Die Wasser-Elektrolyse gelte als eine Schlüsseltechnologie für die Dekarbonisierung und die Erreichung der globalen Klimaziele, heißt es auf dem Fachportal Cleanthinking, das sich mit erneuerbaren Energien beschäftigt. Insofern ist der norwegische Wasserstoffspezialist Nel ASA fraglos in einem Zukunftsmarkt unterwegs. Dennoch kam seine Entwicklung an der Börse zuletzt ins Stocken, am Freitag allerdings zog die Nel-Aktie plötzlich wieder an. Dass andere die vermeintliche Zukunftstechnologie ebenfalls für sich entdecken, könnte nämlich als gutes Zeichen gewertet werden – oder mächtige Konkurrenz bedeuten. Im Zweifel beides.
Linde beteiligt sich an ITM Power
Denn vor dem Wochenende wurde bekannt, dass sich Gas-Riese Linde PLC mit 42,7 Millionen Euro am britischen Elektrolyseur-Spezialisten ITM Power beteiligen wird. Das Unternehmen stelle sogenannte Polymer Electrolyte Membrane-Elektrolyseure her, heißt es auf Cleanthinking. Gemeinsam wollen Linde und ITM demnach in einem Joint Venture deren Kommerzialisierung vorantreiben. Mehr noch: Ziel sei es, „das größte Werk für Wasserstoff-PEM-Elektrolyseure weltweit mit einer Kapazität von einem Gigawatt pro Jahr aufzubauen“. Schon im Sommer 2020 könnte laut Plan in Sheffield die Produktion aufgenommen werden.
Auch bei Nel ASA ist 2020 das Ziel
Auch bei Nel geht es derweil voran – mit fast gleichlautendem Ziel und Zeitplan: Vor knapp zwei Wochen vermeldete das Unternehmen, dass man eine Finanzspritze von umgerechnet rund einer Million US-Dollar erhalten habe, um die weltweit größte automatisierte Produktionslinie für alkalische Elektrolyseure zu errichten. Der Zuschuss durch das norwegische Staatsunternehmen Enova sei für die erste Phase des Aufbaus der Pilotproduktionslinie gedacht, hieß es. Die Entwicklungsphase dauert laut Nel ASA bis Ende 2019 und soll im Erfolgsfall dann in eine Ausführungsphase übergehen. Der Betriebsbeginn ist ebenfalls bereits für 2020 vorgesehen. Welche Anlage auch immer dann die größte sein wird.
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