Liebe Leserinnen und Leser,
die Wasserstoff-Branche scheint zusammen zu brechen – jedenfalls die Pure Player wie Nel Asa oder Plug Power. Nel Asa verlor gestern annähernd -4 %. Die Amerikaner von Plug Power sind gar um ca. – 12 % nach unten weggebrochen. Bei beiden Unternehmen fragen sich Beobachter inzwischen, wie schnell es nun nach unten gehen kann. Sie fragen sich, wer zuerst endgültig crasht und nach unten durchgereicht wird – vielleicht sogar bis zur Nulllinie?
Direkte Vermutungen zu einer wirtschaftlichen Insolvenz gibt es weder bei Plug Power noch bei Nel Asa. Allerdings hat sich bei beiden Unternehmen die Stimmung an den Aktienmärkten so weit eingetrübt, das fast schon sicher von einem Marsch in Richtung von 0 Euro auszugehen ist, wenn der Trend sich nicht schnell ändert. Daher lohnt sich der Vergleich der beiden Notierungen noch immer.
Nel Asa: So nicht!
Die wohl aktuell trüberen Nachrichten kommen noch von Nel Asa. Denn die Norweger haben – anders als Plug Power – vor kurzem sogar noch einen Auftrag verloren. Es ging um den Verlust von -12 Millionen Euro. Das wiederum ist aus der Sicht von Analysten und Investoren mittlerweile sicherlich der Höhepunkt der ungünstigen Nachrichten aus den vergangenen Wochen.
Die „ungünstigen“ Nachrichten bestehen daraus, dass der Konzern kaum noch Nachrichten am Markt platziert hat. Genauer gesagt: Keine relevanten Nachrichten, die zu einer besseren Kurseinstufung führen könnten.
Die Norweger erhalten derzeit einfach keine Aufträge – oder sie weigern sich einfach, die Aufträge am Markt zu kommunizieren. Dies ist aus der Wahrnehmung von Analysten und Investoren sicherlich ein Indiz dafür, dass auch die Umsatzplanungen für das Jahr 2024, das neue Geschäftsjahr also, eher auf Sand gebaut sind.
Zumindest erwarten die Märkte einen Umsatz in Höhe von 200 Millionen Euro. Für das abgelaufene Jahr stand die Erwartung bei ca. 140 Millionen Euro und sollte demnach tatsächlich erfüllt werden. Nur werden 200 Millionen Euro einen weiten Weg darstellen – die Norweger müssten mit hoher Wahrscheinlichkeit noch Aufträge generieren, schaffen dies aber – siehe oben – offenbar nicht.
Der Auftragsbestand war bereits bei der Präsentation der letzten Quartalszahlen als schwach kritisiert worden. Das Problem ist damit offensichtlich geworden – und es gab keinerlei Update. Mit anderen Worten: Das Unternehmen hat seither keine Aufträge mehr fixieren können. Es muss kursrelevante Informationen an die Börsen geben – insofern hätten die Aktienmärkte sicherlich davon erfahren.
Die US-Amerikaner von Plug Power sind nicht wesentlich erfolgreicher gewesen. Kürzlich ist den Amerikanern bei deren Präsentation der Quartalszahlen sogar eine Information herausgerutscht – dies ist mehr oder weniger auch eine Pflichtangabe – wonach die Gesellschaft noch Kapital sucht. Dies wird kaum Fremdkapital sein, also Schulden, da Plug Power diese nicht bedienen könnten (Plug Power erwirtschaftet selbst nur hohe Minusbeträge pro Jahr). Plug Power wird früher oder später eine Kapitalerhöhung anstreben. Das heißt aber auch, dass die bisherigen Anteilseigner mit der Vorstellung leben müssen, dass sie nicht mit den bisherigen Aktienkursen rechnen können, sondern früher oder später die Kapitalerhöhung mitgehen müssen oder einen Anteil am Unternehmen verlieren.
Beide Unternehmen also sind in einer wirtschaftlich nicht besonders vielversprechenden Situation. Das macht sich bezahlt. Der Kurs, etwa von Nel Asa, ist nun über einen längeren Zeitraum deutlich nach unten gezogen worden.
Nel ASA Aktie Chart
Die Notierungen sind auch für Nel Asa in der Kursstatistik fast deprimierend. Über ein Jahr hat der Wert beispielsweise mittlerweile -68 % verloren. Bei Plug Power sind es übrigens inzwischen über ein Jahr bereits mehr als -81 % Minus gewesen.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Im Vergleich der beiden Unternehmen im Chart sieht man, dass Nel Asa und Plug Power der Richtung nach gleichförmig gefallen sind. Plug Power hat nur wesentlich schneller im Jahr 2024 den Rückwärtsgang eingelegt. Die Amerikaner waren darüber gestolpert, dass sie Ende Januar 2024 bereits einräumen mussten, dass die Jahresergebnisse für 2024 noch vor deren Veröffentlichung nach unten korrigiert werden mussten. Die Schätzungen und Erwartungen hatten sich als zu hoch erwiesen.
Deshalb ist Plug Power ab März deutlich schneller Nel Asa gefallen. Beide Unternehmen sind im Laufe des Jahres 2024 wieder aufwärts geklettert, jeweils im Sommer (wobei Plug Power einen deutlich höheren Zwischengewinn – relativ – realisierte), um dann ab Sommer mit der Bekanntgabe der Ergebnisse des 2. Quartals nach kurzer Euphorie wieder weiter abwärts zu gleiten.
Der Markt hatte Recht. Die teils vielversprechenden oder zumindest nur mäßig enttäuschenden Quartalszahlen haben die wirtschaftliche Gesamttendenz weder bei Nel Asa noch bei Plug Power nennenswert ändern können.
Beide Unternehmen werden zu wenig Umsatz erwirtschaften, wenn die Verlautbarungen nicht täuschen (die dort in aller Regel nicht kommen). Beide Konzerne werden einen zu geringen Gewinn oder in diesem Fall einen zu hohen Verlust vermelden müssen.
Demzufolge hat sich für die Bewertung des Marktes bis zum heutigen Tag kein Gegenargument gefunden. Bei allen Unterschieden: Für beide Unternehmen geht es seit zumindest 11 Monaten noch einmal kräftig bergab.
Für beide Unternehmen gilt indes auch, dass die Analysten noch zuversichtlich sind. Plug Power wird ein Gewinn von mehr als 100 % zugetraut, Nel Asa sieht sich im Mittel mit dem vermuteten Gewinn von 65 % eingeschätzt. Dies würde bei Nel Asa zu Kursgewinnen auf bis zu 0,85 bis 0,87 Euro führen, je nach Wechselkurs. Es gibt also so etwas wie Restzuversicht – auch wenn die Crash-Signale sehr deutlich sind!
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