Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien haben eigentlich die besten Voraussetzungen für zahlreiche Erfolgsstories. Doch derzeit tun sich die Wasserstoff-Schwergewichte Nel ASA und Plug Power etwas schwer. Dennoch hält der Mega-Trend Wasserstoff grundsätzlich an. Doch auch die Diskussionen rund um Kosten und Nutzen reißen nicht ab. Daher geht es auch darum im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Das dürften sich Anleger, Analysten und Beobachter denn doch etwas anders vorgestellt haben: Doch Aufbruchsstimmung ist von der jüngsten Jahreshauptversammlung des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten Nel ASA eher nicht ausgegangen. Stattdessen rückt nun die Präsentation der Ergebnisse für das 1. Quartal des laufenden Jahres in den Fokus.
Nel ASA: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Denn am kommenden Donnerstag, 27. April, muss Nel ASA die Zahlen auf den Tisch legen. Doch auch davon sollte man sich erfahrungsgemäß nicht allzu viel versprechen. Denn die Experten erwarten nicht, dass Nel ASA quasi über Nacht in die Gewinnzone kommt. Wünschenswert wären jedoch positive Ausblicke und optimistische Prognosen.
Vor allem konkrete Aufträge, am besten in der Form der sogenannten Big Orders, könnten dazu beitragen, Nel ASA die guten Zukunftsaussichten weiterhin zu attestieren. Darauf setzen denn auch einige Analysten. So etwa Goldman Sachs-Analyst Michele della Vigna, der bei Nel ASA durchaus einen attraktiven Einstiegszeitpunkt ausmacht.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Denn Nel ASA dürfte – wie andere Wasserstoff-Player auch – zu den Profiteuren der US-Subventionen für Klimaschutz und zur Dämpfung der Inflation sein. Gemeinhin ist damit der sogenannte Inflation Reduction Act (IRA) genannt. Doch nicht nur die Bereitschaft von Staaten und Regierungen, die Wasserstoffwirtschaft mit viel Steuergeld zu fördern, pusht die H2-Aktien.
Experten: Wasserstoff rechnet sich – demnächst
Dank des zunehmenden Wettbewerbs in der Wasserstoff-Branche – wir schreiben da auch gerne von Unübersichtlichkeit und wachsender Konkurrenz für Nel ASA und Plug Power – und der weiteren Skalierbarkeit bei der Produktion von Wasserstoff, sänken die Kosten bereits jetzt. Darauf weist das Portal „Der Finanzinvestor“ hin. Dadurch komme man der Profitabilität näher.
Woran das Autor festmacht? Nun, man braucht sich demnach wohl nur mal die Zahlen der gerade stattgefundenen Hannover Messe anzusehen. Dort hätten sich 500 der 4.000 nationalen und internationalen Unternehmen dem Segment Wasserstoff zuordnen lassen, heißt es. Auch Nel ASA und Plug Power haben explizit auf ihre Teilnahme an der Hannover Messe hingewiesen.
Plug Power: „Organisatorisches Update“
Auch Plug Power gehört natürlich zu dem Kreis der Profiteure des IRA. Die Steuergutschriften für grünen Wasserstoff sind beinahe schon fest eingepreist beim US-amerikanischen Wasserstoff-Spezialisten. Dennoch hält man sich auch bei Plug Power mit echten Unternehmensnews zurück. Dabei wäre der Zeitpunkt für ein paar Auftragsmeldungen mehr als günstig.
Um nicht zu sagen dringend: Denn statt Schlagzeilen zu Big Orders zu machen, schwebt über Plug Power immer noch das Damoklesschwert der Sammelklage. Darüber haben wir bereits mehrfach berichtet. Doch ähnlich wie Nel ASA hält man sich auch bei Plug Power aktuell mit Meldungen zurück. Stattdessen hat es nun ein „organisatorisches Update“ seitens Plug Power gegeben.
Globales Ökosystem für grünen Wasserstoff aufbauen
Dabei geht es um eine Neuordnung der Organisationsstruktur. Verbunden ist diese mit dem Anspruch, die Vorherrschaft beim Aufbau des globalen Ökosystems für grünen Wasserstoff zu erlangen. Demnach hat sich Plug Power „das ehrgeizige Ziel gesetzt, das weltweit erste durchgängige Ökosystem für grünen Wasserstoff aufzubauen“, so die Aussage.
Bis 2025 beabsichtigt man demnach, in Nordamerika 500 TPD und bis 2028 weltweit 1.000TPD grünen Wasserstoff zu erzeugen. Und da bis Ende 2024 voraussichtlich 200TPD in Betrieb genommen würden, müsse die Organisationsstruktur diese Ziele unterstützen. Die hier geäußerten Ambitionen will man Plug Power gar nicht absprechen.
Auch Bloom Energy öffnet seine Bücher
Doch es wäre halt noch schöner, wenn die Pure Player konkrete Deals vorweisen könnten, die steigende Gewinne versprächen. Möglicherweise wartet man dafür die nächste Präsentation der jüngsten Geschäftszahlen ab. Dies steht bei Plug Power voraussichtlich am Mittwoch, 10. Mai, an. Dann gilt es hinsichtlich der Quartalszahlen 1/2024 Farbe zu bekennen.
Das gilt hinsichtlicher der Quartalszahlen 1/2024 auch bald für Bloom Energy, ein Konkurrent für Nel ASA und Plug Power auf dem Markt für Elektrolyseure. Der US-amerikanische Wasserstoff-Spezialist öffnet voraussichtlich einen Tag vor Plug Power, am Dienstag, 09. Mai, seine Bücher. Daher veröffentlicht das Finanzportal „finanzen.ch“ dazu jetzt erste Einschätzungen.
Bloom Energy: Das sagen die Analysten
Demnach schätzten 19 Analysten im Schnitt, dass Bloom Energy im jüngsten Jahresviertel einen Verlust von -0,216 US-Dollar je Aktie erwirtschaftet hat. Im Vorjahresviertel seien es noch -0,320 USD je Aktie gewesen. Der Optimismus setzt sich bei anderen Kennziffern fort. So erwarteten 19 Analysten beim Umsatz ein Plus von 31,35 Prozent im Vergleich zum Umsatz im Vorjahr.
Denn durchschnittlich prognostizierten die Experten einen Umsatz von 264,1 Millionen US-Dollar. Im Vorjahreszeitraum hätten hingegen noch 201,0 Millionen US-Doller zu Buch gestanden. Mit Blick auf das laufende Fiskaljahr gingen 18 Analysten im Schnitt von einem Verlust je Aktie von minus 0,164 US-Dollar aus. Während es im Vorjahreszeitraum minus 0,410 USD gewesene seien.
Wasserstoff-Aktien: Viele gute Gründe – und ein paar ungeklärte Details
Beim Umsatz gingen 21 Analysten im Schnitt davon aus, dass im laufenden Fiskaljahr insgesamt 1,47 Milliarden US-Dollar in den Büchern stehen dürften. Im Vergleich: 1,20 Milliarden US-Dollar seien es im Vorjahr gewesen. Damit ist also auch bei Bloom Energie für Spannung gesorgt. Man muss ohnehin abwarten, wie die einzelnen Player die Gunst der Stunde nutzen.
Denn sicherlich gibt es derzeit viele Gründe, um auf Wasserstoff zu setzen. Dafür sprechen allein die vielen Wasserstoffstrategien und -initiativen. Sie erwecken den Eindruck, dass die Möglichkeiten für H2 grenzenlos sind. Doch so einfach ist es nicht. Nicht jede Anwendung von Wasserstoff ist gleich sinnvoll oder lukrativ. Daher bleiben H2-Aktien ein spannendes Investment.
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