An der Börse wird die Zukunft und nicht die Gegenwart oder gar Vergangenheit gespielt. Das gilt für Hoffnungswerte wie die NEL-Aktie noch mehr als für andere Aktien. Damit der Kurs weiter steigen kann, bedarf es eines unterstützenden Umfelds aus positiver Stimmung am Markt und guten Nachrichten aus dem Unternehmen selbst.
Schlechte Nachrichten wie jene von Ende Mai, als in Oslo eine Wasserstoff-Station explodierte, trüben nicht nur die Stimmung. Sie vermögen auch die Kurs quasi über Nacht zu zerstören. Der Kurs von NEL ermäßigte sich als Folge der Ernüchterung der Anleger innerhalb von nur elf Handelstagen um 56 Prozent.
Ein guter Teil dieser Verluste wurde inzwischen wieder aufgeholt. Seit dem 13. Juni schoss der Kurs um 77 Prozent in die Höhe. Das lag nicht allein daran, dass bei dem Unfall im Mai ein Verschlussteil an einem Hochdruckspeicher die Ursache war und nicht die Kerntechnologie des Unternehmens. Ein wesentlicher Grund stellt auch die Übernahme des kanadischen Wasserstoff-Spezialisten Hydrogenics durch den US-Konzern Cummins dar.
Das hat zu Übernahmefantasien auch bei NEL geführt. Ob diese dauerhaft Bestand haben werden, bleibt abzuwarten. Entweicht die Hoffnung auf eine wie auch immer geartete goldene Zukunft, dürfte auch der Kurs sehr schnell wieder auf den Boden der fundamentalen Kennzahlen zurückkommen. Da NEL diesen schon lange verlassen hat, dürfte der Prozess des Aufwachens für die investierten Anleger besonders schmerzhaft sein.
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