Nel ASA- und Plug Power-Aktie: Horror jetzt auf beiden Seiten!

Die Aktie von Nel ASA hielt sich zum Wochenstart recht stabil. US-Wasserstofftitel hingegen rauschten allesamt nach unten. Doch Nel sollte es am Dienstag treffen.

Auf einen Blick:
  • Die Aktie von Plug Power rauschte am Montag an der Nasdaq zweistellig nach unten
  • Nach einer etwas kritischen Analystenstimme hat es sämtliche US-Wasserstofftitel erwischt
  • Der europäische Wettbewerber Nel ASA hielt sich dagegen einigermaßen stabil, aber nur bis Dienstag
  • Seit Jahresbeginn haben beide Titel inzwischen weit mehr als 40 Prozent abgegeben

Liebe Leserin, lieber Leser,

für US-Aktien aus dem Bereich Wasserstoff und Brennstoffzellen war der Start in den Oktober ein Desaster: Bloom Energy gab bis zum Handelsschluss an der Nasdaq acht Prozent ab, Nikola und Plug Power sackten sogar zweistellig ab. Eine leicht kritische Analyse vom Montag hatte offenbar für den Einbruch gesorgt. In diesem Sinne hatte der europäische Wettbewerber Nel ASA sogar Glück, von 0,77 Euro am Vormittag gab sie lediglich auf 0,74 Euro ab. Der Schock kam später: Nel brach dann am Dienstag ein auf ein neues Mehrjahrestief bei weniger als 70 Cent. Die mittelfristige Perfomance der Aktien von Nel und Plug ist so oder so ein Horror: Seit Jahresbeginn gaben beide Titel mehr als 40 Prozent ab – und das hat Gründe.

Nel ASA seit Juli ohne Neubestellung

Was beide Unternehmen seit langer Zeit schmerzlich vermissen lassen, sind Meldungen über neue, relevante Aufträge. Der letzte von Nel ASA stammt vom 17. Juli, ein Tag vor der Präsentation der Zahlen aus dem 2. Quartal 2024 – und das ist zweieinhalb Monate her. Die Tochtergesellschaft Nel Hydrogen Electrolyser AS gab damals die Unterzeichnung eines Vertrags mit Bondalti über 40 MW alkalische Elektrolyseurausrüstung im Wert von rund 11 Millionen Euro für die erste Phase des H2 Enable-Projekts in Estarreja, Portugal, bekannt. Die Elektrolyseuranlage soll ab 2026 grünen Wasserstoff in das Erdgasnetz einspeisen, den Ferntransport ermöglichen und Bondaltis eigenen Wasserstoffbedarf für chemische Prozesse decken.

Drei Tage zuvor hatten die Norweger die Bestellung von 20 MW alkalischer Elektrolyseausrüstung über rund 9 Millionen Euro durch Hyd’Occ für ein Projekt im französischen Port-La-Nouvelle gemeldet. Die Stacks sollen gegen Jahresende an den Kunden geliefert werden. Nel werde den Kunden bei der Installation, Inbetriebnahme und Inbetriebnahme des Projekts unterstützen, hieß es.

  • Der 20-MW-Elektrolyseur werde erneuerbaren Wasserstoff für die lokale Industrie und den Transportsektor in Südfrankreich liefern
  • Der dortige Elektrolyseur soll laut Nel „ein bedeutender Knotenpunkt für den Wasserstofffluss im Mittelmeer sein“

Blick auf Nel-Aktie wird zunehmend kritischer

Keine Überraschung also, dass die Analysten nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen – inklusive eines Rekordauftragsbestandes – ganz angetan waren. Goldman Sachs, RBC Capital und Bernstein Research empfahlen die Aktie zum Kauf, bei Kurszielen von 17 bis 22 Norwegischen Kronen (1,50 bis 1,94 Euro). Dass Nel höhere Schulden anhäufte als im Vorjahr, war zunächst kein Thema. Der Umsatz habe die Erwartungen übertroffen, begründete Analyst Michele della Vigna von Goldman Sachs damals seinen Optimismus. Die Dynamik beim Auftragsbestand des Wasserstoffspezialisten beschleunige sich.

Doch weit gefehlt: Analystin Deepa Venkateswaran von Bernstein Research bemängelte vor gut einer Woche explizit die nachlassende Auftragsdynamik – und stufte die Nel-Aktie prompt von „Outperform” auf „Underperform” zurück. Direkt nach dem Quartalsbericht hatte sie noch 17 NOK als Kursziel ausgegeben, jetzt das Umdenken: Den fairen Wert dampfte sie auf 9 NOK ein. Die Credit Suisse hatte bereits Mitte August das Kursziel für Nel von 10 auf 8 Kronen gesenkt und die Einstufung auf „Underperform“ belassen.

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Plug Power eigentlich ein Analystenliebling

Insgesamt sind die Analysten laut marketscreener.com bislang noch etwas zuversichtlicher: Das durchschnittliche Kursziel aus 20 Analysen für die Aktie von Nel ASA liegt umgerechnet derzeit bei 1,33 Euro – und damit fast 80 Prozent über dem derzeitigen Kursstand. Und doch hat Nel traditionell das Nachsehen gegenüber Plug Power. Derzeit 31 Analysten, die den Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Produzenten beobachten, sehen die Aktie des US-Wettbewerbers aktuell bei 17,22 US-Dollar. Hierfür müsste diese sich um fast 150 Prozent im Wert steigern. Wie realistisch ist das? Zur Erinnerung:

  • Anfang 2021 sahen die Analysten die Plug-Aktie im Schnitt mit knapp 70 Euro als fair bewertet an
  • In der Tat notierten die Anteilscheine in Zeiten des größten Wasserstoff-Hypes in dieser Kursregion
  • Doch statt diese Bewertung zu halten, haben die Papiere seitdem gut 90 Prozent an Wert eingebüßt

US-Bank kürzte jetzt das Kursziel für Plug

Nun gab es zum Wochenstart den nächsten, heftigen Rücksetzer um gut zehn Prozent auf zwischenzeitlich nur noch 6,74 US-Dollar, zugleich der tiefste Stand seit Jahren. „Ein Auslöser war heute, dass ein Analyst von Truist sein Kursziel für Plug Power von 9 auf 8 US-Dollar herabsetzte“, meldete The Motely Fool am Montag. Kein Drama, könnte man meinen. Die US-Bank gehört damit aber zu den kritischsten Beobachtern. So hat etwa die britischen HSBC vor wenigen Tagen immerhin 11 US-Dollar als Kursziel für Plug ausgegeben, erkennt somit ein aktuelles Aufwärtspotenzial von annähernd 50 Prozent.

An der positiven Grundhaltung der meisten Analysten zu Plug Power hat sich also nichts geändert, wenngleich sie ihre Zielvorgaben immer mehr an die bittere Realität anpassten. Zu dieser gehört auch, dass Plug in der Tat zuletzt zwar die Order über zwei 5-MW-PEM-Elektrolyseure für grüne Wasserstoffprojekte in Australien meldete sowie einen wahrlich beeindruckenden 100-MW-Auftrag aus Europa. Beide Bestellungen liegen jedoch noch weiter zurück als diejenigen von Nel ASA. Sie stammen vom 11. und 13. Juli.

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