Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien sind ständig in Bewegung. Dafür sorgt allein die aktuelle Berichtssaison bei Nel ASA, Plug Power und Co. Darüber hinaus erweist sich die Innovationskraft der Wasserstoff-Branche als Kurstreiber schlechthin. Außerdem erfahren Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing, was es mit dem aktuellen Wasserstoff-Boom in den USA auf sich hat; Spoiler: IRA.
Na bitte, möchte man im Hinblick auf die Nel ASA-Aktie sagen, es geht doch: Kaum gibt der norwegische Wasserstoff-Spezialist der Börse ein wenig Futter, sprich Quartalszahlen, mit denen man arbeiten kann, schon läuft’s für die Aktie. Also, zumindest besser als zuletzt. Dafür spricht etwa der starke Endspurt der Nel ASA-Aktie in der vergangenen Woche.
Nel ASA-Aktie: Besserung in Sicht
Die erhöhten Kursziele seitens der Analysten dürften ebenfalls als ein Beleg dafür dienen, dass die Börsianer der Nel ASA-Aktie durchaus wieder mehr zutrauen. Wenngleich sich das Chartbild nur graduell und im Vergleich zu den Tagen zuvor verbessert hat. Darauf weisen Kollegen hin. Entscheidend dürften nun sein, was von Nel ASAs Ankündigungen übrig bleibt.
Beziehungsweise, wie man die Stichworte „Umsatzwachstum“, „positive Margenauswirkungen“ und vor allem „Großaufträge“ weiterhin mit Leben füllt. Womit wir bei Plug Power wären, denn das Wort „Ankündigungen“ ist da die perfekte Überleitung. Denn der US-amerikanische Wasserstoff-Spezialist an die Verkündung seiner Quartalsergebnisse noch vor sich. Termin ist der 10. Mai.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Spätestens dann dürften sich Anleger und Investoren mehr Klarheit hinsichtlich der Geschäftsentwicklung erhoffen. Doch Plug Power musste in der Vergangenheit Prognosen häufig relativieren bzw. zurücknehmen. Genau das fällt dem Wasserstoff-Player gerade auf die Füße. Denn es schwebt immer noch die Sammelklage enttäuschter Anleger über dem Unternehmen.
Plug Power geht in die PR-Offensive
Von all diesen Turbulenzen und Störfeuern ist der Kursverlauf der Plug Power-Aktie denn auch nicht verschont geblieben. Doch immerhin kann die Wasserstoff-Aktie am heutigen Dienstag mit einer Momentaufnahme punkten: Laut Meldung des Finanzportals „finanzen.net“ hat der Titel zumindest gegen Mittag zu den erfolgreicheren Aktien des Tages gehört.
Dafür könnte Plug Powers jüngste PR-Offensive mitverantwortlich – und der derzeitige Wasserstoff-Boom in den USA. Doch der Reihe nach: Zunächst einmal freut man sich laut Unternehmensmitteilung darüber, ein neues stationäres Hochleistungs-Brennstoffzellensystem zum Aufladen kommerzieller Elektrofahrzeugflotten vorstellen zu können.
„Wendepunkt für die Elektroautoindustrie“
Da vor allem Betreiber gewerblicher Elektrofahrzeuge sich mit Netzbeschränkungen vieler Art konfrontiert sähen, bietet Plug laut eigener Angabe ihnen nun eine Lösung: Es handelt sich demnach um ein sauberes, wasserstoffbetriebenes Brennstoffzellensystem, mit dem Elektrofahrzeugflotten kostengünstig aufgeladen werden können.
Die Betreiber könnten dank dieser „neuen Ladelösung für kommerzielle Elektrofahrzeuge“ dann ihre emissionsfreie Elektrofahrzeuge einsetzen und so ihre Nachhaltigkeits- und Betriebsziele erreichen. Dieses Angebot stelle einen „Wendepunkt in der Elektroautoindustrie“ dar, heißt es weiter. Um das zu untermauern gibt es seitens Plug Power noch ein paar technische Stichworte:
Plug Power als Problemlöser
Der standardmäßige 18.000-Gallonen-Flüssigwasserstofftank von Plug könne in Kombination mit der neuen PEM-Brennstoffzellenlösung im Megawatt-Maßstab mehr als 60 Megawattstunden (MWh) sofortige Energie liefern. Das sei genug, um mehr als 600 E-Fahrzeuge aufzuladen. So der Wortlaut der Mitteilung hinsichtlich der Erschließung eines weiteren neuen Marktes.
Die Rolle als Problemlöser und Antreiber der gerade hochlaufenden grünen Wasserstoffwirtschaft in den USA gefällt Plug Power sichtlich. Zumal diese teilweise und punktuell auch von der US-amerikanischen Wirtschaftspresse geteilt wird. Auf entsprechende Artikel weist der Wasserstoff-Player hin.
Wall Street Journal: IRA zeigt Wirkung
So nimmt man etwa beim Wirtschaftsmagazin „Forbes“ Bezug darauf, dass sich Tesla-Chef Elon Musk sich in Sachen Brennstoffzellen häufig abfällig geäußert hat. Kein Wunder, denn schließlich handelt es sich hinsichtlich des Antriebs um ein Konkurrenz-Modell. Die Pläne von Plug Power, wasserstoffbetriebene EV-Ladestationen einzurichten, dürften ihm daher kaum gefallen.
Dem „Wall Street Journal“ ist hingegen aufgefallen, dass nordamerikanische Projekte mit sauberem Wasserstoff boomen. Und dass die USA daher auf dem besten Wege seien, Europa die Führungsrolle beim Wasserstoff streitig zu machen. Auslöser für diesen Boom dürften demnach die großzügigen Anreize des Inflation Reduction Act (IRA) der Regierung Biden seien.
Wasserstoffstrategien nehmen weltweit Gestalt an
Und bebildert hat man diesen Artikel mit was? Richtig, mit einer Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff von Plug Power. Für manchen scheint der Wasserstoff-Player ohnehin fast eine Art Synonym für die Wasserstoffstrategie der USA zu sein. Oder zumindest als ihr prominentester Vorreiter.
Apropos Wasserstoffstrategie: Wenn man davon spricht, darf man über Japan nicht schweigen. Denn unseres Wissens nach ist dieses Land eines der ersten Länder – wenn nicht sogar das erste Land überhaupt – gewesen, dass sich eine Wasserstoffstrategie verordnet. Der japanische Markt dürfte daher von großem Interesse für Wasserstoff-Unternehmen sein.
2G Energy: Den asiatischen Wasserstoffmarkt im Blick
Daher ist auch verständlich, dass die Meldung von 2G Energy, einen Auftrag aus Japan über drei weitere KWK-Wasserstoffanlagen erhalten zu haben, bei Beobachtern des Wasserstoff-Sektors Beachtung gefunden hat. Nun gilt Puristen das Wertpapier des Herstellers gasbetriebener Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK)-Anlagen nicht gerade als klassische Wasserstoff-Aktie.
Dennoch nehmen Experten interessiert zur Kenntnis, wie sich 2G Energy immer häufiger und immer mehr in Richtung Wasserstoffwirtschaft orientiert. Auch im Hinblick auf die jüngsten Zahlen hat das Unternehmen positive Schlagzeilen gemacht, Stichwort: Auftragseingang. Das Setzen auf Wasserstoff scheint sich zu lohnen. Anleger von Wasserstoff-Aktien dürfte das – so oder so – freuen.
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