Nel Asa und Plug Power: Die nächste Katastrophe

Nel Asa und Plug Power liefern sich ein Rennen um die schlechtere Performance. Plug Power dürfte noch schwächer abschneiden!

Auf einen Blick:
  • Nel ASA und Plug Power verlieren jeweils mehr als 2 %
  • Beide Aktien, Nel Asa und Plug Power, erleben einen klaren Abwärtstrend.
  • Weniger enttäuschend ist Nel Asa!

Nel Asa und Plug Power sind gestern an den Börsen erneut deutlich gefallen. Es bahnt sich die nächste Katastrophe an. Beide Aktien haben den nächsten Tiefpunkt vor Augen. Was haben je mehr als -2 % Verlust zu bedeuten?

Nel Asa und Plug Power: Nichts geht mehr?

Bei beiden Werten erhebt sich mittlerweile die Frage, ob und warum nichts mehr geht. Weder aus dem Konzern Nel Asa noch aus dem Unternehmen Plug Power war irgendeine Nachricht zu vernehmen. In beiden Fällen ist die Stimmung einfach recht willkürlich und ohne weitere Begründung weiter abwärts gekippt.

Beide Unternehmen haben zwar vor kurzem ihre Quartalszahlen vorgelegt. Die von Nel Asa waren in Relation aber deutlich besser als die von Plug Power. Dennoch werden beide unterschiedslos so behandelt, als ginge es nur noch bergab.

Die Notierungen von Nel Asa jedenfalls sind aktuell im Laufe des Jahres um mehr als 50 % nach unten gekippt. Wie sich einfach zeigen lässt: Das geschieht grundlos.

1T
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

Die Statistik ist eindeutig und zeigt, dass die Kurse auch in den vergangenen Wochen noch einmal nachgegeben haben – auch wenn hier nach den Quartalszahlen keine weitere Veranlassung wirtschaftlicher Natur bestand.

Kursperformance

laufendes Jahr-37,11 %4,33 €
1 Woche-3,50 %4,33 €
1 Monat-7,81 %4,33 €
3 Monate-19,46 %4,33 €
6 Monate-19,76 %4,33 €
1 Jahr-49,24 %4,33 €
3 Jahre-77,31 %4,33 €
5 Jahre-45,18 %4,33 €

Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie

Die Begründung der Börsen, ohne dass darüber in Analysen sehr groß berichtet wird: Das Unternehmen ist wirtschaftlich schwach.

Das stimmt, nur: Die Zahlen unterscheiden sich von dem, was zum Beginn des Jahres zu sehen war, überhaupt nicht.

Die Umsätze werden für das laufende Jahr bei 141 Millionen Euro eingeschätzt. Das ist exakt dasselbe Ergebnis, das die Börsen und im Kern auch das Unternehmen zu Beginn des Jahres so formuliert haben. Der Umsatz ist identisch.

Die Verluste von und bei Nel Asa sind minimal höher als erwartet. Statt vielleicht 67 bis 68 Millionen Euro Verlust ergeben sich inzwischen Verluste von vielleicht 73 Millionen Euro, wenn am Jahresende die Erwartungen der Beobachter gestimmt haben werden.

Nichts verändert, alles verändert

Wenn also die Zahlen sich in keiner Weise verändert haben, wieso hat dann die Bewertung solche Kapriolen geschlagen? Ein Unternehmen wie Nel Asa kann nicht bei derselben wirtschaftlichen Rahmenbedingung und im übrigen auch derselben Entwicklung für das kommende Jahr, deren Erwartungen sich kaum verändert haben, plötzlich nur noch die Hälfte wert sein.

Entweder waren die Bewertungen zum Beginn des Jahres deutlich zu hoch, oder die Bewertungen sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt deutlich zu niedrig. Eines von beiden – doch die Börsen hinterlassen einen ganz anderen Eindruck.

Es regiert derzeit nicht die wirtschaftliche Bewertung nach einem nachvollziehbaren Bewertungsansatz. Es regiert einfach die Stimmung. Trendanalysten nennen dies dann den „Trend“, wenn sich aus scheinbar zufälligen Kursbewegungen eine Tendenz ablesen lässt. Diese Tendenz, die keinerlei Garantien beinhaltet, ist klar abwärts gerichtet.

Das lässt sich nachweisen.

Die erste Indikation ist der GD100. Dies ist die mittelfristige Trendformation, die das Kursgeschehen der jeweils letzten 100 Tage abbildet. Wenn ein Kurs oberhalb einer solchen Linie verläuft, dann wird die Aktie als Hausse-Kandidat bezeichnet, sie ist im Aufwärtstrend, weil sie stärker ist als der Durchschnitt der vergangenen 100 Tage.

Dasselbe Bewertungsmodell findet sich auch über 200 Tage und wird als GD200 bezeichnet oder als 200-Tage-Linie. Es geht jeweils um den „gleitenden“, d. h. Tag für Tag neu angepassten Durchschnitt der vergangenen 200 Tage. Wenn die Kurse oberhalb notieren, dann liegt ein Aufwärtstrend vor. Die Aussagenqualität ist einfach beschrieben: Daraus lässt sich nicht ableiten, dass etwa morgen ein Kurs steigt. Es ist nur klar messbar, dass es zuletzt eine entsprechende Neigung gegeben hat. Dann stellt sich die Frage, warum ein bestehender Trend aufgebrochen werden sollte.

Nun notiert Nel Asa deutlich unterhalb des GD200. Der verläuft bei 1,07 Euro und ist damit weit entfernt. Die 100-Tage-Linie verläuft in Höhe von 0,89 Euro und ist gleichfalls noch sehr deutlich entfernt. Das bedeutet: Technisch betrachtet ist und bleibt der Titel derzeit klar im Abwärtstrend.

Auch charttechnisch sieht es nicht besser aus. Als die 1-Euro-Marke von oben nach unten durchbrochen war, unkten bereits einige Charttechniker, dass dies im Normalfall ein schlechtes Zeichen ist. Unterhalb von 1 Euro nehmen auch zahlreiche Spekulanten am Handel teil, um mit dem berühmten kleinen Geld die Kurse voraussehbar bewegen zu können.

Charttechnisch betrachtet ist es daher ungünstig, dass der Kurs noch immer deutlichst unterhalb der 1-Euro-Marke verläuft. Die Aktie würde sich erst dann erholen, so die charttechnischen Spezialisten, wenn diese Marke wieder überkreuzt wäre. Dafür fehlen aber noch immer mehr als 40 % Aufschlag. Damit ist die Aktie klar im Abwärtstrend.

Dritter Punkt in der Stimmungsbildung ist die Entwicklung der Analystenschätzung. Danach soll die Aktie aktuell noch ein Potenzial von 39 % haben (und somit etwa 0,95 Euro anlaufen können). Aber: Das Kursziel der Analysten ist im Verlauf der vergangenen Wochen schon massiv gefallen. Auch das gilt es zu bedenken – die Stimmung lässt nach.

Ganz ähnlich sieht es bei Plug Power aus: Alle Indikatoren sind klar unterkreuzt. Der Vorteil von Nel Asa: Die Norweger sind immerhin nicht wie Nel Asa durch falsche Hoffnungen und Erwartungen bei an sich bereits schwachen Zahlen aufgefallen. Nel Asa ist besser in Form, auch wenn es an den Börsen teils nicht ganz so aussieht im Vergleich zu Plug Power.

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