild zeigt indes, wie verheerend das Kursbild für die Aktie von Nel Asa derzeit ist. Die Notierungen sind schon lange im Bereich der Penny Stocks, für die 1 Euro als Untergrenze gilt. Darunter sind viele Investoren der Beobachtung nach unterwegs, die den Umstand nutzen, dass eine Aktie so günstig ist – dann können Kurse mit nur wenig Kapitaleinsatz deutlich bewegt werden. Diese Penny Stocks sind daher zumindest dem Risiko ausgesetzt, dass es sehr hohe Schwankungen gibt.

Auch für die Nel Asa Aktie ist es nach dem Eintritt in diesen Sektor deutlich abwärts gegangen. Das Chartbild belegt, in welche Richtung sich die Situation entwickelt hat.

Die Kursstatistik sieht hier gleichfalls den Abwärtsmarsch der Aktie. Die Notierungen sind binnen der Zeit seit dem 1. Januar um etwa -50 % nach unten gerutscht. Dabei ist Nel Asa aus dieser Perspektive gerade in den zurückliegenden vier Wochen noch einmal deutlich schwächer geworden.

Der Titel gab innerhalb von vier Wochen ca. -25 % nach. In den zurückliegenden drei Monaten verlor der Konzern mit seiner Aktie etwa -35 %.

Mithin ist, bevor die positiven Aspekte von Nel Asa in den Mittelpunkt rücken können, klar ein Abwärtsmarsch zu beschreiben. Die Aktie ist auch aus Sicht der technischen Analysten nun eindeutig im roten Bereich.

Der Trend lässt sich demnach an den Indikatoren GD100 und GD200 messen. Diese bilden einen Maßstab dafür, ob ein Kurs unter seinem eigenen mittelfristigen Trend oder über dem eigenen mittelfristigen Trend-Indikator verläuft – und zieht daraus beschreibend die Schlüsse.

Demnach ist Nel Asa noch klar im Abwärtstrend. Der Titel hat derzeit den GD100 bei 1,04 Euro deutlich unterkreuzt. Der GD200 in Höhe von 1,20 Euro ist gleichfalls klar unterkreuzt, womit der Trend aus der Perspektive der technischen Analysten eindeutig nach unten gerichtet ist.

Positive Signale gibt es jedoch auch – oder zumindest Hoffnungsträger dafür, dass der bisherige Trend ggf. übertrieben war und die Aktie sich noch deutlich aufwärts bewegen kann.

• Der erste Indikator ist der Umstand, dass die Quartalszahlen Anfang Juli zumindest den Erwartungen entsprochen haben (Umsatz) bzw. sogar etwas über den Erwartungen lagen (Verlust netto geringer als gedacht). Das ist indes nicht der Startschuss für eine Bewegung nach oben gewesen, sondern nur für eine sehr kurzfristige Bewegung in einen Aufwärtsmarsch hinein. Dann ging es sogar deutlicher denn zuvor nach unten. ABER: Die Zahlen waren besser als zuvor, womit sich die Tendenz wirtschaftlich nicht so ohne weiteres erklären lässt.
• Dennoch: Die Kurse sind gefallen. Auch hier das ABER: Am 25. Oktober wird Nel Asa die nächsten Quartalszahlen präsentieren. Fallen diese ähnlich relativ erfreulich aus, kann dies an den Börsen evtl. zu einem Umdenken führen. Die Frage: Wenn die Zahlen besser als etwa vor einem Jahr sind, die Kurse jedoch deutlich niedriger, in welcher Richtung irren die Börsen dann?
• Ob die Zahlen am 25. Oktober besser werden, steht naturgemäß in den Sternen – dies hätte Nel Asa durch seine Berichterstattung vorher klarmachen können oder müssen. Die Nachrichtenflaute seit Juli ist jedoch beachtlich und hat sicherlich die Stimmung nicht positiv beeinflusst. Nur: Dies spricht nicht dafür, dass es hier schlechte Nachrichten hätte geben müssen, die verschwiegen werden – denn AGs, die an der Börse gehandelt werden, sind auch gehalten, die schlechten Nachrichten zu verbreiten, es geht um alles, was in irgendeiner Weise als kursrelevant gilt.
• Also bleibt dieser Aspekt zunächst neutral – niemand weiß genau, ob die Nachrichten einfach unterblieben oder ob sie unterdrückt worden sind. Dies wäre evtl. strafbar. Wir können unterstellen, dass es weder in die eine noch in die andere Richtung geht.

Die entscheidenden Hinweise auf möglicherweise stärkere Kurse fehlen jedoch noch: Die Analysten. Die sind nach den vorliegenden Daten von Marketscreener derzeit noch immer optimistisch. Denn die Kursschätzungen belaufen sich auf ein mögliches Plus um gut 90 %. Dies wären – wobei die Schätzung ohnehin nur den Durchschnitt der Analysten-Stimmen widerspiegelt – immerhin mögliche Kurse in der Nähe von 1,35 Euro.

Mit dem 25. Oktober, der sehr niedrigen Bewertung und diesen Schätzungen von gut 90 % im Rücken kann es sein, dass Nel Asa gegenüber Plug Power oder ITM Power zumindest als relativ unterbewertet zu betrachten ist.