Liebe Leserinnen und Leser,
in den ersten Stunden ist Nel Asa am Mittwoch immerhin etwas vorweggegangen. Es ging um nahezu 4 % aufwärts. Dies könnte auffallen – denn es warten zahlreiche Investoren darauf, dass es endlich wieder losgeht. Deshalb lohnt es sich, das Geschehen nun wieder einzuordnen.
Nel Asa: Niedriges Niveau
Dabei gilt: Nel Asas „Gewinne“ an den Börsen finden grundsätzlich von aktuell sehr niedrigem Niveau aus statt. Das hat zur Konsequenz, dass die Gewinne für die meisten Investoren monetär noch keine Relevanz haben. Aktuell notiert das Papier bei nun gut 0,72 Euro. Die gesamte Marktkapitalisierung beläuft sich auf 1,17 Milliarden Euro.
Heute geht es um annähernd 3 % nach oben, was einen nur minimalen Anteil an den Geschehnissen der vergangenen Wochen ausmacht, weil die Basis zu gering ist. Am Mittwoch war es um 8,7 % nach oben gegangen. Das ist relativ viel, absolut betrachtet ausgehend von einem Kurs von ca. 0,65 Euro jedoch war dies wenig. Die Gewinne halten sich absolut betrachtet noch immer im absoluten Niemandsland auf.
Dennoch sind die Signale jenseits dieser einfachen Überlegung bezeichnend.
Das Marktvolumen, das gehandelt wird, explodiert fast. Die Aktie konnte an der Börse München – als ein Beispiel – am Dienstag ca. 1,17 Millionenfach bewegt werden (in stücken). Das bedeutet gegenüber dem Vortag annähernd eine Vervierfachung – und dies bei steigenden Kursen mit dem Aufschlag von 8,7 %.
Das Signal ist relativ einfach zu deuten. Das Interesse an der Aktie ist groß und die Börsen sind ausgehend von den sehr niedrigen Kursen am Papier dran. Der steigende Kurs dürfte immer mehr Investoren angezogen haben, die nur auf solche Gelegenheiten zum Comeback warten – nicht nur die Stückzahl steigt, sondern auch die Anzahl der Trades selbst.
Im Chartbild ist dies noch nicht zu sehen. Im Chartbild ist die Aktie klar im Abwärtstrend, was vor allem am Sturzflug der vergangenen Wochen noch einmal besonders liegt. Dabei ist die Aktie unter die bedeutende Marke von 1 Euro gefallen, die als Signal für Spekulanten und Spekulationen gelten darf. Denn hier beginnt die Zone des Penny Stocks. Mit wenigen Einsätzen lassen sich die Kurse recht einfach bewegen, da die Aktie im Stück so günstig ist.
Wer sich mit den Kursstatistiken befasst, wird hier gleichfalls noch schöne Muster erkennen. Denn in den vergangenen Wochen (dieses Monats) ging es zwar um hohe 13,5 % aufwärts. Dennoch ist die Aktie in einem statistisch betrachtet sehr klaren und starken Abwärtstrend.
Seit Anfang des Jahres verlor der Kurs ca. -46,6 %. Zur Erinnerung: Zum schlechtesten Zeitpunkt vor wenigen Tagen war der Jahresverlust mit knapp oberhalb von -50 % ausgezeichnet worden. Es hat sich für Langfrist-Investoren noch nicht viel verändert.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Deshalb gilt zur Einordnung des Geschehens am Mittwoch und an den Vortagen:
Die Aktie von Nel Asa ist und bleibt derzeit ausgesprochen niedrig bewertet. Sie befindet sich auf dem Niveau eines Penny Stocks und kann auch bei der Marktkapitalisierung in den Augen ernsthafter Trader kaum punkten.
Die hohen Kursgewinne der beiden vergangenen Tage (Dienstag und Mittwoch) sind bis dato relativer Natur und wahrscheinlich eher eine Reaktion auf die vorhergehenden deutlichen Verluste. An der generellen Situation von und für Nel Asa hat sich rein charttechnisch und von der Markttechnik her betrachtet noch nicht viel geändert.
Das bedeutet: Derzeit würden Chartanalysten die Erholung noch nicht als Freibrief dafür betrachtet, die Aktie könne nun nach oben durchbrechen. Es zeigt sich aber immerhin, dass es für einen endgültigen Abgesang noch zu früh ist. Steigende Volumina bei steigenden relativen Kursen signalisieren das Interesse des Marktes.
Nel Asa: Die Perspektive wird dennoch besser
Jenseits der kurzfristigen charttechnischen Analyse jedoch wird die Perspektive besser, wenn auch nicht gut. Denn die Kursverluste hatten keinen wirtschaftlich entscheidenden Grund. Die Norweger haben ihre Quartalszahlen ausgespielt. Der Umsatz und die Ertragssituation – hochgerechnet zum Ende des Jahres – sind noch nicht entscheidend verändert worden. Die Erwartungen für das Jahresende beliefen sich auf Umsätze von 140 bis 145 Millionen Euro. Daran hat sich nicht viel getan:
Der aktuell erwartete Umsatz am Markt liegt bei 139 Millionen Euro. Das sind minimale Veränderungen. Das Nettoergebnis war mit vielleicht -70 Millionen Euro für das laufende Jahr erwartet worden. Diese Erwartung ist minimal schlechter: Nun sieht der Markt Nettoverluste in Höhe von gut -73 Millionen Euro als wahrscheinlicher an.
Etwas reduzierter sind lediglich die Umsatzerwartungen für das kommende Jahr. Derzeit liegen die Schätzungen bei ca. 198 Millionen Euro, während sie vor Wochen noch bei leicht oberhalb von 200 Millionen Euro lagen. Die Unterschiede sind dennoch marginal. Das ist die gute Nachricht.
Die schlechte Botschaft: Verlustreich arbeitet Nel Asa dennoch. Daher hat sich wirtschaftlich betrachtet der Absturz nicht angekündigt, ist aber auch nicht vollkommen unbegründet.
Das bedeutet am Ende: Wer auf Nel Asa setzt, nimmt Wachstumserwartungen als Grundlage – die haben sich kaum geändert, die Stimmung aber ist zuletzt massiv schlechter geworden. Typischerweise kann die Stimmung auch bei gegebenen Wachstumserwartungen wieder drehen.
Analysten lassen nun neue Kursziele erwarten. Nach Wochen mit sinkenden Kurszielen liegt die Schätzung bei einem Plus von gut 36 %. Das macht auf Basis der aktuellen Erwartungen in Euro etwa 0,96 bis 0,98 Euro aus, je nach Wechselkursen. Der Konsens lt. Marketscreener geht also von einem heißen Rennen um die 1-Euro-Marke aus.
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