Liebe Leserinnen und Leser,
schlechte Nachrichten für alle Investoren, die sich Nel Asa ausgesucht haben. Die Aktie hat gestern schon wieder verloren – es ging um mehr als -2,7 % bergab. Der Titel schlägt dabei den Abwärtstrend ein, den er zuvor schon angeblich oder jedenfalls ausweislich der Kursgewinne verlassen hatte. Es gibt derzeit wenig Hoffnung darauf, dass sich die Notierungen erholen.
Nel Asa hat dabei in den vergangenen drei Sitzungen, das heißt am Montag, am Dienstag sowie am Mittwoch nachgegeben. Das sind durchaus schlechte Nachrichten. Denn Nel Asa wird auf diese Weise aktuell massiv nach unten durchgereicht. Es ging innerhalb der vergangenen fünf Tage, die an sich schon recht stark sein sollten, um „nur“ noch 12,8 % aufwärts.
Nel Asa: Es gibt kaum noch Anlässe
Tatsächlich hat der Kurs der Aktie damit fast ohne Anlass nachgegeben. Es geht kräftig nach unten, sofern davon bei diesem Kursniveau überhaupt noch die Rede sein kann. Der Kurs hat die Marke von 0,70 Euro durchkreuzt und auch schon weniger als 0,68 Euro erreicht. Dies ist noch nicht der tiefste Kurs des Jahres. Aber die Aktie befindet sich nah an diesem Tiefpunkt von etwas weniger als 0,60 Euro.
Nun wird es aus dieser Sicht für Nel Asa ein Nervenkrieg: Denn die möglicherweise gute Zeit ist schon vorbei. Nel Asa bekam jüngst die Gelegenheit, nach oben auszubrechen, als die Norweger ihre Quartalszahlen vorgestellt haben. Diese hätten die Chance darstellen können, nun neue Euphorie zu erzeugen. Das ist nicht gelungen.
Es gab lange Gesichter, insofern die Norweger beim Umsatz nicht die nötige Geschwindigkeit und Durchschlagskraft auf das Börsenparkett brachten. Es fehlten mindestens 10 %, eher sogar noch etwas mehr gegenüber dem, was Analysten erwartet haben. Der Umsatz war ein Thema, die Höhe der Nettoverluste ein anderes. Den Berichten nach gelang es Nel Asa auch bei diesem sensiblen Thema nicht, die Börsen zu überzeugen. Das ist nicht ganz nachzuvollziehen, weil die Verluste am Ende des Jahres in etwa in der Größenordnung anfallen, in der die Norweger selbst wohl, vor allem aber die Analysten sie seit Beginn des Jahres sehen.
Die Kommentare aber stehen, und das hat Gewicht. Die Aktie hat demnach nicht ohne Grund so deutlich verloren. Es ging am Tag der Präsentation der Zahlen um mehr als -11 % nach unten. Schnell aber erholte sich der Titel wieder. Der Markt, so die Deutung, hatte den Irrtum erkannt. Denn Nel Asa hatte im Kern nicht sonderlich enttäuscht, sondern einfach nur keine positive Überraschung mehr realisieren können.
Dennoch hat der Markt jetzt wieder den Faden verloren. Die vergangenen Kursverluste sind ausgehend von 0,74 Euro um mehr als 6 Cent und damit auch schon wieder um annähernd -10 % nach unten gelaufen. Das sind keine guten Nachrichten für diejenigen, die im Chart schon wieder den Ansturm auf die Marke von 10 Euro erwartet oder sogar vermutet hatten.
Noch bewegt sich die Aktie sehr deutlich und fast 50 %(!) unter der sogenannten magischen Marke. „Magisch“ ist sie der Wahrnehmung der Chartanalysten deshalb, weil sie Anziehungskraft auf Investoren ausüben soll – in dem Sinn, dass hier oft genug massive Limits vermutet werden. Deshalb sind die runden Marken in zahlreichen Fällen so attraktiv.
Nur: Die Statistik zeigt gleichfalls, wie weit eigentlich die Aktie von Nel Asa von solchen Entwicklungen entfernt ist, jetzt die runde Marke zu erobern.
Seit Jahresanfang verlor der Titel vielmehr -47 %. Das ist vor allem ein Ergebnis der Monate nach dem Sommer, nach der Präsentation der Zahlen zum 2. Quartal. Die waren sogar noch näher an den Erwartungen als zuletzt. Dabei gewannen die Notierungen anfangs infolge der Präsentation, um dann umso deutlicher nachzugeben. Dabei scheitert Nel Asa mutmaßlich auch und vor allem daran, dass es einfach keine nennenswerten Nachrichten gab und gibt. Die Börsen haben keinen Anker, um eine größere Phantasie über die Kursentwicklung zu bekommen.
Zwischenfazit: Sowohl charttechnisch wie auch statistisch betrachtet ist die Abwärtsfahrt vor allem seit Sommer jedenfalls gut dokumentiert und damit auch fest. Die Trendentwicklung ist nicht einfach vorbei, nur weil sich die Märkte tiefere Kurse nicht vorstellen können. Ausgehend von den aktuellen Trends ist vielmehr wahrscheinlich, dass die Kurse derzeit zumindest diese Abwärtsfahrt nicht zufällig angetreten haben.
Da es wirtschaftlich keine nennenswerte Erholung gibt und Nel Asa sowohl im laufenden wie auch im kommenden Jahr Geld verlieren wird, bleibt nur eine Hoffnung: Ein Stimmungsumschwung wg. der Konkurrenz.
Plug Power aus den USA wird heute seine Quartalszahlen präsentieren. Die ganze Branche war zuletzt in Mitleidenschaft gezogen worden, auch Plug Power. Die Zahlen könnten – vorher weiß dies niemand – vielleicht das eine oder andere Überraschungspotenzial beinhalten. Das wird derzeit noch nicht gehoben. Deshalb ist die Aktie von Plug Power aus der Perspektive der Analysten und Investoren auch noch mit Potenzial behaftet. Wenn aber die Stimmung sich wandeln sollte (was nicht besonders wahrscheinlich scheint, weil auch Plug Power keine neuen Nachrichten an den Markt bringt), dann ist auch für Nel Asa die Stimmung mutmaßlich sofort wieder besser. Insofern ist die Chance, wenn es kurzfristig bergauf gehen soll, vielleicht sogar heute schon da – dank Plug Power.
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