Nel ASA- und Plug Power-Aktie: Ein mittleres Desaster!

Die Wasserstoff-Schwergewichte Nel ASA und Plug Power haben eine miserable Börsenwoche hinter sich. Für einen Absturz immerhin gab es einen nachvollziehbaren Grund.

Auf einen Blick:
  • Nel ASA und Plug Power haben in dieser Woche weiter massiv an Börsenwert eingebüßt
  • Die Wasserstoff-Aktien liegen mit rund 25 Prozent im Monatsminus
  • Nel hat nach schwachen Zahlen in dieser Woche eine Kapitalerhöhung durchgeführt
  • Plug indes meldete sogar einen neuen Auftrag, es nutzte dem Titel nur kurz

Liebe Leserin, lieber Leser,

eine weitere Börsenwoche liegt hinter den Wasserstoff-Schwergewichten von Nel ASA (Norwegen) und Plug Power (USA). Und das soll man sagen? Es war ein mittleres Desaster. Der Absturz von Nel auf 1,30 Euro, der tiefste Stand in diesem Jahr, war durch eine zum Wochenbeginn bekanntgemachte Kapitalerhöhung faktisch noch unterfüttert. Dass jedoch auch die Plug-Aktie am Ende derart abschmiert, zwischen Donnerstag und Freitag ein Minus von gut 12 Prozent einfährt, kommt hingegen überraschend, hatte das Unternehmen doch in dieser Woche eine gute Nachricht platziert. Das half den Papieren allerdings nur kurz.

Uniper entscheidet sich für Plug Power

Das deutsche Energieunternehmen Uniper habe Plug Power ausgewählt, um die Elektrolyseur-Technologie für dessen Maasvlakte-Standort im Rotterdamer Hafen zu entwickeln, hatte das US-Unternehmen am Dienstag mitgeteilt. Am Maasvlakte Energy Hub werde Uniper bis 2026 100 MW Plug-Elektrolysekapazität zur Produktion von grünem Wasserstoff in Betrieb nehmen und diese Kapazität bis spätestens 2030 auf 500 MW ausbauen, hieß es.

Das Rotterdamer Hafengebiet, zu dem auch die Maasvlakte gehört, ist laut Plug das größte CO2-emittierende Industriecluster in den Niederlanden. Im Jahr 2021 habe das Gebiet 23,4 Mt CO2 emittiert. „Allein die Dekarbonisierung dieses Bereichs würde erheblich zum niederländischen Gesamtziel beitragen, bis 2050 Netto-Null zu erreichen“, so die Mitteilung.

Plug-CEO: „Ein Meilenstein“ für Europa

Im Rahmen der Vereinbarung wird Plug zehn vorgefertigte PEM-Elektrolyseur-Arrays für Unipers Vorzeigeprojekt H2Maasvlakte nach positivem FID von Uniper liefern. „Uniper hat sich für die ausgereifte Stack-Elektrolyseur-Technologie von Plug entschieden“, meldete Plug nicht ohne Stolz. „Das Projekt H2Maasvlakte markiert einen bedeutenden Meilenstein für Europas Übergang zu einer nachhaltigeren, lokalisierten Energie als Reaktion auf geopolitische Risiken und den Klimawandel“, sagte Andy Marsh, CEO von Plug. Über das Auftragsvolumen wurde nichts bekannt.

„Uniper hat sich auf den Weg gemacht, seine Emissionen drastisch zu reduzieren“, wird Allard Castelein, CEO Port of Rotterdam, in der Mitteilung zitiert. „Wir sind sehr zufrieden mit den Schritten, die Uniper unternimmt. Als Hafenbehörde unterstützen, stimulieren und helfen wir Unternehmen in Rotterdam, die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens auf vielfältige Weise zu erreichen“.

  • Dazu gehört für ihn die rechtzeitige Einrichtung von Infrastrukturen wie einem Wasserstoff-Pipeline-Netzwerk
  • Projekte wie das von Uniper helfen laut Castelein dabei, „die Klimaziele zu erreichen, tragen aber auch zu einer gesunden Zukunft für Unternehmen bei“

Plug-Aktie verliert massiv an Wert

Der Aktie von Plug Power half das hingegen nur kurz: Während Nel ASA bereits massiv verloren hatte, steigerte sich der US-Titel, ausgehend von 13,84 US-Dollar am vergangenen Freitag, bis auf 14,07 Dollar im Laufe des Donnerstags. Pünktlich mit dem Einbruch der Bank-Aktien weltweit allerdings kippte auch beim Wasserstoff-Unternehmen die Stimmung.

Bis zum Abend standen bereits am Donnerstag nur noch 13,02 Dollar auf dem Kurszettel der Plug-Aktie, am Freitag ging es weitere gut fünf Prozent abwärts bis auf 12,35 Dollar. Zur Erinnerung: Mitte Februar waren noch 16,79 Dollar für Plug aufgerufen worden, das Minus beläuft sich seitdem auf mehr als ein Viertel.

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Nel-Aktie stürzt nach Kapitalerhöhung ab

Da ist es wenig tröstlich, dass auch Nel ASA seit einem kurzen Zwischenhoch vor gut einem Monat bei 1,72 Euro bis zum Handelsschluss am Freitag in Frankfurt ebenfalls rund 25 Prozent an Börsenwert eingebüßt hatte, sich bei nur noch 1,30 Euro ins Wochenende verabschiedete. Der norwegische Wettbewerber, der die Anleger bereits mit den in der vorvergangenen Woche vorgelegten Zahlen offenbar nicht überzeugte, legte in dieser Woche mit einer Kapitalmaßnahme noch einen drauf:

Über ein beschleunigtes Bookbuilding-Verfahren hatte Nel 108 Millionen neue Aktien bei institutionellen Investoren platziert, was dem Unternehmen etwa 144,7 Millionen Euro brutto in die Kassen spülte, wie am Montagabend bekannt wurde. Der Kursrutsch nach der Kapitalerhöhung kam prompt, und endete auch nicht am Ausgabekurs von 14,90 Norwegischen Kronen (umgerechnet 1,32 Euro). Das Vertrauen in Wasserstoffspezialisten scheint zumindest an den Märkten endgültig dahin.

Analysten mit ordentlichen Kurszielen für Nel ASA

Überraschenderweise ist eine Reihe von Analysten weitaus mehr überzeugt, dass sich das hoch defizitäre Unternehmen am Markt der Elektrolyseure und Wasserstoff-Tankstellen behaupten wird. So hatten sich laut finanzen.net nach den Quartalszahlen bislang vier Häuser gemeldet, die zumindest mittelfristig an einen Kurszuwachs glauben:

  • Goldman Sachs: 20,60 NOK, +39,85%
  • RBC Capital: 22,00 NOK, +49,36%
  • Bernstein Research: 17,00NOK, +15,41%
  • Jefferies: 20,00 NOK, +35,78%

Die weitaus kritischere US-Bank JP Morgan hatte kurz vor den Zahlen ein Update herausgegeben, ein Kursziel von 11,60 NOK (-21,25%) für Nel angegeben – und sich seitdem nicht mehr gemeldet. Auch die Credit Suisse hat sich bislang nicht geäußert, am noch niedrigeren Ziel von 10,70 NOK ebenfalls nicht gerüttelt.

Plug Power soll Börsenwert glatt verdoppeln

Die Kritiker beim US-Konkurrenten Plug Power sind weitaus seltener: Laut marketscreener.com liegt das durchschnittliche Kursziel für die Aktie aktuell bei 25,22 US-Dollar. Die 31 Experten, die den Wasserstoff- und Brennstoffzellenspezialisten derzeit beobachten, erwarten somit mehr als eine Kursverdopplung. Kein Wunder, dass derzeit

  • 17 Analysten den Kauf der Aktie empfehlen
  • Sieben würden den Bestand aufstocken
  • Sechs raten zum Halten der Papiere
  • Einer würde den Plug-Bestand reduzieren
  • Kein einziger empfiehlt explizit den Verkauf

Irgendwie, so scheint es, ist diese Zuversicht der Analysten an den Märkten bislang nicht angekommen.

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