Liebe Leserinnen und Leser,
am Freitag gab es im Wasserstoff-Sektor einen irren Lauf. Anders als vielleicht zahlreiche Leserinnen und Leser vermuten würden, trifft dies jedoch vor allem ITM Power aus Großbritannien oder auch Ballard Power – nicht Nel Asa. Die jüngste Entwicklung ist interessant. Innerhalb einer Woche hat sogar – aus dem Bereich der Erneuerbaren Energie, Varta besser abgeschnitten als Nel Asa. Die Aussichten bei Nel Asa sind damit im Vergleich jedoch nicht schlechter geworden.
Endlich gibt es Bewegung
Es gibt sogar eine gute Nachricht für den gesamten Sektor. Endlich ist Bewegung zu sehen und die Unternehmen bewegen sich an den Börsen nicht mehr gleichförmig auf und ab. Ballard Power konnte am Freitag immerhin gut 4 % gewinnen, während ITM Power am Tag zuvor seinen großen Auftritt hatte und gleich 10,5 % zulegte. Nel Asa hingegen ist betont schwach und musste nach 2,5 % Gewinn am Donnerstag am Freitag mit einem kleinen Rücksetzer um -0,7 % leben.
Dennoch sieht es für Nel Asa aktuell nicht nach einem totalen Einbruch aus. Die Kursentwicklung ist lediglich besonders enttäuschend, wenn der Blick auf die Konkurrenz fällt, die sich nun schneller erholt. Nel Asa hat zuletzt keine neuen Zahlen vorgelegt, die einen Absturz des Titels rechtfertigen könnten. Andererseits gab es auch keine guten oder neuen Informationen, die einen anderen Weg nahelegen würden. Das Chartbild zeigt vielmehr, dass es für den Titel vergleichsweise schlecht aussieht, insofern derzeit die Impulse fehlen.
Die Kursstatistik über die vergangenen Wochen zeigt auch, dass seit Jahresanfang keine nennenswerte Entwicklung mehr zu sehen war. Dies ist aus Sicht der Statistiker keine besonders erfreuliche Nachricht.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Die Kurse waren nach einem starken Zwischenlauf nun wieder zusammen gebrochen. Daher gibt es für die Aktie derzeit noch keine Entwarnung.
Auf der anderen Seite bleibt die Hoffnung darauf, dass gerade Nel Asa sich nun bald schon – in etwa 2,5 Wochen, deutlich stärker aufstellen kann. Hintergrund ist die Präsentation der Jahresabschlusszahlen durch die Norweger. Diese Zahlen sind zwar schon bekannt, dennoch knüpfen sich Hoffnungen an den Titel.
Warum? Die Aussichten für das laufende Jahr könnten thematisiert werden. Dabei wird Nel Asa aus dieser Sicht vor allem darauf verweisen (müssen), was die EU und auch was die USA vorhaben.
Die EU hat kürzlich eine Definition vorgelegt, was aus ihrer Sicht als grüner Wasserstoff gilt. Dies ist eine gute Nachricht. Denn der grüne Wasserstoff sollte auch dann als solcher gelten, wenn der Produktion Atomstrom zugrunde liegt. Gut daran ist, dass die Wahrscheinlichkeit dafür, mehr Mengen an grünem Wasserstoff zu erzeugen – schon, weil die Grundlast da ist – damit steigt. Die EU-Kommission hat damit einen Vorteil dafür geschaffen, dass einige Länder mehr Atomstrom erzeugen als dies in Deutschland der Fall ist. Damit ist die Chance und Gelegenheit für alle Produzenten von grünem Wasserstoff und auch für die Hersteller der dafür benötigten Elektrolyseure, neue Aufträge zu generieren, am Ende gestiegen.
Noch keine definiten Programme
Dabei gibt es noch immer keine definiten Programme bei der und für die EU. Dennoch sieht es danach aus, als sollten Nel Asa und Co., die Elektrolyseure anbieten, zumindest tendenziell wieder mit neuen Aufträgen und demzufolge auch Geschichten rechnen können.
Die Gruppe aus Norwegen setzt zur Akquisition neuer Aufträge auch auf die USA. Dafür hat Nel Asa wohl den Inflation Reduction Act (IRA) ins Auge gefasst. Darin ist festgeschrieben, dass und wie viel der Staat in den USA in die Entwicklung und den Ausbau der Erneuerbaren Energien investiert. Das wiederum kann auch die Hersteller der Elektrolyseure in den USA nur gefallen. Die US-Tochter wird möglicherweise schon bald aufgepäppelt.
Dies jedenfalls gab der CEO vor kurzer Zeit an, als Nel Asa immerhin eine erfolgreiche Kapitalerhöhung realisierte. Dabei nahm Nel Asa 140 Millionen Euro ein und ließ sich über deren Verwendung noch etwas unklar aus. Das Unternehmen würde, so war zu vernehmen, in Europa oder aber auch in den USA die Kapazitäten ausbauen.
Die Kapitalerhöhung war einer der Gründe dafür, dass Nel Asa zuletzt an den Börsen allerdings mächtig strauchelte. Dabei waren neue Aktien ausgegeben worden, die vergleichsweise günstig taxiert waren. Institutionelle Investoren griffen zu, wobei der Aktienkurs selbst an den Börsen dann um etwa 10 % fiel. Eine neue Runde für Kapitalerhöhungen, an denen auch private Investoren teilnehmen könnten, hat Nel Asa anders als geplant dann nicht mehr vornehmen lassen. Auch dies führte an den Börsen zu Enttäuschungen, weshalb der Kurs außergewöhnlich unter Druck geriet.
Bei weniger als 1,20 Euro setzte immerhin eine kleine Erholung ein. Die aber fiel deutlich schwächer aus als etwa für ITM Power oder auch für Ballard Power aus Kanada. Die Speicherfirma Varta aus Deutschland schaffte zumindest über den Zeitraum von einer Woche sogar eine noch deutlichere Erholung, nachdem auch hier der Finanzmarkt als Financier angezapft worden ist.
Nel Asa bleibt dabei formal im Abwärtstrend, ebenso wie all die anderen aufgeführten Unternehmen wie Varta, wie Ballard Power oder ITM Power. Bei Nel Asa fehlen in etwa 10 %, um die formalen Kriterien für einen Trendwechsel etwa auf Basis des GD100 oder des GD200 zu schaffen.
Im Fazit heißt es daher bei unterschiedlichen Analysten, dass die Erholung tatsächlich laufen kann. Diese ist aber bei weitem nicht gewährleistet. Die optimistische Sicht könnte sich vielleicht erst mit der Jahreshauptversammlung von Nel Asa am 21. April durchsetzen.
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